Ist es klug seine Ernährung zu optimieren oder eher krankhaft sich ständig damit zu beschäftigen?
10 Antworten
Der Gedanke "ist das ok, soviel von genau dem zu essen" sollte im Alltag nicht mehr Raum einnehmen, wie der Gedanke "auf was hab ich heute denn Lust zu essen".
Das erfordert bei dem aktuellen Essensangebot eine Optimierung, bis man ein Gefühl dafür hat.
Nach sagen wir nem Jahr immer noch Kalorien zu zählen, sich täglich (mehrmals) zu wiegen, oder vllt auch nie nen Gönn-Tag einzulegen, das wäre dann krankhaft.
Es ist klug, seine Ernährung zu optimieren UND es ist krankhaft, sich ständig damit zu beschäftigen - wenn man denn keine andere Themen hat.
Das Thema Ernährung ist nun mal ein permanentes, da man sich ja nun auch permanent ernähren sollte.
Das Thema sollte aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit nicht mehr als eine Randerscheinung im Alltag sein.
Natürlich ist es klug, seine Nahrung zu otimieren, - aber sich ständig damit zu beschäftigen mininiert die Lebensqualität doch erheblich!
Klar ist es gut seine Ernährung umzustellen und sie so zu optimieren. Aber das macht man Mal eine gewissen Zeit lang nach und nach, dann beobachtet man eventuelle Veränderungen, nimmt sie zu Kenntnis, notiert sich sehr wichtige Sachen, z.B. für den Hausarzt undachtet dann nur noch darauf, ob es etwas neues an Erkenntnissen gibt, die einen weiter bringen.
Hat man das geschafft, dass die Ernährung komplett umgestellt ist, lässt man sich einmal im Jahr die Blutwerte vom Hausarzt prüfen und gut ist. Hat der Hausarzt etwas zu ändern, sagt er es Dir. Sagt er nichts, passt alles.
Aber es sollte nicht so sein, dass die Ernährungsumstellung zur Tages - Hauptaufgabe im Alltag wird. Natürlich dauert es etwas und man muss manchmal öfter etwas ändern, aber wennn man den Weg gefunden hat, muss man ihn nur noch beibehalten. Dann ist alles gut.
Man kann sich mit der eigenen Ernährung beschäftigen, ohne dass es gleich krankhaft ist. Ich kann bspw. meine eigenen Einkaufsentscheidungen daran ausrichten, einen möglichst vollwertigen Speiseplan zu realisieren, d.h. möglichst ursprüngliche, abwechslungsreiche, nährstoffreiche und wenig umweltschädliche Lebensmittel zu konsumieren. Wenn ich aber bspw. bei meinen Eltern zu Besuch bin, nehme ich auch mal den (zuckerhaltigen, weißmehlhaltigen) Kuchen dankbar an oder esse mit Genuss ein Stück Fleisch (mit gesättigten Fetten und schlechter CO2-Bilanz), weil ich als gesunder Mensch keinen Grund dafür sehe, bestimmte Lebensmittel aus Prinzip abzulehnen.
Problematisch ist es dann, wenn einen die eigene Ernährungsweise aufgrund von Glaubenssätzen ausgrenzt, wenn die Peer Group massive Einschränkungen in Kauf nehmen muss, um bspw. mit einem zu essen, wenn diese Glaubenssätze zu einem zentralen Thema werden und man kaum mehr über was anderes sprechen kann als über "dies darfst du essen und das nicht". Sowas nennt man "Orthorexie" und es wird derzeit in der Wissenschaft darüber diskutiert, ob das pathologisch ist oder nicht.