Jobangebot abgelehnt wegen meinem Kopftuch? Was kann ich tun?

LinusMemdos  02.01.2022, 23:36

Das tragen des Kopftuches ist ja kein religiöser Zwang, sagen viele Muslims.
Warum kannst du es für die Arbeit nicht ablegen?

EminaRe 
Fragesteller
 02.01.2022, 23:37

Weil es meine Religionsfreiheit beschneiden würde und das Tragen des Kopftuches ein Gottesdienst ist

LinusMemdos  02.01.2022, 23:41

Aber das ist nicht richtig.
Das tragen des Kopftuches ergibt sich nicht aus dem Koran, sondern erklärt sich aus regionaler Kultur und Tradition. Quelle Wiki

EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 12:24

Doch, wenn man den Koran auf arabisch liest, dann schon. Außerdem gibt es ja noch die Sunnah des Propheten

LinusMemdos  03.01.2022, 12:29

Verzeihung.
Wer sich die Wahrheit so verbiegt, ist nicht, was er zu sein vorgibt.

EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 12:31

Ich verbiegen die Wahrheit nicht. Wenn du dich mal mit dem Islam beschäftigen würdest, dann würdest du wissen, dass das Kopftuch eine wichtige Glaubenspraxis im Islam ist.

LinusMemdos  03.01.2022, 12:38

Ich habe mich bereits sehr oft mit dem Islam beschäftigt. Grund waren stets die widersprüchlichen Auslegungen der Strenggläubigen. Die sind nämlich das Problem. Nicht "der Islam".

EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 12:40

Wieso ein Problem ?

LinusMemdos  03.01.2022, 12:47

Denkst du, Gläubige, die ihre Religion widersprüchlich und falsch auslegen sind nicht problemtisch? Oder wie ist deine Frage zu verstehen.

EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 12:48

Und du bestimmst jetzt wer seine Religion problematisch und falsch auslegt ? Bist du ein Imam ?

LinusMemdos  03.01.2022, 12:54

Warum redest du so, wenn du doch weißt, dass ich seriöse Quellen zitiert habe?
Die eine Quelle ist der Koran, die andere ist der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman.

EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 12:59

Wikipedia ist jetzt keine seriöse Quelle

6 Antworten

Das beschneidet deine Religionsfreiheit nicht, denn du hast alles Recht der Welt es zu tragen.

Religionsfreiheit bedeutet aber NICHT, dass der Arbeitgeber sich nicht aussuchen darf, welche Angestellten er in seinem Laden haben möchte (Auch darf einheitliche Arbeitskleidung vorgeschrieben sein)

Wenn du rechtlich wegen potentieller Diskriminierung vorgehen möchtest, müsstest du hieb- und stichfeste Beweise haben, dass du ausschließlich wegen dem Kopftuch abgelehnt worden bist. Diese Information wird dir das Unternehmen aber nicht mitteilen - es heißt "Entschieden für Mitbewerber" und Ruhe ist

(Die Frage ist auch was du dir davon erhoffen würdest? Schmerzensgeld steht da kaum zur Debatte, und du wirst dir kaum das Recht auf den dortigen Arbeitsplatz einklagen wollen)


EminaRe 
Fragesteller
 02.01.2022, 22:17

Doch natürlich beschneidet es meine Religionsfreiheit, weil das Kopftuch mit zur Religionsausübung gehört. Auch am Arbeitsplatz

1
LePetitGateau  02.01.2022, 22:21
@EminaRe

Und inwiefern ist diese in deinem Leben gestört? Um die Frage gleich zu beantworten : Überhaupt nicht.

Wenn du dich um eine Arbeit bemühst, steht es dir frei dich für oder gegen deine Religionsausübung in diesem Rahmen zu entscheiden. Wenn du dies nicht mit dir vereinbaren kannst oder willst, dann lehnst du ab - kannst aber nach wie vor deine Religion privat ausüben

Man hat ja auch keinerlei Recht auf Gebetspausen u.ä.

Der Arbeitgeber bezahlt dich und macht die Regeln. Wenn du die Regeln - aus welchem Grund auch immer - nicht mit dir vereinbaren kannst, dann ist dieser Platz eben nichts für dich.

