Junger Mensch, die Freimaurerei?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du bist nicht zu jung. In den meisten Logen ist die Vorgabe das man ab 21 den Weg eines Freimaurers gehen kann. In der Regel wirst du nicht eingeladen, sondern du gehst einfach zu einem Gästeabend. Bei Hochgradlogen wie z.B der Schottische Ritus wirst du Eingeladen, allerding musst du dafür bereits in der sogenannten Johannisloge den Rang eines Meisters erreichen, also bereits mindestens 10 Jahre Freimaurer sein und selbst nach diesen 10 Jahren wirst du keine Garantie bekommen das du irgendwann einer Hochgradloge beitreten kannst.  Aber das ist ein anderes Thema.

Um Freimaurer werden zu können ist es ein langer Prozesses, dessen Ergebnis einige Zeit ungewiss bleibt. Es ist nämlich eine Entscheidung für den Rest deines Lebens, denn ein Mitglied gehört du bis zu seinem Tot unserem Bund an. Also wird genau geprüft, ob der Bewerber zur Loge passt und umgekehrt und gleich aussortiert ob du überhaupt bereit bist geschweige den fähig.

Während der Zeit seiner Besuche macht sich der Suchende mit den Logenmitgliedern vertraut und sucht einen oder in manchen Logen zwei Bürgen, der ihn durch seine Jahre als Lehrling oder Geselle begleitet. Anschließend nach dem du viel Zeit mit deinen Bürgen verbracht hast und viele Gespräche geführt hast, wird dieser der Loge vorschlagen dich in der Bruderschaft aufzunehmen, allerdings mit der Bedingung das er eben dafür Bürgt dass du ein würdiges Mitglied bist. Da fängt es schon an ob du Geistig dazu in der Lage bist und Logen Interna nicht nach außen trägst. Nicht einmal deine Familie geht es etwas an was unter deinen zukünftigen Brüdern gesprochen wurde!

Wenn du allerdings bereits von Beginn an dir selbst zweifelst, weil du es dir nicht zutraust, brauchst du es nicht zu versuchen! Denn wenn du dir nicht einmal selbst vertraust, wie sollen dir dein Bürge vertrauen können mit dem du zukünftig viel Zeit verbringen wirst? 

Anschließend wird der Aufnahmewillige von einem Aufnahmeausschuss zu seinem Wunsch, Freimaurer zu werden, befragt. Menschen die beitreten wollen um ihr Ego zu puschen werden spätestens hier scheitern. Eitelkeit und Narzissmus ist in der Freimaurerei absolut unerwünscht und ist das Gegenteil des Weges den du gehen wirst. Anschließend wird darüber abgestimmt, für eine Aufnahme als vollwertiges Mitglied muss zuvor unter allen Mitgliedern im Rang eines Gesellen und Meisters (meist) einstimmig darüber abgestimmt werden dich aufzunehmen.

Aus diesem Grunde sollte man sich innerlich gut prüfen, ob man als Mensch und Mann, in der Lage sein möchte, geerdet und ein bescheidener Diener zu sich selbst, und gegenüber allen Menschen zu sein und überhaupt sein kann und sich diesen inneren Fortschritt auch zu erarbeiten bereit ist.

Du musst nicht in deinen Alter einen Freimaurer nicht beweisen, das du ein Überflieger und komplett im Leben angekommen bist. Nein, darum geht es nicht und deshalb nennt man dich zu Beginn eben Suchender und nicht Wissender!

Kein Mensch, wird aufgrund seiner Herkunft, Sozialenstatus und Vermögen von beginn an automatisch außergewöhnliche Leistungen/Wissen/Fähigkeiten in anderen Disziplinen entwickeln oder auch automatisch in allen anderen Disziplinen ebenso gut sein. Wie soll das funktionieren? Gar nicht. Die Freimaurerei wird auch nicht umsonst als „Königliche Kunst“ bezeichnet. Relevant ist nur der Weg an sich selbst, offen, tolerant, human, ein Leben lang zu arbeiten und auch neues anzunehmen und das gilt als die schwerste von allen Prüfungen der sich ein Mensch stellen kann.

Ein Freimaurer erkennt allerdings im Gespräch mit dir ob du jemand bist der suchend ist und bereits diesen Weg eingeschlagen hat, indem er sich selbst und sein Handeln erkennt und die richtigen Fragen stellt!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dr. oec. publ. (Volkswirtschaft)

Man bittet eine Loge nicht um eine Einladung sondern geht zu deren ihren gästeabend hin. Dort kann jeder der sich für die Freimaurerei interessiert Kontakt aufnehmen. Ich würde damals auch gefragt, warum ich mich für die Freimaurerei interessiere und was ich mir von einer Mitgliedschaft erhoffe. Ich bin dann nach dem ersten Abend noch ein weiteres Mal hingegangen und habe es danach gelassen, obwohl man wohl durchaus damit gerechnet hat, dass ich öfter komme. Mir war das zu intellektuell.

Die Frage ist, ob du dich etwas „blind“ verschreiben willst. Damit meine ich bezogen auf Lebenserfahrung und nicht das Wissen zu einem Thema. Ich bin jetzt 25 und habe drei essenzielle Wandlungen durchgemacht. Einmal die familiären Aspekte, zweitens die emotionalen Bindungsaspekte und drittens die gesellschaftlichen Fragen auf nationaler und international geschichtlichen Basis. Und bin zu einem umfassenden Ergebnis gekommen. Alles in Verbindung mit Psychoanalyse und Gedankenanalyse. Mit diesem kann ich echt sagen, dass es mir besser geht denn je. Ich würde diese drei Sachen jedem ans Herz legen.

Vielleicht geben dir diese Leitfäden einen Ansatz zu mehr Inhalt und Sinn?

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Die Frage ist nun, bin ich zu jung dafür?

Nein, keinesfalls.

In mir kommt jedoch immer wieder die Angst auf, dass ich eventuell nicht genüge und unreif wirke, da ich noch so jung bin.

Einer der wichtigsten Leitgedanken der Freimaurer ist: "Erkenne dich selbst." Da scheinst du ja bereits auf einem guten Weg zu sein.