Kann man auf Dauer mit Reitkissen/Reitpad reiten?

4 Antworten

Nein.

Nur ein (passender!) Sattel verteilt das Gewicht richtig und lässt die Wirbelsäule frei.

Außerdem bilden sich, wenn man mit Pad und Steigbügeln reitet, Druckspitzen an der Stelle, wo die Verlängerung der Steigbügel über die Wirbelsäule geht. Es gibt auch Mono-Steigbügel, die sind genauso schlimm.

Erst mal, weil es angesprochen wurde: An einem Pad haben Steigbügel rein gar nichts verloren. Diese Druckspitzen werden meist sofort mit Beschwerden beantwortet.

Dann hängt es von so vielem ab:

  • Den Wirbelkanal frei halten wie ein Sattel kann ein Pad nicht, d.h. mir muss beim Pad reiten immer klar sein, dass mein Pferd das nicht lange machen kann.
  • Das Gewicht kann es auch weitaus weniger verteilen. Ein Sattel liegt auf einer Länge von meist bis zu 7 Brustwirbeln, beim Pad wird die Last kaum verteilt, man sitzt auf 2 bis 3 Wirbeln Länge. Entsprechend schneller ermüdet der Rückenmuskel des Pferdes.
  • Ob und wieviel das Pad die Druckspitzen unter den Sitzbeinhöckern des Menschen abträgt, ist von Pad zu Pad unterschiedlich. Ich habe viele verschiedene Pads und Baumlossättel getestet. Bei den meisten blieb mein Pferd stehen wie angewurztelt und bat mich, sofort wieder abzusitzen. Man merkte ihm an, wie wichtig im das war. Nur ein Pad bestand den Test mit meinem Pferd. Das war das von Honza Blaha mitentwickelte und empfohlene Gaston-Pad. Für dieses habe ich mich letztendlich auch entschieden.
  • Dann ist der Rücken des Pferdes, sowie auch sein Fundament hinsichtlich Gesundheit und Bemuskelung zu beurteilen, ob im Moment die Zeit ist, mal mit Pad zu reiten, oder ob man noch vorbereiten sollte (ob nun unter dem Sattel oder am Kappzaum oder an der Hand ... wie auch immer). Wenn die Zeit grade nicht ist, weil ich da eine laufende Baustelle vor mir habe, würde ich nicht mit Pad reiten.

Selbst bin ich auch jahrelang keinesfalls ohne Sattel geritten, bis ich dieses eine Pad fand, unter dem mein Großer gut läuft. Hier mach ich das jetzt "in homöopathischen Dosen", weil ich selbst das Problem habe, dass ich in jedem Sattel (auch im flachsten freiesten) mein Becken festhalte und damit auch mein Pferd im Lendenbereich bis zu seinem Becken festgehalten läuft. Das sind Nuancen, die viele nicht sehen, aber ich spüre es. Gelegentlich mal mit Pad trainieren verbessert die Fähigkeiten meines eigenen Beckens und ich merke eine positive Veränderung auch im Sattel, ich werde beweglicher. Dafür muss man aber zwingend einen absolut unabhängigen freien Sitz haben, Sitzfehler, also falsch erlerntes was man mit Muskelkraft versucht, wie dieses häufig von unfähigen Reitlehrern mechanisch hingesetzte Absatz tief, Schulten zurück etc., verschlimmern sich beim Reiten ohne Sattel.

Also: Erst Voraussetzungen sichern und dann gezielt mal mit einem guten Pad arbeiten, kann etwas positives erreichen. Ohne Voraussetzungen einfach immer nur mit Pad reiten, verschlechtert mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Pferdegesundheit - und oft auch die des Menschen. Wenn man sich dessen bewusst ist und die Chance hat, biomechanisch korrekt zu lernen (die meisten können schon schwer einen Trainer finden, der hier achtsam ist, weil es kaum solche gibt), dann muss es nicht zwingend schlecht sein, aber für immer oder längere Einheiten ist es nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Wir haben das ReitOnPad. Es verteilt, das Reitergewicht sorgfältig! (V.P.bewiesen) der Wirbelkanal bleibt ebenfalls frei. Auf Dauer würde ich es nicht machen, da ich ohne Sattel/Kissen viel lieber reite. Ps: ich vertraue und glaube den Profis! ;-)

melaniemellyx  27.08.2015, 19:11

Das Pad gibt es nur ohne Steigbügel zu kaufen, denn Steigbügel haben wirklich nichts an Reitpads zu suchen!!! :-)

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Wenn du das pferd üben den rücken reitest geht es, aber nicht einfach rauf und rennen lassen, dan gehts nicht