Ist unsere Zukunft vorbestimmt wie im "Blockuniversum"?
Hallo Forum... Eigentlich bin ich der Meinung, dass wir in einer grob vorbestimmten Realität leben, also z.B zwischen erdbeer und vannilleeis wählen können, aber keine nicht vorhandene Eissorte bestellen können, oder uns frei in einem Raum bewegen, aber nicht in die wand laufen können. Also ist vorbestimmt, dass wir NICHT in die Wand laufen, aber nicht Vorbestimmt wo wir uns im Raum bewegen; desshalb grob. Ich habe nun schon länger vom sogenannten Blockuniversum gehört, bei dem sich die Raumzeit wie ein Film abspielt und somit jedes Verhaltenstaktisches Denken gewissermaßen "ausknockt" da Psychologie,usw unnütz wird wenn wir ja "sowieso nur nem Film zuschauen". Selbst Einstein vertrat diese Idee, doch mir kam es sehr absurd vor, bzw hatte ich bis vor kurzem auch ein gutes argument gegen diese Theorie. Gedankenexperiment: Ein Mann wird mit einer Knarre ausgestattet in einen abgeschlossen Raum gesperrt. Laut der theorie ist genau vorbestimmt ob und wann er sich erschießen wird. Das kann ich mir auch vorstellen, nämlich kommt es nur auf die Genetik, bzw das Vererbte des Mannes + das Erlebte an, wie er sich verhalten wird. Auch, dass dieses verhalten scharf vorbestimmt ist kann ich mir vorstellen, da er sich bei gleichen Ausgangsbedingungen bei einem 2. Versuch ja haargenau identisch verhalten müsste. Mein Argument dagegen: Der Zufall.. Zum beispiel könnte der Mann eine Münze in der tasche haben und sich selbst das ultimatum stellen: Kopf= ich warte auf Rettung, Zahl= Peng. Nun gibt es zwei gleich wahrscheinliche mögliche ausgänge und keinen Vorbestimmten Ausgang mehr. Doch gerade eben dachte ich über den Zufall nach & kam zum Ergebnis, dass es sowas wie eine 50/50 wahrscheinlichkeit in unserer vorhandenen realität gar nicht geben kann!!! Ein Münzwurf bei dem kopf und zahl gleich wahrscheinlich ist, müsste mit einer auf der Kante aufkommenden Münze enden?, oder auf beiden Seiten aufkommen? oder..ähh #brainfuck... Das heißt dann wohl, dass es bei einem Münzwurf auf die Art wie geworfen wird und die flugphysik der Münze ankommt wie diese landet. Also wenn das Ergebnis eines Münzwurfs auch vorbestimmt ist, dann ist mein einziges Argument gegen das Blockuniversum zunichte gemacht & ich werde Einstein Recht geben müssen. Hat jemand im Forum vielleicht denkfehler entdeckt und/oder kann mir einen "richtigen" Zufall in der Natur aufzeigen?
8 Antworten
1)Wenn er keine Münze beim ersten Versuch hatte, wo soll die Münze beim zweiten Durchlauf des Versuchs herkommen (vorausgesetzt du meinst es sei der gleiche Versuch zum Zeitpunkt t, also so als würde man nach Ablauf des Versuchs einfach zurück spulen)?
2)Wenn du also den Zufall mit ins Spiel bringst, so kann es schon mal kein deterministisches Universum sein -> Es kann gar nicht alles vorbestimmt sein(Es geht mir um den "echten" Zufall - das heißt bei absolut den gleichen Bedingungen sind die weiteren Geschehnisse nicht vorgegeben).
3)Wäre es doch ein deterministisches Universum, so würde von vorne rein für jeden Durchlauf feststehen, ob er die Münze dabei hat oder nicht.
Und selbst, wenn er eine Münze dabei hätte, würde es keine Rolle spielen, denn auch der Münzwurf selbst wäre deterministisch und für alle Durchläufe festgelegt.
50/50 Wahrscheinlichkeit bedeutet, dass wenn du hinreichend oft die Münze wirfst, es immer gleich oft Kopf und Zahl gibt.
Ein Münzwurf bei dem kopf und zahl gleich wahrscheinlich ist, müsste mit einer auf der Kante aufkommenden Münze enden?,
Das ist ein bisschen so, als würde man ein Butterbrot mit der Butterseite nach oben, auf den Rücken einer Katze schnallen und dann beide irgendwo fallen lassen.
Die Katze würde dann immer auf den Füßen und das Brot auf der Butterseite landen :-)
Es ist also selbstverständlich klar, dass bei einem Wurf es nicht möglich ist, dass sowohl Kopf als auch Zahl fällt.
Fazit:
Ich glaube nicht, dass es so etwas den Determinismus bzw. Indeterminismus Lite gibt.
Entweder ist unsere Welt von vornerein festgelegt (deterministisch) oder sie ist es nicht (identerministisch) - Zufall? Der Mensch als aktives Element?
Tatsache genauso wahrscheinlich ist wie die gegentatsache
Rein prinzipiell sollte nicht dagegen sprechen.
hallo schlumph (mit ph!?)
