Ist in diesem Fall eine Psychotherapie angezeigt?
Hallo,
ganz abstrakt möchte ich einmal einen Lebensausschnitt einer Person X beschreiben und die Frage anschließen, ob für diese eine Psychotherapie angezeigt ist.
(Anm.: Es wird vorrangig Antwort durch fachkundige Nutzer gebeten).
Person X ist Student, 20 Jahre alt.
Seit einigen Jahren verfestigt sich sein Konsum von Pornographie und anderweitigem erotischen Material; spätestens vor 3 Jahren ist es für ihn zu einem bewussten Problem geworden. Seitdem hat er mehrmals erfolglos versucht, den Konsum einzuschränken, stets ohne Erfolg. Vielmehr hat das Verhalten sich in Folge weiterhin verstärkt.
Auf Zeiträume des Verzichts (meist nur wenige Tage) folgen tagelange rauschartige Zustände, die durch (objektiv) nichtige Reize, Ereignisse (z.B. Werbung) ausgelöst werden. Innerhalb dieser Rauschperiode wird alles Übrige ausgeblendet und vernachlässigt, es zählt nur der nächste Orgasmus.
Erhebliche Zeitverluste für Studium, Familie und Privates sowie Geldverluste (mittlerweile eine dreistellige Summe) sind die Folge dieser Phasen. Den Alltag konnte er bisweilen noch bewältigen, allerdings nur unter erheblicher Anspannung und mit Einschränkungen in der Lebensqualität (4-5 Stunden Schlaf unter der Woche).
Person X hat natürlich auch erhebliche Schuldgefühle sich selbst und seinem Umfeld gegenüber. Durch die empfundene Machtlosigkeit hat sein Leben mittlerweile eine pessimistische Grundstimmung ("Die guten Zeiten sind vorbei.").
Aus Scham hat er sich keinem Bekannten oder Angehörigen anvertraut.
Nun erwägt Person X eine Psychotherapie.
Frage: Ist eine Psychotherapie angezeigt?
2 Antworten
2 dinge sind zentral wichtig: erlebt die Person Einschränkungen im eigenen Alltag (JA) und will sie eine Therapie machen (JA). Also ist eine Therapie möglich/ angezeigt.
Ja Therapie wäre an zu raten.