Kann man in einem toxischen Haushalt heilen?
Hey, ich stelle mir schon länger diese Frage.. ich kann erst in 2 Jahren ausziehen, da ich noch minderjährig bin.
Meine Familie zieht mich tagtäglich runter. Ich wünschte es würde mich weniger beeinflussen doch ich kann es nicht akzeptieren/ignorieren. Ich meditiere und mache viel Pilates und Yoga um mich abzulenken. Doch kaum ist meine Mutter oder mein Bruder zuhause, geht es mir schlecht.
Heute zum Beispiel bin ich beim Karotten schneiden geschnitten und es hat mir ziemlich weh getan. Ich hab nicht mal geheult.. mein Bruder sitzt am Tisch und sagt nicht mal was. Er gibt mir nichtmal ein Tuch. Ich musste fast 20 Minuten lang diese Blutung „stoppen“ und meine Mutter meinte nur „Joa übertreib nicht“. Ich meinte daraufhin „gib mir bitte das Pflaster, ich mache es selbst..“ und das in einem ruhigen Ton, wobei ich eben eine zerbrechliche Stimme hatte.
Den ganzen Tag war sie sauer und ignorierte mich, war aggressiv.., die Wunde war tiefer als gedacht, ich musste ein Verband tragen und weder er noch sie fragten wie es mir überhaupt gehe. Doch sie hat jeden Tag schmerzen und das ist immer am wichtigsten und schlimmsten. „Ich habe Kopfschmerzen“ meine Mutter daraufhin „ich auch, super schlimm“. Mein Bruder meinte wegen der Wunde nur „als ob das so schlimm ist.“
Ich hatte eine Magen Darm Infektion, „du kannst arbeiten gehen“ sie hat eine „ich kann nicht“
Ich habe das Gefühl, es seie ein Wettbewerb und ich werde nicht ernst genommen.
jede Kleinigkeit macht mich einfach unfassbar aggressiv aber nur sobald sie wieder da ist. Ansonsten bin ich wirklich so unfassbar glücklich. So glücklich, wie ich es selten war.
Es ist einfach nervig. Ich versuche alles und bin super glücklich, doch dann kommen sie halt eben.
ich hasse sie nicht und mir schmerzt alleine schon der Gedanke so über sie zu reden, doch ich fühle mich einfach hilflos.
2 Antworten
Was mir ins Auge sticht:
Warum setzt man sich mit ner blutenden SV-Wunde zum Bruder an den Tisch, so quasi kuckt mal was ich gemacht hab? Evtl reagieren die dann bewusst nicht empathisch.
Ich hab mich JAHRELANG sehr heftig selbst verletzt, aber nicht EIN EINZIGES Mal hab ich das irgendjemandem freiwillig gezeigt! Ich hab das IMMER versteckt und selbst versorgt.
Zur Frage: es is nicht sehr wahrscheinlich, in einem toxischen Umfeld heilen zu können leider.
Aber deine Mama hats dann auch mitgekriegt?
Es is dir ja nicht "passiert", es war doch ne SV.
es tut mir leid, ich habe deine Antwort missverstanden. Ich habe eine Karotte geschnitten! Nicht aus Selbstverletzung.
Ach du Schande, das ändert aber alles!
In dem Fall isses sehr unmenschlich, dass die dir nicht geholfen haben, deine Mama hilft ja als Krankenschwester sogar berufsmäßig anderen Menschen!
Wieso gehen die denn so mit dir um? Gabs da nen Anlass, Streit oder irgendwas?
Und ICH muss mich außerdem entschuldigen, ICH hab das "mich geschnitten" ja falsch interpretiert - tut mir wirklich leid!
Alles gut! Haha musste jetzt wenigstens etwas lachen!
Ich verstehe es auch nicht. Zu anderen ist sie so nett.. Ich denke sie weiß nicht was sie da macht bzw dass sie sich so verhaltet..
Ich finde es unfair. Mein Bruder wird so unempathisch wie sie, so scheint es mir.
Ich seie nicht besser, wurde auch deswegen total bloßgestellt, von wegen ich seie immer negativ. Eine Zeit lang dachte ich tatsächlich dass ich das Problem bin, weil sie mir das immer vermittelt hat.
