Kann ich die Innere Leere überhaupt füllen?
Dieser „Brief“ richtet sich an alle Menschen die es verstanden haben was das Leben bedeutet und wie man handelt. Zunächst möchte ich mich auch für mein miserables deutsch entschuldigen.
Ich bin jetzt 20 Jahre alt und hatte noch nie wirklich Freunde.
Ich sitze immer alleine und das wird sich wohl zeitnah nicht ändern. Immer wenn ich versuche mich einzuglidern kommt es falsch an und dadurch gibt es stress. Dadurch habe ich schon eine Ausbildung verloren und aktuell wenn ich in der freien Zeit nachmittags mit Personen in Kontakt trete führt das langfristig oder kurzfristig zu problemen. Ich fühle mich selber unerkläbar also ich kann einfach nicht so erklären wie ich es meine und habe seit jahren eine innere leere dadurch entwickelt. Ich hab keinen Grund großartig zu lachen oder zu weinen, mich mit jemanden zu unterhalten oder nur 8h nebendran zu sein hat keinen anderen Wert für mich. Ich zeige anderen Personen nie Gefühle auch wenn ich es möchte. Meine Eltern sagen mir andauernd das ich einen leeren Blick habe und das so ziemlich immer wenn sie mich anschauen und fühle bei den kommentaren etwas komisches. Aber ich kann mich nicht ausdrücken.
Aber wenn ich alleine bin beispielsweise jetzt um 1 uhr nachts macht das mir große Gedanken und bin recht stark traurig und rätsele darüber.
Jedes mal wenn ich es versuche scheitert es. Ich habe schon im echten Leben soziale Betreuung die das Problem auch sehen aber helfen tun deren Sachen scheinbar nicht. Einen Eigenen Wert sehe ich auch nicht in mir. Die Isolation an Sozialen Umgang in den besonders letzten 10 Jahren wird wohl ein Hauptgrund dafür sein , aber ich scheitere seit Jahren dies zu verbessern. Wie ich nach Hilfe fragen soll kann ich mir mittlerweile auch nichtmehr erklären weil es immer zu neuen Problemen führt. Ich fühle mich in einem endlosen Kreis gefangen der mich immer wieder aufs neue dinge durchlaufen lässt.
4 Antworten
Denke mal es fehlt die Grundbasis, Freundschaften aufzubauen und zu pflegen. Das schürt deine Ängste und lässt dich verzweifeln. Somit schützt du dich, damit du nicht zugrunde gehst und baust eine Mauer um deine Emotionen. Somit kannst du weder Freude noch Traurigkeit empfinden. Mache eine Gesprächstherapie. Jemand sollte dir helfen deine Empfindungen zu leben und damit klar zukommen.
Hast du eine Diagnose, die zu der sozialen Betreuung führte? Gab es da Tips, auf die du achten solltest?
Spontan fallen mir da Asperger-Züge ein, wenn du sagst, dass dein Blick leer ist und du von Freunden missverstanden wurdest. Es könnte eventuell helfen, mal in entsprechenden Foren oder auf Fachseiten nach Tipps zu suchen, worauf man ggf. als Asperger-Betroffener achten könnte und das auszuprobieren.
Hast du die Ausbildung abgebrochen, weil du mit Klassenkameraden/ Kollegen nicht zurecht kamst? Also wegen Mobbing? Wäre die Ausbildung auch denkbar, wenn du in der Schule/ Arbeit KEINE Kontakte knüpfst? Man kann sich ja auch nur auf seine Arbeit konzentrieren. Ggf. mal etwas Smalltalk, wenn es sich ergibt.
An deiner Stelle würde ich mal nach Möglichkeiten suchen, mit Gleichgesinnten zusammenzukommen. Also: Menschen mit den gleichen Interessen. In einen Verein, in eine Hobbygruppe, in eine Musikschule, in einen Kurs gehen etc. Über Onlineforen Gruppen oder Menschen mit ähnlichen Interessen finden und treffen. Gemeinsam konkrete Aktivitäten planen und durchführen. Wenn man sich bspw. mit jemandem zum Joggen oder Fotografieren trifft, hat man gleich ein Thema und eine Aufgabe und muss nicht irgendwie krampfhaft Anknüpfungspunkte suchen!
Wenn es geht, sage deinen Eltern mal, dass sie diese Kommentare lassen sollen. "Du hast einen leeren Blick" stresst doch nur und verunsichert weiter! Konkret sagen, was du anders machen solltest, wäre besser: Schaue mir in die Augen, aber schaue auch mal weg oder auf meine Nasenspitze oder mein Kinn - also starre mich nicht an."
Ein guter Tipp, an dem man arbeiten kann, ist spiegeln und Kommentare aufnehmen. Spiegeln: Die Gestik deines Gesprächspartners aufnehmen, aber nicht die ganze Zeit kopieren! Also: Wenn er mit den Händen gestikuliert, das auch mal machen, wenn er die Beine übereinanderschlägt, das auch mal machen, wenn er lächelt, das auch mal machen.
Kommentare aufnehmen/ Interesse zeigen: Er erzählt dir etwas, und wiederholst das teilweise und fragst interessiert nach. "Ich war gestern in Hamburg shoppen!" - "Hamburg! Das ist ja interessant! Wo gehst du da denn meistens shoppen? Kannst du etwas empfehlen?" Der andere kann dann von seinen Interessen reden. Das freut ihn meist und er nimmt dich dann oft positiver wahr!
Suche mal Videos über Kommunikationstips, Körpersprache, Smalltalk und lasse dich von den Ideen dort inspirieren. Übernimm nicht sofort alles, baue EINE Sache hin und wieder in Gespräche ein!
Aber achte auch darauf, dass du eben Gleichgesinnte findest und dort merkst, dass du durchaus auch gut mit Menschen zurecht kommst, wenn das Thema und die Aktivität festgelegt sind! Versuche, der Falle zu entgehen, dass du aus Angst vor Fehlern, die dir nicht bewusst sind, immer mehr verkrampfst und dich gekünstelt verhältst, das macht es nur schlimmer!
Dies würde ich auch mal versuchen, deinen Eltern zu vermitteln.
Du lebst zu sehr im Ghetto. Du kannst nicht nur zwischen Schule/Uni/Büro und Elternhaus oder eigener Wohnung hin- und her pendeln wenn du was erleben willst. Du lebst wahrscheinlich auch zuviel online und zu wenig offline. Ausserdem bist eventuell kulturspezifisch im falschem Milieu oder in einer Gegend oder einem Umfeld, dass deinem ursprünglichem Milieu nicht entspricht.
Mhm ich habe genau das gleiche. So ich habe aber autimus. Das was du erzählst hört sich anch ner Depression an (wenn man sich leer fühlt findet man logischerweise keine freunde, weil man nicht motiviert is) ich würde dir raten zum psycho doc zu gehen