Kann man Ordentlichkeit "lernen"?

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

vielleicht solltest du als Erstes dein Kennwort umbenennen, so kann das ja nix werden mit der Aufräumerei ;)) ein Wort vorab: Menschen haben von Natur aus innere Strukturen, jedenfalls manche , bei manchen sind das auch eher wirre, freundlich gesagt, kreative Strukturen. In meiner Familie gibt's alles. Ich war schon als Kind das ordentliche Mädchen, ohne, dass man mich dazu anhalten musste. Meine Schwester eher die fröhliche.Schlampige., heiratete einen Pingelingen, und vorbei war's mit dem Herum Liegenlassen. Ich war und bin immer strukturiert - im Beruf und privat. Auch beruflich ist mein Arbeitsplatz in bestimmte Felder eingeteilt, Materialien liegen in bestimmten Behältern, selbst auf meinem Computerschreibtisch ist alles schön gegliedert. Und so wie Schurlioma wasche auch ich während des Kochens das Geschirr und räume nicht mehr benötigte Zutaten auf, lege jeden Tag schmutzige Wäsche wie selbstverständlich in den Wäschekorb, nehme immer, wenn ich durch's Haus gehe, etwas mit. Unser Sohn ist genauso. Unsere Tochter nur gelegentlich. Mein Mann kann zwar beruflich gut planen, aber privat denkt er eher flächig, meint, dann hätte er den besseren Überblick. Leider geht dieser dennoch gelegentlich verloren, denn seit vierzig Jahren bin ich der Sachensucher und-finder, mit detektivischem Gespür und Erfolg. Ich habe auch in meinem Freundeskreis die Erfahrung gemacht, wer nicht wirklich in festen Strukturen leicht denken kann, für den ist Aufräumen eine Qual, für die anderen geht es nebenbei, Also hilft es wirklich nur, sich viele viel Tricks und Hilfen anzueignen, ohne überpingelig zu sein. Denn dann bist es nicht mehr du, die in der Wohnung lebt. Noch ein Gedanke aus meiner Zeit als Innenarchitektin, wo ich Vorträge über Wohnen und Lebensformen gehalten habe. Ständig und perfekt aufgeräumte Wohnungen mögen gut aussehen, sind aber doch recht museal - und haben in den seltensten Fällen etwas zu erzählen. Wenn das Auge des Betrachters oder Besuchers über eine Wohnung und all das Herumliegende gleiten kann, kann man viel von den Bewohnern erfahren und ablesen. Die Wohnung ist dann wie ein aufgeschlagenes Buch. Ich meine nicht die Schlampigkeit, sondern die Inhalte. Wenn du das alles verbergen willst, dann solltest du ständig aufräumen. Aber frag mal in deiner Familie nach, vielleicht gibt es die Superbegeisterten Aufräumer, dann sollten die mal die Bärenarbeit machen. Auf jeden Fall die Arbeit auf alle Schultern verteilen. Und en Kids früh beibringen, dass es nicht nur Rechte sondern auch Pflichten gibt. Als sie kleine warne, haben wir an manchen Abenden diskutiert, welches Bauwerk noch wie lange stehen bleiben darf. Und - eine Familie ist hoffentlich keine Kaserne.


Paechfogel 
Beitragsersteller
 24.06.2012, 16:22

Herauszulesen war bei dir, wie auch bei vielen Antwortgebern hier, dass man sich angewöhnen sollte, Dinge immer sofort zu machen und sie nicht aufzuschieben. Eine Tätigkeit wird zurr Gewohnheit, wenn man beim Handeln nichtmehr darüber nachdenken muss. So ist das auch mit dem Aufräumen. Denn dadurch und nur dadurch bleibt das Haus sauber.

Es muss nicht klinisch sauber sein - das geht auch garnicht. Aber man hat mehr Platz im Raum, es sieht schöner aus und das Wohnen und sich Aufhalten darin macht mehr Spass für einen selbst und auch für Gäste.

Deine Antwort fand ich schön - sowohl von der Intention/Hilfe, als auch vom Unterhaltungswert, denn ich glaube, es geht Jedem so, der sich der "Herausforderung Haushalt" stellt.

LG

Hallo Paechfogel,

Ordnung halten kann man lernen, es braucht nur etwas Überlegung und Selbstdisziplin. In meiner Jugend war ich schon recht schlampig, habe alles fallen lassen - und meine Mutter zur Verzweiflung gebracht. Aber sie hat mich - wie sie selber sagte, "wie ein Papagei" - immer wieder geduldig ermahnt. "Geh nicht leer aus dem Zimmer, nimm Dein Glas (Jacke, Bücher etc.) gleich mit und leg es auf seinen Platz".

Vielleicht muss man sich auch zwingen, mit offenen Augen durch die Wohnung zu gehen und wegzuräumen, was weggeräumt gehört. Geht wirklich im "Vorbeigehen".

Versuche doch mal: - Zeitungen mindestens jeden zweiten Tag wegräumen und ab in den Altpapiercontainer - Benutztes Geschirr sofort in den GS räumen (so Du so etwas hast), sonst während dem Kochen z.B. alles, was nicht mehr gebraucht wird, sofort wegwaschen und wegräumen! - Vorräte gleich zurück an ihren Platz stellen (z.B. Mehl, Zucker, Milch) - Kleider und Schuhe nicht irgendwo fallen lassen sondern in das eigene Zimmer mitnehmen, Jacken und Mäntel auf Haken hängen, schmutzige Wäsche sofort in die Wäschetonne geben. Schuhe täglich putzen und ab in die Schuhablage. - Auch die Kinder können am Abend ihr Spielzeug wegräumen (Ordnungsboxen sind da hilfreich) - sie haben dann eventuell mehr Freude am nächsten Tag, wenn sie die Lieblingsstücke wieder holen können.

Es braucht schon einige Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat, dann wird es zur Routine und das Haus oder die Wohnung schaut ordentlich aus. Übrigens - auch die männlichen Familienmitglieder und Kinder können und sollten ihr Teil zur Ordnung beitragen. Musst sie halt auch immer wieder daran erinnern ....

Viel Erfolg, LG Schurlioma

das einzige was funktioniert ist sich wirklich jedesmal vor augen zu halten, was für folgen das ganze hat, wie genervt man in zwei wochen wieder davon sein wird, und sich dazu zu zwingen, das zeug wirklich sofort an seinen platz zu räumen!

-> ein vorheriger radikalschlag und die einrichtung von eindeutigen plätzen für eindeutige dinge ist dabei absolut notwendig!

bei mir klappt das dann zumind. wieder für einige wochen - dann siegt wieder der innere schweinehund ;)

Mach dir einen Plan .. damit du jeden Tag etwas aufräumst .. neben der Grundreinigung .. und wenn ihr ein großer Haushalt seid, sollte jeder seine Sachen an Ort und Stelle tun!!! predige ich hier auch immer ..


tiwo666  12.06.2012, 00:39

Aus Erfahrung: Der Plan ist der Anfang des Endes!
Was du nicht sofort machst, überlebt auch den Plan, jede Wette.

Mir gehts genauso wie dir ^^ Bombenwurfstand in den Kinderzimnern etc....

Ich glaube schon, dass man das lernen kann, naemlich alles nach Gebrauch wieder sofort dorthin zu bringen, woher man es geholt hat, zwischendurch Kleinigkeiten wegraeumen, die Waesche sofort waschen und nicht alle Waeschsorten erstmal sammeln....das Stichwort ist Disziplin...leider fehlt mir die auch. Es sammelt sich alles moegliche an, und wenns mich mal "beisst", raeum ich alles auf einmal auf.