Kann man noch von "schwacher Rückenmuskulatur" sprechen, wenn die Rückenschmerzen mehrere Stunden bis Tage verbleiben?
Kurz zum Problem und meiner Person. Ich bin 22 Jahre alt und wiege aktuell 122Kg. Seit etwas längeren habe ich diese Rückenschmerzen, die schon bei sehr geringer Belastung wie z.B. spazieren gehen, sport treiben oder einfach nur unterwegs sein bemerkbar machen. Es fängt leicht an, doch je länger die Belastung dauert, werden sie schlimmer. Und wir sprechen hier von vielleicht mal 2-3 Stunden auf einem Stuhl sitzen oder 1-2 Stunden draußen etwas unternehmen. Ich hab das Glück und bin Student und größtenteils mittlerweile alles von Zuhause stattfindet, muss ich nicht häufig meinen Rücken belasten. Das Große Problem ist die lange Regenerationsdauer, bis diese Beschwerden verschwinden.
War schon mehrmals beim Hausarzt und einmal beim Orthopäden. Dort hab ich ein Röntgenbild von der BWS machen lassen und der Arzt meinte nur, das sich gewisse Stellen schon angefangen haben zu verhärten. Normalerweise würde das etwas später auftreten, aber das wäre aber absolut nicht schlimm. Ich sollte an meiner Körperhaltung arbeiten und meine Rückenmuskulatur trainieren. Nun jedenfalls ist es so, das es mit der schwachen Rückenmuskulatur sehr gut hinhauen könnte, da ich seit Jahren die größte Zeit zuhause im Bett liege. Bin jetzt nun seit ungefähr 3-4 Monaten aktiv im Fitnessstudio und trainiere dort meine Rückenmuskulatur (und den ganzen Körper). Außerhalb davon versuche ich von zuhause aus auch mehrmals wöchentlich verschiedene Yoga und Dehnübungen, die ich bei der Physiotherapie gelernt habe durchzuführen. In letzter Zeit habe ich auch viel abgenommen (10Kg seit anfang Dezember, und 40Kg seit Ende 2020) durch die Bewegung und Ernährungsumstellung. Wenn ich meinen Rücken extrem belaste (z.B. 4-6 Stunden ohne Pause), dann kann ich mich die nächsten Tage darauf einstellen nur um Bett zu liegen. Es ist so, das die "normalen" Rückenschmerzen, die wahrscheinlich von der Muskulatur kommen, schon nach einigen Stunden verschwunden sind. Was meistens immer übrig bleibt ist so ein nerviges Stechen bzw. Ziehen im unteren, rechten Rücken, wenn ich diese Stelle belaste bzw. dehne. Es fühlt sich so an wie ein eingeklemmter Nerv, der sich jedes mal bei längerer Belastung entzündet und einige Tage andauert, bis es sich wieder beruhigt. Es ist übrigens immer die gleiche Stelle, nie Rechts oben unten oder sowas. Und wenn ich diese Stelle zu sehr dehne oder belaste, dann führt das zu kurzzeitigen Kreislaufproblemen. Ich glaube kaum, das das noch etwas mit der Rückenmuskulatur zutun hat. Vor einigen Monaten hatte ich genau dieses Problem auch. Nach etwas längerer Zeit in der Physiotherapie hat sich das Problem deutlich gelindert. Bis zu dem Tag, an dem ich 13 Stunden auf den Beinen war. Das hat meinen Rücken so sehr belastet, das quasi der ganze Erfolg durch die Physio und etc verschwunden ist.
Könnte das tatsächlich einfach mit der Rückenmuskulatur zutun haben und sollte ich einfach weiter machen wie bisher, oder sollte ich das nochmal beim Orthopäden untersuchen lassen?
4 Antworten
Hallo Malo,
versuche mal den Weg der Ursache (Fehlhaltung) zu suchen,
und dort anzusetzen.
So wie du das schilderst könnte es eine Bandscheiben-Vorwölbung
sein, die sich durch einseitige Belastung bildet:
Linke Abb; dadurch bildet sich eine Verengung des Wirbelkanals
Rechte Abb; die BS-Vorwölbung drängt in den Wirbelkanal
In beiden Fällen erden die austretenden Nervenbündel bedrängt !
Durch Veränderung, also gerader Haltung rutschen die Bandscheiben
wieder Retour und der Druck auf die Nerven läßt wieder nach.
Bei längerer Dauer der Vorwölbung kann sich ein Prolaps (Vorfall) bilden.
Hast du auch morgendliche Schmerzen ?
Fakt ist auch: Die beste Therapie hilft auf Dauer nicht, solange
die Ursache (Fehlhaltung) weiter besteht.
Also Haltung bewahren und auch mal die Bandscheiben (Klimmzüge)
tagsüber entlasten, dabei werden auch die entsprechenden Muskel
stabilisiert. Entlasten statt belasten ist angesagt !
Alles Gute
opi ehrsam
PS:
So wie du das jetzt schilderst, kommt es eher von den
Faszien, da hilft sicher dehnen und strecken.
