Kann man Kupfer schweißen?

8 Antworten

Ja kann man ist gar kein Problem, man muss ja nur seine schmelztemperarur erreichen.

Bei dicken Materialien muss man am Anfang viel Energie reinstecken um auf temperatur zu kommen, danach runter regeln und normal weiter schweißen. Und man braucht natürlich sein richtigen Zusatz.

Habe selber schon Kupfer geschweißt mit dem WIG Schweißverfahren. Und wenn es richtig was heben soll dann auf jedenfall schweißen und nicht löten den löten ist ja nur eine oberflächliche verbindung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

selbstverständlich kann man Kupfer schweißen! Das ist im WIG und MIG - Verfahren möglich. Geübte Schweißer schaffen das auch mit dem guten alten Autogenbrenner mit Acetylen und Sauerstoff. Auch Laser... kommen da zum Einsatz, weil sie eine ungeheuere Energiedichte haben.

Im Dünnblechbereich ist das Schweißen zB im WIG Verfahren vollkommen problemlos zu bewerkstelligen. Mit steigender Materialdicke wird es notwendig, das Material vorzuwärmen und auch warm zu halten, da die Wärmeabfuhr bei Kupfer sehr hoch ist.

Im WIG-Verfahren kann man Kupfer mit Gleichspannung und Wechselspannung schweißen. Im Dünnblechbereich ist die Gleichspannung vorteilhaft, weil die Wärme besser punktuell eingebracht wird. im mittleren Bereich eignet sich Wechselspannung besser.

Ach und ja.... Auch viele Messing-Legierungen sind schweißbar. Macht nur keiner, weil es keiner weiß! :-) Ist aber auch keine schöne Schweißerei wie zB bei WIG Stahl oder Edelstahl...

Wirklich schweißen ließe sich Kupfer nur unter inertem ( nicht reaktiven und oxidativen ) Schutzgas mit einem WIG-Schweißgerät und z.B. Argon als Schutzgas.

Viel einfacher wäre da schon Hartlöten mit offener Flamme oder ( im professionellen Bereich ) induktiv . Beim Hartlot kommt ein Lot aus einer Legierung von Kupfer mit Silber zum Einsatz , welches bereits unterhalb der Schmelztemperaturen reinen Kupfers benetzungsfähig flüssig wird . Die Haltbarkeit und Festigkeit der Lötnaht kommt schon fast an die Werte des reinen Materials heran .

Beim Weichlöten wird ein zinnbasiertes Lot verwendet , welches bereits zwischen ca. 250 bis 350 Grad benetzungsfähig flüssig wird . Diese Verlötung ist deutlich weicher als das reine Material , aber energietechnisch am einfachsten realisierbar .

Löten/Hartlöten


maplo22 
Fragesteller
 29.09.2020, 06:27

Was ist der Unterschied zwischen den Beiden?

0
Ursusmaritimus  29.09.2020, 06:33
@maplo22

Das Lötmittel und die Temperatur!

Das Hartlöten erfolgt generell ab einer Temperatur von 450 Grad Celsius. Bei Kupfer beginnen die Hartlöttemperaturen zwischen 500 und 700 Grad Celsius. Gegenüber dem Weichlöten ist das Hartlöten von Kupfer verhältnismäßig einfach, da das Werkstück gleichmäßig erwärmt wird, bis es kirschrot glühend ist.

2