Arbeiten, er ist am Wochenende zuhause. Ich will ihm davon nichts erzählen da er selbst mentale Probleme hat
Oh Mann, da hast du aber nen Schlamassel!
Ich versuche grade zu überlegen, ob ich dir irgendwie weiterhelfen kann.
Hm
Würde es dir evtl helfen, über all das mal mit jmd Außenstehenden zu reden, der dir auch dabei helfen könnte, Strategien zu entwickeln und zu lernen, damit DU wenigstens besser mit der Situation klar kommst?
Wenn ja, melde dich doch mal bei so ner Jugendberatungsstelle. Die haben Schweigepflicht und du kannst da auch anonym hingehen.
Ich habe ganz oft Therapie angefragt, leider zurzeit kein Platz frei. Ich komme soweit ja auch klar aber es ist dennoch eine Last.. Ich denke, ich muss einfach ausziehen.
Ne Beratungsstelle is nicht dasselbe wie ne Therapie. Die haben im Normalfall schneller nen Termin frei.
Ja, aber da du erst 16 bist müsstest du dir dafür das Jugendamt ins Boot holen
Vielleicht kann man in einem toxischen Haushalt nicht heilen.
Aber man kann lernen, wie man selbst so mit sich umgehen kann, dass man sich nicht selbst dabei schadet.
Sich zu schneiden mag kurzfristig dabei helfen, die Emotionen zu kontrollieren. Aber danach hast du kaputte Arme.
Bitte such dir einen Therapeuten. Das kannst du mit 16 völlig alleine, ohne deine Eltern. Auch die Schweigepflicht gilt an diesem Punkt bereits dir gegenüber. Deine Eltern dürfen nur die Diagnose erfahren, nichts weiter, der Therapeut darf ihnen nichts sagen. Aber dass du Probleme hast, wissen sie ja bereits. Ihr Verhalten wird sich dadurch also vermutlich nicht für dich verschlimmern.
Da kannst du lernen, mit den Emotionen umzugehen, ohne dich dabei selbst zu verletzen.
Man kann, wenn man möchte, sogar Gespräche mit der Familie insgesamt führen. Manchmal hilft es, wenn eine fremde Autorität der Familie den Spiegel vorhält. Aber das musst du nicht.
Du kannst dich auch beim Jugendamt beraten lassen. Es gibt Verselbstständigungswohngruppen für Jugendliche. Ich weiß nicht, ob du Anspruch darauf hast, dafür bräuchten wir mehr Fakten, aber du kannst auf jeden Fall beim Jugendamt dazu nachfragen. Vielleicht kann man dir dort auch auf andere Art und Weise helfen. Beratungen sind dort auch anonym, du musst nicht einmal deinen Namen nennen, wenn du das nicht möchtest.
Nein ich habe mich nicht geschnitten in dem Sinne!! Ich habe eine Karotte geschnitten hahah sorry für die das Missverständnis !!
Ahhhhhhhhhh! Oh :D
Der andere Kommentar macht mir aber Mut, dass es auch an der Formulierung lag und ich nicht komplett berufsblind bin :D
Das erleichtert mich doch insgesamt sehr, deine Situation klingt plötzlich so rosig und toll.
Nee, das Verhalten deiner Familie ist natürlich trotzdem unter aller Sau und alles was ich gesagt habe trifft wahrscheinlich mehr oder weniger genauso zu. Vielleicht würde ich mit diesen Informationen aber jetzt eher den Fokus auf Hilfe vom Jugendamt legen und weniger auf Hilfe durch Therapie.
Ich hab mich dort nicht hingesetzt. Ich habe über dem Waschbecken gestanden, wo mir das auch passiert ist. Ich habe nur während dem ich mich verletzt habe, kurz aufgestöhnt, ich habe ihm nicht die Wunde gezeigt. Er wusste aber dass ich mir weh getan habe.
meiner Mutter hab ich die Wunde gezeigt, da sie Krankenschwester ist und dreck reingekommen ist..
Danke dennoch für die Antwort. :)