Ich habe in Theorie auch das Recht mich anzuziehen wie ich möchte (Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung) und trotzdem dürfe mich eine Bank als Arbeitgeber problemlos rauswerfen wenn ich anfange in Flipflops zu erscheinen. Das ist auch nichts anderes

Übrigens auch hier mal der Rechtsspruch

https://www.tagesschau.de/ausland/kopftuch-arbeitsplatz-eugh-101.html

7
EminaRe 
Fragesteller
 02.01.2022, 22:23
@LePetitGateau

Du kannst Flip Flops nicht mit einem Kopftuch vergleichen. Ein Kopftuch wird aus religiösen Gründen getragen und Flip Flops nicht. Außerdem habe ich mich zum Regale einräumen beworben. Nicht in einer Bank

1
LePetitGateau  02.01.2022, 22:25
@EminaRe

Das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung ist gleichzusetzen mit der Religionsfreiheit. Ich habe die Analogie gezogen, um das Beispiel verständlich zu machen, da du dies beim ersten Mal nicht richtig verstanden hast (oder nicht verstehen willst)

Wenn es schon an diesem Verständnis scheitert, dann haben wir glaube ich nichts mehr zu besprechen :)

8
EminaRe 
Fragesteller
 02.01.2022, 22:27
@LePetitGateau

Warum soll das überhaupt ein Problem darstellen, wenn eine Frau mit Kopftuch in einer Drogerie arbeitet ? Und dann beschwert man sich, dass Muslimas angeblich alle nur Hausfrauen seien und nicht arbeiten würden. Ja weil man uns nicht lässt

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outsideyourmind  03.01.2022, 00:26
@EminaRe

Dafür , dass man euch nicht lässt haben aber erstaunlich viele einen Job . Geht auch ohne Kopftuch. Also wenn der Mann ihr erlaubt arbeiten zu gehen natürlich

Andere Länder , andere Sitten.

Laden des Arbeitgebers, seine Regeln

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EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 00:28
@outsideyourmind

Und was ist so schlimm daran, wenn eine Frau mit KT in einer Drogerie arbeitet ? Wird jemand dadurch geschädigt ?

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Chris1004  03.01.2022, 00:38
@EminaRe

Es ist doch sowieso Haram in einer Drogerie zu Arbeiten, schließlich wird dort i.d.r auch Alkohol verkauft, erst Recht beim Bäcker und im Supermarkt…

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EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 00:40
@Chris1004

Nein, da wird kein Alkohol verkauft bei uns. Nur Wasser, Durstlöscher und andere Fruchtgetränke.

Und deine Belehrungen kannst du dir sonst wo hinstecken

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Chris1004  03.01.2022, 00:43
@EminaRe

Allein schon in den Medizinischen Produkten einer Drogerie ist in den Meisten Produkten Alkohol enthalten.

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EminaRe 
Fragesteller
 03.01.2022, 00:44
@Chris1004

Medizinische Produkte sind auch was anderes

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PaulDelvaux  03.01.2022, 05:07
@EminaRe

Wenn du Deine Religion am Arbeitsplatz ausüben willst, dann ist es mehr als verständlich, dass Dein Arbeitgeber Dich gar nicht als Arbeitnehmerin haben möchte! - Würde ich auch nicht! - Hierzulande sollte Religionsausübung Privatsache sein!

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Ruenbezahl  04.01.2022, 13:58
@EminaRe

Am Arbeitsplatz hat man keine Religion auszuüben, sondern zu arbeiten.

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vanillakisskiss  04.01.2022, 18:01
@EminaRe

Am Arbeitsplatz soll ja auch keine Religion ausgeübt werden.

Wie kommst du darauf, dass dir das zusteht?

3
vanillakisskiss  04.01.2022, 18:04
@EminaRe

Nein.

Mich persönlich würde es nicht stören, mir ist egal ob eine Frau mit Kopftuch oder mit offenen, wallenden Haaren die Regale einräumt.

Aber der Arbeitgeber macht die Regeln......

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Natürlich kannst Du dagegen vorgehen, weil der Ablehnungsgrund gegen das AGG hierzulande verstößt!

