Ist Glauben das selbe wie vertrauen?

17 Antworten

Definitiv ist es nicht dasselbe. Man kann ja mal ein Kind fragen, welches noch nicht gelernt hat mit dem Fahrrad zu fahren oder zu schwimmen, ob es glaubt, dass ein Mensch schwimmen oder mit dem Fahrrad fahren kann. Es wird wahrscheinlich antworten: natürlich glaube ich das, weil ich die anderen immer sehe, wie sie schwimmen oder mit dem Fahrrad fahren. Selbst wenn man fragt, glaubst Du das Du das kannst, wird es vielleicht noch nach einigen Übungen sagen, dass es das glaubt, aber es wird erst wirklich Vertrauen dies zu können, wenn es ohne Hilfe schwimmen und Fahrrad fahren wird, egal wie unbeholfen es am Anfang auch aussehen mag.

Also Vertrauen und Glauben ist nicht dasselbe. Vertrauen baut auf entsprechenden Glauben auf, aber Glaube kommt auch ohne entsprechendes Vertrauen aus.

Ein extremes Beispiel bieten die Gaben des Geistes aus der Bibel, wie sie in den Evangelien und in der Apostelgeschichte als angewandte Beispiele erwähnt werden und im 1. Korinterbrief Kapitel 12 als Kategorien. Zu glauben, dass diese möglich sind, ist noch relativ leicht, obwohl es in vielen Kirchen nicht mehr wirklich derart vertreten wird - oft werden die Heilungen und Wunder Jesu stattdessen fälschlicherweise ebenfalls nur als Gleichnisse abgetan - aber selbst wenn die Menschen glauben, dass diese Gaben existieren vertrauen jedoch selbst unter denen, die daran glauben, noch die Allerwenigsten darauf, dass diese auch heute noch genutzt werden können - dabei ist die Grundlage immer dieselbe geblieben.

Wenn für einen selber nichts auf dem Spiel steht geht glauben das auch ohne Vertrauen. Wenn Du mir sagst dass in Spanien heut 13°C sind kann ich Dir problemlos glauben ohne Dir zu vertrauen, denn selbst wenn es nicht stimmt tangiert mich das nicht im Geringsten.

Nein.

Es wird aber streckenweise so genutzt. Oder zumindest behauptet.

Es ist denke ich aber ein Fehlschluss.

Glauben hat dennoch mehrere deutungen.

Die einzige Nutzung bei der konkret vertrauen im.spiel ist ist der Satz "ich glaube an dich" meist heisst das soviel das man vertrauen darin hat das diese Person etwas schaffen kann etc.

Andernfalls ist eine grosse Bedeutung vonn glaube: etwas als wahr erachten.

Ich glaube dir Behauptung XYZ. Grund dafür kann vertrauen sein. Muss aber nicht.

Dann wird glauben auch noch als Ersatz für Vermutung genutzt. Ich glaube ich habe was gehört.

Oder ich glaube das der Mond heute voll sein wird. Etc.

Ich persönlich erachten diese mehrfach Bedeutung als problematisch. Da insbesondere "ich erachtet XYZ als wahr ohne fundierte Begründung" mit anderen Bedeutungen vermischt wird.

So z.b. der Satz: jeder muss an etwas glauben.

Unterschied zum wissen. Ist wie gesagt genau diese fundierte Begründung. Wenn ich jemanden Behauptung XYZ glaube heisst das noch Lage nicht das diese Behauptung auch stimmt. Denn erst wenn diese Sache wirklich stimmt kann man es als wissen betiteln.

Im Allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet es sogar eher das Gegenteil. Mit "Ich glaube schon" drückt man unterbewusst aus, dass kein Vertrauen zu seinem Wissen besteht.

Nein Glauben kannst du mit vermuten zusammlegen so in der Art: Ich glaube mal -> Ich vermute es. Ich glaube ist eher so ich werde es denken aber bin mir nicht sicher, wenn man sagt ich vertraue dann ist das, das man ganz vertraut ohne Zweifel.