Mir hilft da relativ schnell folgende Übung:
Außerdem sind Klimmzüge angesagt, da streckt man
sich am besten durch Eigengewicht. Meist reicht es,
sich nur öfter mal 15-20 Sek an eine Stange zu hängen.
Mit entlasten habe ich die Bandscheiben gemeint !
Wünsch dir baldige Besserung
opi ehrsam
Sicher kann das damit zu tun haben. Zumal du auch deinen Rücken nicht regelmäßig trainierst, sondern bei Beschwerden gleich wieder in Schonhaltung gehst, sodaß der kleinste Erfolg bei der Muskulatur gleich wieder abgebaut wird.
Tue endlich das was der Arzt sagt und trainiere deinen Rücken umfassend.
Das stimmt so nicht. Ich trainiere regelmäßig jeden zweiten Tag nach Zeitplan und nicht bis die Rückenbeschwerden kommen. Die Rückenbeschwerden sind beim Sport allerdings mal nicht richtig zu spüren, die spürt man erst im Nachhinein, wenn ich nachhause gefahren bin und mich nach der Dusche ins Bett legen möchte. Meistens sind sie am nächsten Tag wieder weg, sodass ich übermorgen schon wieder zum Training fahren kann. Aber selbst mit Rückenbeschwerden ist das Training kein Problem, da sie im Training selbst nicht großartig auffallen.
Beim Fitnesstraining ist es sehr gut auch die Bauchmuskulatur zu trainieren ; diese sind wichtig als Gegenpol zum Rücken . Ich mache dabei mehrere Geräte und Übungen auf der Trainingsmatte . Wie z. B. Crunches , schräger und unterer Bauch . Dabei mache ich mehrere Sätze mit 15 - 20 Wiederholungen und Pausen dazwischen . Etwa 2 Mal die Woche ; ansonsten Stretching usw. . Fast regelmäßig habe ich danach weniger Rückenprobleme . Es kann sich um Fehlstellungen einzelner Wirbel handeln ; auch das ISG Gelenk kann verkantet usw. sein . ( Siehe Übungen im Netz ) Andere Methoden die helfen können sind Dorn - Breuss , Osteopathie und auch Chiropraktik . Ferner kann man schauen ob evtl . eine kleine Skoliose vorliegt . Etwas Walking macht Sinn damit sich die Knochen natürlich ineinander fügen können . Seitlich treten Nerven aus den Wirbel aus ; sodaß Verkantungen der Wirbel auf diese drücken können .
Du trägst 122 kg mit dir rum, das belastet die Wirbelsäule schon enorm.
Mit der Gewichtsreduzierung bist du auf einem guten Weg.
Das Training im Fitnessstudio würde ich mit dem Physiotherapeuten absprechen, manchmal ist weniger mehr. Du wirst deinen Rücken wahrscheinlich momentan überfordern.
Die aktuellen hatte ich noch nie und ich habe eigentlich nie an meiner Lebenseinstellung irgendwas geändert. Natürlich hatte ich damals mit 160+ KG meinen Rücken sehr stark belastet, aber in dieser Form sind diese Probleme nie aufgetreten. Selbstverständlich werde ich weiter an der Gewichtsreduzierung arbeiten, ich hoffe aber, das es zumindest gegen meine Rückenprobleme etwas bringt.
Mein Physio hat mir gesagt, ich soll diese Übungen mehrmals wöchentlich im Fitnessstudio fortsetzen. Auch ohne den ganzen Fitnesssport und Physio etc. hatte ich diese Rückenprobleme. Ich muss dagegen leider etwas unternehmen.
Danke dir für deine ausführliche Antwort opi ehrsam. Nein, ich habe keine morgendlichen Schmerzen. Die "Schmerzen" treten nur dann auf, wenn ich meinen
Rücken belaste. Nach der Regeneration, also wenn ich mehrere Stunden vielleicht Tage nichts mache bzw. meinen Rücken nicht belaste, dann treten diese Schmerzen nie auf.
Ich weiß auch nicht, ob "Schmerz" die richtige definition dafür ist. Es tut ja nicht weh oder sowas, es ist nur nervig und spürbar. Erst wenn ich diese Stelle dehne, wenn ich mich z.B. strecke oder z.B. im Liegen meinen Oberkörper nach links drehe, dann kommt da so ein Ziehen von der Stelle von dem Muskel würde ich schon fast sagen. Es ist viel weiter Rechts, etwas weit entfernt von der Wirbelsäule. Wenn ich auf die Stelle drücke, dann spürt man das da irgendwas ist.
Darf ich vielleicht fragen, was du mit "entlasten" meinst? Soll ich weniger Sport machen? Ich bin jeden zweiten Tag entweder im Fitnessstudio oder übe Sport im freien aus. Gelegentlich, also vielleicht alle 2-3 Tage, ich hab da keine genaue Struktur hinter, versuche ich mich an Yoga bzw. Dehnübungen. Zwischen den Tagen mache ich quasi "nichts", falls das als Entlastung reichen sollte.
LG