Das Problem wird sein:

  • Du wirst u.U. nicht beweisen können, dass Dein KT der Ablehnungsgrund war, wenn der Drogeriemarkt das abstreiten sollte.
  • Der "Streitwert" - d.h. die Entschädigung, die Du einklagen könntest, wird den Aufwand für das Einschalten eines Anwalts oder gar ein Gerichtsverfahren nicht lohnen

Zudem bitte ich Dich, Dir Folgendes klarzumachen:

Problem: KT ist nicht "Religionsfreiheit", sondern religiös verbrämte Unfreiheit!

...zumindest bei unzähligen Musslimas, die gewzungen werden, es zu tragen - Das schließt alle diejenige ein, die mit sozialem und psychologischem Druck dazu hinmanipuliert werden "es tragen wollen zu sollen":(

Da ist es m.E. mehr als verständlich, wenn viele Menschen so etwas in Deutschland nicht sehen wollen.

Und noch etwas: Du schreibst, dass Du studierst - Dir ist bewusst, dass gerade die Taliban wieder - islamistisch begründet - den Frauen das STudieren in Afghanistan verbieten, weil es unislamisch sei?!


Kenan455  03.01.2022, 06:58

Was hat Taliban hiermit zutun. Immer diese Menschen die den Islam runter machen wollen.

0
PaulDelvaux  03.01.2022, 13:00
@Kenan455

Es sind MOSLEMS, die den Islam runtermachen! - Ich weise nur darauf hin, dass es so ist.

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Kenan455  03.01.2022, 13:02
@PaulDelvaux

Und hier helft gleich mit. Unf außerdem das sind irregeleitete Moslems. Ihr geilt euch doch darauf an wenn was schlimmes passiert und nur einmal das Wort Islam vorkommt, beschuldigt ihr natürlich sofort den Islam.

0
PaulDelvaux  03.01.2022, 13:03
@Kenan455

Tja: "Wo Islam draufsteht, ist meist auch Islam drin!";) - Bei den Taliban steht ganz eindeutig Islam drauf!

...und aufgeilen tue ich mich - wenn - an etwas anderem (Bitte nicht immer von Dir selbst ausgehen;)

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LinusMemdos  03.01.2022, 14:17
@Kenan455

Du missversehst, dass es Gläubige sind, die den Islam runtermachen, wenn sie ihn falsch auslegen. In diesem Fall die Taliban.

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Kenan455  03.01.2022, 14:19
@LinusMemdos

Redet euch nicht raus, denn ihr wartet nur darauf das was passiert damit ihr es auch runter machen könnt.

0
LinusMemdos  03.01.2022, 14:26
@Kenan455

Nein.
Persönlich wünsche ich einen gemäßigt ausgelegten barmherzigen Islam für alle Muslime. Damit es euch einfach fällt, die Grundlage anzuerkennen, die eure Religionsausübung überhaupt erst ermöglicht. Das Grundgesetz in Verbindung mit den Menschenrechten.

3
vanillakisskiss  03.01.2022, 16:46
@Kenan455

Echt jetzt, du weißt nicht was das mit der Taliban zu tun hat?

Lies nochmal die Frage.

2

Hallo EminaRe,

es ist so, dass du durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) im Arbeitsleben vor Diskriminierungen wegen der Religion oder Weltanschauung geschützt bist. Dabei erstreckt sich der Schutz auf den gesamten Arbeitsbereich: vom Zugang zu einem Beruf über das Beschäftigungsverhältnis bis hin zur Kündigung.

Fragen, Antworten, Infos und Kontaktmöglichkeit findest du hier:

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Wenn der Arbeitgeber jedoch einfach nur abgesagt hat, ist dies sein gutes Recht.

Viel Glück bei der nächsten Bewerbung!

Edit:
Erlaubst du mir die Nachfrage?
Das tragen des Kopftuches ist ja kein religiöser Zwang, sagen viele Muslims.
Warum kannst du es für die Arbeit nicht ablegen?

