Ist Schubladendenken eigentlich sinnvoll?

4 Antworten

Evolutionär gesehen hat "schnelles Denken" definitiv Vorteile, es erleichtert uns auch den Alltag.

Und ansonsten kommt es eben auf den Kontext an. Manchmal ist es nur relevant, zu verallgemeinern, manchmal schließt man dadurch aber eben bewusst oder unbewusst aus oder fällt auf Basis dessen eben Urteile, die so nicht zutreffen, oftmals zum Nachteil von Personen, die gerade nicht in diesen Schubladen stecken.

Ja, ist es!

Wenn man jeden Fall erstmal neu bewerten muß, verbraucht das zu viel Denkleistung. Mensch will alles schnell und ohne Aufwand einordnen können.

Was aber enorm wichtig ist, ist an der Erstmeinung nicht unbedingt festzuhalten, es sollte nie! ein starres Muster entstehen, sondern ein flexibles.

Um es mit dem Pilze suchen zu vergleichen(ich bin begeisterte Pilzsammlerin): Wenn es mir nur um Speisepilze geht, nehme ich gar nicht jeden Pilz hoch, sondern die Hutkappe (der Blick von oben) hilft mir eine Vorauswahl zu treffen, danach zu entscheiden, was ich mir "näher" ansehe und dann geprüft mitnehme. Wenn ich aber gerade Neugiersphasen habe, nicht selten(sondern eher häufig) oder sogar die Regel, dann nehme ich auch andere Pilze (wo ich von oben kaum eine Ahnung habe, was sich drunter verbirgt) hoch und versuche die, wenn ich sie trotzdem nicht gleich erkenne, zuhause in Ruhe zu bestimmen(aber immer nur ein paar, muß das ja auch noch zeitlich schaffen.) Aber es gibt auch Pilze, die ich schon von oben als ungenießbar oder giftig erkenne. Da muß ich nicht mehr weiter nachschauen.

Immer wieder jeden Pilz hochzunehmen ist einfach extrem ineffektiv!!!!!

Ich finde , daß mein Pilzesammeln ganz gut das Einordnen im Leben beschreibt, die Ersteinordnung, die endgültige Einordung, teils erstmal Unsicherheiten bei der Bestimmung mir bisher unbekannter Arten und es gibt nicht wenige Pilze für die braucht man ein Mikroskop , um die zu bestimmen.

Aber sogar die Pilzcracks(bin ich nicht) treffen Vorauswahlen, was sie näher untersuchen- die haben unterschiedliche Fachgebiete.

zunächst mal, ist es einfach ökonomisch und daher sinnvoll. Das haben auch Tiere. Wenn es im Gebüsch raschelt, guckt kein Pferd erst nach, ob es der Wind oder der Wolf ist. Erst mal abhauen, dann gucken.

Als Mensch aber haben wir die Möglichkeit, solche Stereotype zu hinterfragen und sollten es auch tun.

Fakten sind keine Schubläden.

Klischees und Stereotype sind dumme Verallgemeinerungen. Du solltest lernen Äpfel und Birnen zu trennen.


hadidiporp 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 16:19

Wenn ich beispielsweise einen Araber sehe, dann kann ich ja davon ausgehen, dass er sehr wahrscheinlich muslimisch ist. Das nennt sich doch Schubladendenken.