Ist es gefährlich auf Bergen zu wandern weil der Sauerstoff dort knapp wird, und ist es gefährlich auf einem Berg zu leben an der Spitze?

3 Antworten

In Deutschland kommen die Berge bekanntlich nur bis knapp an die 3000 m Marke. Da ist die dünne Luft noch kein allzu großes Problem, aber immerhin ein kleiner Prozentsatz der Leute könnte hier schon erste, unangenehme aber weitestgehend harmlose Anzeichen einer Höhenkrankheit entwickeln. Jenseits der 3000 m sollte man sich aber mindestens eine Nacht Zeit lassen und auf dem Weg zum Gipfel auf einer Hütte übernachten, damit man dem Körper die Zeit gibt, die er braucht, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Bei den allerhöchsten Bergen der Alpen ist es ratsam, sich auch mehrere Tage zu akklimatisieren.

Nachtrag:

Ist es gefährlich? Die Gefahren bestehen einerseits unmittelbar durch die Höhenkrankheit, die zunächst starke Kopfschmerzen und Übelkeit, dementsprechend auch Erschöpfung auslöst, aber im weiteren Verlauf auf den höchsten Bergen der Alpen auch mal bei selten schlechten (hauptsächlich genetischen) Voraussetzungen in Form eines Höhenlungen- oder Höhenhirnödems lebensbedrohlich werden können. Wer aber als Bergsteiger solche Höhen anstrebt, sollte bereits auf niedrigeren Höhen (bspw. die klassischen "Wander-3000er", die man bis zu Gipfelhöhen von ca. 3200 m noch zum großen Teil ohne "richtige" Bergsteiger-Skills erreichen kann) genug Erfahrung gesammelt haben, um zu wissen, was für physiologische Voraussetzungen man zum Bergsteigen generell mitbringt.

Eine weitere Gefahr, die ich selbst schon gespürt habe, ist der Schwindel. Wenn die Sauerstoffsättigung niedriger ist und man nicht daran gewöhnt ist, kann es einem bei erhöhter Anstrengung auch mal schwindelig werden. Wenn man kurz vor dem Gipfel des Mont Blanc auf dem Bossessgrat ein paar größere, steilere Schritte macht, kommt es durchaus vor, dass man nach diesem "Sprint" erstmal kurz stehenbleiben und durchschnaufen muss, um auf dieser teilweise ausgesetzten Firnschneide keinen Ausfallschritt zu benötigen, weil der sonst höchstwahrscheinlich links oder rechts vom Grat ins Leere gehen würde.

Es hilft also immer, sowohl als Vorbeugung gegen die Höhenkrankheit wie auch gegen den Anstrengungs-Schwindel, dass man langsam und kontrolliert aufsteigt. Neulingen sei ein guter, einfühlsamer Bergführer, bzw. insbesondere eine Bergführerin (die gibt es noch nicht so lang und sind deshalb mit viel höherer Wahrscheinlichkeit Teil einer deutlich einfühlsameren Generation als die "alten harten Bursch'n") empfohlen. Und spätestens, wenn man einen Berg mit einer 4 an der Tausenderstelle anstrebt, muss man sich auch selbst über Höhenanpassung einlesen und gegebenenfalls im Vorfeld der eigentlichen Tour Akklimatsation betreiben.

Gehtdichnixa805  03.11.2023, 21:52

Nachtrag zu Avicenna89:

der Sauerstoffegehalt in % (Sauerstoffsärtigung der Luft) auf 8000m ü.NN. der gleiche wie auf 1000m oder 0m. Was sich ändert ist der Sauerstoffpartialdruck (was zu manchen physiologischen Problemen wie genannt führt)

Die Frage ist leicht beantwortet: Es ist nicht gefährlich zu Wandern, die Höhen an denen es „gefährlich“ wird erreicht kein Wanderer sondern nur Bergsteiger.

Die höchste ständig bewohnte Siedlung liegt irgendwo bei 4000 und die Menschen haben eine normale Lebenserwartung, Der Körper kann gut adaptieren….Im Übrigen gibt es keine evidenten Prädiktoren für das Entwickeln einer Höhenkrankheit…

das kann den „besten“ erwischen, live miterlebt bei „nur“ 4000 obwohl derjenige schon auf über 5000 war ohne Probleme

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Avicenna89  04.11.2023, 07:32
@Gehtdichnixa805

Dein Nachtrag ist weitgehend richtig, mit "Sauerstoffsättigung" meinte ich jedoch die Sauerstoffsättigung im Blut (SpO2) des Bergsteigers. In der Atmosphäre gibt es in dem Sinn keine Sauerstoff"sättigung", weil es sich bei Luft um ein Gasgemisch handelt, in dem ein einzelner Bestandteil keine Löslichkeitsgrenze hat

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Nein, man darf sich nur nicht überanstrengen. 8.000m sind natürlich gefährlich.

In Deutschland sind die Berge überwiegend nicht so hoch, daß es wirklich gefährlich wird.Bei höher liegenden Bergen muß man sich dazwischen erstmal an die Zwischenhöhe gewöhnen und steigt erst dann weiter auf.

In Östereich und der Schweiz könnte es schon leichter zu Höhenkrankheit kommen

Die Menschen, die dauerhaft in größeren Höhen leben, haben sich daran gewöhnt.

Ja, und die echt hohen Höhen, da lebt niemand mehr und Aufstieg mit Sauerstoffflaschen ist besser und an Überschätzung sind schon einige gestorben.

Google echt mal den Begriff "Höhenkrankheit" , wann die einsetzt ist individuell verschieden, aber die ist echt gefährlich!!!!! Ich habe wegen der Gefahr echt auf Berge mit großer Höhe und dann mit Lift hoch, drauf verzichtet. Muß ich nicht haben.

Schon über 3000 Meter merkt man deutlich! (und schon da kann schon deutliche Höhenkrankheit losgehen), aber in der Höhe konnte ich mich noch ziemlich schnell dran gewöhnen, und habe mir den Spaß erlaubt, dann an den Touris, die da nur auf Kurztripp waren, vorbeizusausen. die schnauften schon bei der kleinsten Erhebung im Ort. (der besondere Spaß: ich als deutlich Übergewichtige konnte da (wegen Akklimatisierung) echt punkten.)