Edit:

Lediglich drei Verse im Koran befassen sich mit Kleidungsvorschriften für Frauen. Von diesen bezieht sich einer nur auf die Frauen Mohammeds (33,53), ein zweiter auf diese und die muslimischen Frauen (33,59) und ein dritter auf die muslimischen Frauen und Männer (24,30-31). Alle drei wurden in den Jahren 626 bis 627, als Mohammed bereits als politischer Führer in Medina lebte, verkündet. In den Versen wird nicht erwähnt, dass die Frau sich das Haar zu bedecken oder etwa das Gesicht zu verhüllen habe. [7] Das Kopftuch ergibt sich daher nicht aus dem Koran, sondern erklärt sich aus regionaler Kultur und Tradition.
Quelle Wiki
.
Im März 2018 verkündete der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman, dass künftig Frauen nicht zum Tragen einer Abaya oder eines Hidschāb in der Öffentlichkeit verpflichtet seien. Die Pflicht zu einer Verschleierung in Saudi-Arabien solle entfallen und den Frauen solle eine dezente und respektvolle Kleidung freigestellt sein.
Quelle

Das Kopftuch ist kein religiöser Zwang.


PaulDelvaux  03.01.2022, 05:02

Das KT ist in unendlich vielen Fällen de facto sehr wohl religiöser Zwang: Er wird so gelebt - auch in vielen Parallelgesellschaften hierzulande.

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LinusMemdos  03.01.2022, 10:52
@PaulDelvaux

Deine Behauptung widerspricht dem saudi-arabischen Kronprinz Mohammed bin Salman, der 2018 verkündete, dass künftig Frauen nicht zum Tragen einer Abaya oder eines Hidschāb in der Öffentlichkeit verpflichtet seien.

Daher verwechselst du "einen religiösen Zwang" mit regionaler Kultur und Tradition.

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Absolvo  03.01.2022, 11:25
@LinusMemdos

Und nach einer Vergewaltigung steht die Frau dann in der Beweispflicht.

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LinusMemdos  03.01.2022, 12:15
@Absolvo

Das ist Saudi Arabisches Gesetz. Das Gesetz ändert sich nicht, weil sie ein Kopftuch trägt.

Meinst du auch, das Männer eine Frau nicht vergewaltigen dürfen? Egal, wie sie gekleidet ist?

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PaulDelvaux  03.01.2022, 13:02
@LinusMemdos

Ich widerspreche diesem Diktator Salman sehr, sehr gerne - Beim KT gibt es keinen Unterschied zwischen Kultur, Tradition und ZWANG!

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LinusMemdos  03.01.2022, 13:09
@PaulDelvaux

Deine (und meine) Meinung in allen Ehren ist, wie das Umkippen eines Reissacks in China. Den du kritisierst, der macht Gesetze. Er macht nicht die Religion. Du hast also zu unterscheiden zwischen religiösem Zwang und Gesetz (Kultur und Tradition). Da führt kein vernünftiger Weg daran vorbei.
Ein weiteres Abstreiten offenbart dann lediglich eine unbelehrbar widerspenstige und verbohrte Auslegung der Religion.
Die Auswüchse daraus, können in eine Radikalisierung münden.
Ab dann, hat der oder die Gläubige seine/ihre (barmherzige) Religion verraten.

0

Das ist der Weg, den Allah dir weist.

Du solltest überhaupt nirgends sein, wo sich die Geschlechter mischen. In einer Drogerie kaufen auch Männer ein.

Zudem soll eine Frau nur aus einem zwingend nötigen Grund das Haus verlassen, im Beisein eines Mahram, mit Erlaubnis einer dazu befugten Person, islamisch korrekt bekleidet, und nur solange es zur Erledigung dieser Angelegenheit erforderlich ist.

Es ist für deine Existenz nicht zwingend nötig, dass du arbeitest, da du entweder Bafög erhältst, oder deine Eltern unterhaltspflichtig sind.

Ob du dein Studium im Rahmen der islamischen Regeln absolvierst, musst du selbst prüfen.

Meine Empfehlung ist, dass du heiratest. Dann hast du einen Mann, der für dich sorgt, und kannst dich viel besser und leichter an die islamischen Regeln halten.

Die Frau sollte wissen, dass das Haus ihr überwiegender Aufenthaltsort ist, sie verlässt es nur bei Notwendigkeit. Allâh der Erhabene sagt: „Haltet euch in euren Häusern auf; und stellt euch nicht zur Schau wie in der Zeit der früheren Unwissenheit.“ (Sûra 33:33).

Na und? Der Arbeitgeber kann selber entscheiden, wen er einstellen möchte. Da hast du kein Mitreden.