Ich bin ziemlich Ratlos zur Zeit und versuche mein Glück einfach hier.
Eventuell finde ich so ein paar neue Möglichkeiten, Hilfe, Ansporn oder zumindest die Möglichkeit mir den Kummer von der Seele zu reden.
Ein Spendenaufruf hatte keinen Erfolg mangels sozialem Umfeld und niemanden der es geteilt hatte.
Ich bin 45. Witwer und Vater eines Kindes im Alter von 12 Jahren.
Meine Frau verstarb vor wenigen Monaten, im Februar. Sie hatte Krebs und mehrere Hirntumore.
Ich war bei ihr. Jede Chemo, jede Therapie, jede Krankenhausnacht habe ich mitgemacht.
Nichts half. Sie fand sich damit nach und nach ab.
Schrieb Briefe für unser Kind für jeden Geburtstag und andere Feierlichkeiten, sogar vorsorglich einen für die eventuell Hochzeit unserer Kindes. Weil sie wusste, dass sie nicht mehr da sein wird, wenn es so weit wäre.
12. Februar. Ich holte gerade unser Kind von der Schule ab.
Da kam der Anruf vom Krankenhaus, dass meine Frau verstorben sei.
Unser Kind erkannte an meinen Gesichtszügen bereits, was los war und fing an zu weinen. Ich konnte erst viel später weinen, als ich alleine in unserem Ehebett saß und es wirklich im Kopf realisiert hatte, dass ich sie nie wieder sehen oder hören würde.
Danach ging alles so ziemlich den Bach runter.
Ich rutschte in Depressionen rein, unser Kind rebellierte und vernachlässigte die Schule. Im Mai bekam ich kurzfristig einen Platz in der Familientherapie und seit dem geht es zumindest etwas bergauf, was unsere Psyche betrifft.
Ich verlor meinen Job, musste umsatteln und hatte nicht mehr genug Geld für die Wohnung und viele Rechnungen.
Wir verloren die Wohnung, ich musste alles wertvolle Verkaufen um zumindest die Kaution und die Kosten für den Umzug stemmen zu können. Ich wollte mit aller Macht verhindern, dass unser Kind obdachlos werden würde.
Nun sind wir seit 2 Wochen in der neuen Wohnung. Dichter an meinem Arbeitsplatz, recht nahe an der neuen Schule.
Aber wir haben gar nichts.
Das Zimmer unseres Kindes ist der einzige Raum, der wirklich Möbel hat. Alles andere habe ich verkaufen müssen.
Keine Küche, eine undichte Dusche, ein Waschbecken, was am Rohr undicht ist, ein Flur ohne Licht oder Lichtschalter.
Seit Tagen versuche ich alles irgendwie zu organisieren, versuche es vor meiner Tochter zu verbergen, wie dreckig es mir geht. Zurzeit sind noch Ferien. Die meiste Zeit ist sie unterwegs und erkundet die Umgebung. In der Zeit versuche ich dann Geld aufzutreiben und Anlaufstellen abzulaufen.
Einen Vorschuss habe ich mehrfach beantragt, leider hat mein Arbeitsgeber immer wieder abgelehnt, mit der Begründung, sowas würde es erst nach der Probezeit geben.
Ich war beim Sozialamt, Jugendamt, bei diversen Kirchen und der Diakonie. Ich habe beim Wohnamt vorgesprochen, beim Jobcenter und einem lokalen Sozialverband.
Durch meinen Vollzeitjob und dem eigentlichen Gehalt rassle ich aber über all durch und es wird keine Notwendigkeit gesehen.
Das Jugendamt hat eine Familienhilfe vorgeschlagen, die soll laut Termin aber erst Ende August sich bei uns melden.
Ich versuche auch in die Privatinsolvenz zu kommen oder etwas ähnliches, damit ich all die Schulden, auch von der Krankheit meiner verstorbenen Frau, stemmen kann.
Zusätzlich habe ich versucht, Pfand zu sammeln, so wie es möglich ist und auch über einen Spendenaufruf schon nachgedacht.
Aber niemand in meinem Umfeld hat da allzu großes Interesse daran.
Die Eltern meiner Frau haben nach ihrem Tod den Kontakt komplett eingestellt und lediglich angedroht sich das Sorgerecht für unsere Tochter zu holen, weil ich als Mann mich ja nicht alleine um ein Mädchen kümmern kann und generell geben sie mir die Schuld an ihrer Krankheit und ihrem Tod.
Aufgrund vieler Jugendsünden und jetzigen Diabetes darf ich auch kein Blut oder Plasma spenden. Nebenbei Jobben oder Nachbarschaftshilfe habe ich schon Aushänge verteilt, bisher leider erfolgslos.
Was kann ich noch machen, damit ich das alles schaffe? 1-2 Monate reichen ja aus um wieder etwas finanziell besser da zu stehen, aber jetzt akut habe ich nichts, um uns zu versorgen.
Was kann ich noch machen? Ich arbeite schon wo ich kann und versuche nicht zu betteln.
Bevor ich mich auf die Straße stelle mit Pappbecher, Hunger ich lieber.
Ich muss das irgendwie alles schaffen, unserer Tochter zuliebe!
Vielen Dank für die superschnelle Antwort.
Ich werde mit ihr sprechen das sie diese Möglichkeit hat.
Vielen lieben Dank