Ja, das ist schon möglich, dass sich Veränderungen mit Zeit in unserer Galaxie zeitlich vorherberechenbar. Das klingt eher mehr, als sei das ganze Leben ein Algorithmus, richtig? Es klingt auch ein wenig so, als meinst du auch, dass einiges im Leben vorprogrammiert ist!?
Nun, nach der Theorie stimmt es; und auch mit der Münze:
Der Mensch hat ja auch durch die Genetik und Erfahrungen Erfahrungen mit Münzenwerfen gemacht. Wenn man sich jetzt überlegt, wie die Münze mit dieser Erfahrung, der Parabel des Wurfes, den Umdrehungen, der Luftwiderstand u.ä. aufkommt, kann man ja auch berechnen, ob am Ende Kopf oder Zahl liegt. Und somit ist es kein Zufallsereigniss mehr; man braucht aber schon relativ viele Informationen.Hmmm oder:
Die Erfahrung + Genetik kommt nach dem Münzwurf: Er hatte vielleicht schon oft aus Erfahrung glück bei Kopf, also nimmt er Kopf für nicht schießen. das klingt doch logisch, oder?
Wenn er noch keine Erfahrung damit hatte, ist es ja nur die Genetik
WAAAAA ich bin durcheinander. Schon so spät heute.
es war eher so gemeint, dass der Mann sein "Schicksal" komplett davon abhängig macht ob er jetzt kopf oder Zahl wirft
Ich vertrete die Meinung das ALLES vorbestimmt ist. Also ist auch der Münzwurf vorbestimmt und was rauskommt auch. Aber es ist einfach viel zu schwer das alles zu verstehen. Also lebe dein Leben und behalt das immer in deinem kopf
Also sprichst du beim Eis von einem möglichem Spektrum an Entscheidungen und Gedanken die ein Mensch haben kann?
Völlig logisch.
Ich hatte mir darüber Gedanken im Bezug auf Erfindungen und "besondere Menschen" wie eben Einstein gemacht..
Fakt ist, so wie es nach dem Stand der heutigen Zeit für uns scheint, ist es doch die elementarste Fähigkeit des Menschen, die es ihnen ermöglichte zu Denken was sie dachten. Also waren sie nicht einmal was besonderes, sondern besonders ist nur, dass sie als erster daran dachten und in die Geschichte eingingen?
Das freie Denken in Begebenheiten macht den Menschen aus. Also die auf der Kante stehende Münze?
besonders an Menschen wie Einstein war, dass sie "nur" mit den Mitteln und dem Stand der jeweiligen Zeit auf bahnbrechende entdeckungen gestoßen sind. Man sollte nicht Denken dass schon die geilsten Sachen aufgedeckt sind und dieser und jener eben erster war und jetzt alles weg ist. Es wird höchstwahrscheinlich immer wieder Entdeckungen geben die auch wieder viel davor als richtig erachtetes infrage stellen und das Weltbild auf den Kopf hauen
Die Chaos Theorie besagt, dass winzige Änderungen in einem Komplexen System zu einem ganz anderen Ergebnis führt.
Unser Leben IST ein Komplexes System.
Ganz egal, wie gleich die Ausgangsbedingungen sind, wenn er auch nur zum Beispiel mit dem linken Fuß anstatt dem Rechten den Raum betritt, kann das ein volkommen verschiedenes Ergebnis hervorrufen.
Ich hab nichts von Determinismus oder Indeterminismus gesagt. Nur, dass eine kleine Änderung ein anderes Ergebnis hervorruft. Das Determiniert nicht-Determiniert hab ich umgangen.
Die gibt es nur dann, wenn man Quanteneffekte vernachlässigen kann! Genau das geht aber nicht mehr, wenn man sehr lange Zeiträume betrachtet, bei der sogar winzige Effekte des Mikrokosmos genügend Zeit hatten etwas im Makrokosmos zu bewirken - nach der Chaostheorie sind das reale Möglichkeiten)!
Da Quanteneffekte unscharf, also nur statistisch bestimmt sind, könnten schon kleine Schwankungen kurz nach dem Urknall zu großen Wirkungen geführt haben, was eindeutig echten Zufall erlaubt, was wiederum die detaillierte Vorbestimmtheit des Universums negiert!
Ach, solche Quantenbedingungen scheint es kurz nach dem Urknall sogar recht häufig gegeben haben: siehe die ungleichmäßige kosmische Hintergrundstrahlung!
Gruß
Der Zufall ist hier nicht etwa dass er bei einem 2. Versuch jetzt zufällig eine Münze dabei hat, sondern rein das zufällige Ergebnis des Münzwurfs. Die Münze ist nur ein Umweltaktor, der auf den Mann wirkt und ihn beeinflusst.. und zwar grundlegend. Die startbedingungen müssen ja schon gleich sein. Mir geht es auch hauptsächlich darum ob es Vorgänge in der Natur gibt, bei denen die eine Tatsache genauso wahrscheinlich ist wie die gegentatsache.