Ist es bei katholisch okay wenn man LGBTQ+ akzeptiert?

9 Antworten

Hi,
super, dass du anderen Menschen gegenüber tolerant und offen bist. Was das katholisch angeht, als was definierst du dich selbst? Vergleich es mal mit einer Partei. Wenn du jetzt zum Beispiel bei den Grünen eintreten würdest, solltest du vielelicht mit den Hauptpunkten übereinstimmen, aber nicht mit jedem einzelnen offiziellen Punkt oder den Meinungen von jedem Mitglied. Auch im katholischen Glauben gibt es ja diverse unterschiedliche Gemeinden, die die "Vorgaben" von oben unterschiedlich umsetzen, Stichwort liberal oder konservativ, wenn es auch mit dem Papst und hierarchischen Struktur weniger offiziellen Spielraum gibt als im evangelischen.

Wenn du jetzt in einer superkonservativen Gemeinde bist und mit deiner Meinung akzeptiert werden möchtest, könnte es vielleicht Probleme geben. Wenn du dein Christsein so definierst, dass du das in erster Linie mit dir und Gott ausmachst und dann halt eine katholische Gemeinde hast, die für dich Heimat ist und in der du deinen Glauben mit anderen so weit es geht teilen möchtest, kannst du auch andere Werte als andere haben und sich trotzdem gegenseitig respektieren.

Meine persönliche Meinung (evangelisch) ist, dass Gott jeden Menschen so geschaffen hat, wie er ihn wollte, inklusive sexueller Vorlieben und dem allen. Leider sieht das nicht jeder so. Mein Tipp wäre, vertritt einfach ruhig deine Meinung und lass dich nicht verunsichern. Ich hoffe, du bist in einer liberalen Gemeinde, wo sie einfach deine Meinung akzeptieren. Ansonsten überlege dir, ob und wie weit du es schaffst und überhaupt möchtest!, Intoleranz auszuhalten oder ob vielleicht die beste Lösung ist, in dem Umfeld nicht über das Thema zu reden oder dich ggf. von bestimmten Leuten zu distanzieren.

Vertrau auf dein Bauchgefühl, wie viele Kompromisse du machen kannst, dass du dich noch wohl fühlst und lass dir auch die Zeit, die du brauchst, das herauszufinden. Und lass dir nie einreden, dass du mit deiner Meinung falsch bist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
itsMaryyyyy 
Fragesteller
 13.04.2022, 18:54

Ich danke dir so sehr ich hatte viele Antworten aber deine war die beste.

0
Gebirgsstelze  13.04.2022, 19:08

Danke, freut mich! Ich kenne das und die leidigen Diskussionen über solche Themen, oder auch Frauenrechte oder wie wörtlich einzelne Bibelstellen genommen werden sollten, leider nur zu gut. Glaube ist halt ein echt sensibler Bereich, weil es ein wichtiger Teil im Leben ist und man sich anderen Menschen zum Teil echt stark öffnet und ihnen vertraut. Letztlich denke ich, man sollte sich nicht stur an Regeln halten, sondern die Dinge hinterfragen, auf sein Bauchgefühl hören und Anderen einfach wertschätzend gegenübertreten. Wenn überhaupt eine Vorgabe, dann "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".

0

Bei Jesus ging es unter anderem doch darum, Menschen als Personen zu sehen, und sie nicht für irgendwelche "Fehler" (in diesem Kontext ist das Wort Unsinn) zu verurteilen. Hat er nicht auch Zeit mit zB Huren verbracht? Die Menschen sind wichtig, wichtiger als dass man stur irgendwelche Regeln befolgt.

Nein, LGBTQ steht der katholischen Sitten- und Morallehre entgegengesetzt. Wer das vertritt, ist nicht mehr katholisch. Aber natürlich soll man deshalb keinen verachten und ablehnen.

FelixSH  13.04.2022, 18:44

So ein Blödsinn.

0
SimonBerski  13.04.2022, 18:51
@FelixSH

Das ist kein Bloedsinn, sondern LGBTQ widerspricht tatsächlich der katholischen Lehre.

0
itsMaryyyyy 
Fragesteller
 13.04.2022, 18:52
@FelixSH

wieso ein blödsinn kannst du es mir vielleicht erklären ich finde das Gott und Jesus jeden akzeptieren wie sind aber viele sagen das es nucht akzeptiert wird?

0
FelixSH  13.04.2022, 19:00
@itsMaryyyyy
ich finde das Gott und Jesus jeden akzeptieren

Eben, deswegen ist dieser Mist von wegen "aber Homosexuelle, die werden zur Hölle fahren" halt so dämlich.

Lass dich nicht von diesen verbotterten Leuten beirren, denrn es wichtiger ist andere zu verdammen, als die Kernidee des Christentums, Nächstenliebe, zu leben. Du bist schon auf einem guten Weg.

1
FelixSH  13.04.2022, 19:04
@SimonBerski

Kann es nicht, damals hat man von dem ganzen Konzept von Queerness nichts gewusst. Das einzige wovon in der Bibel was steht ist davon, dass zwei gkeichgeschlechtliche Leute keinen Sex haben sollen, das meiste im AT, was man zu einem guten Teil eh ignoriert (da stehen alle möglichen Regeln drin an die sich kein Mensch hält, dass man dann aber bei bei den paar mal ganz hart draufzeigt, wenn was gegen schwulen Sex gesagt wird, sollte über die entsprechenden Leute eh alles sagen - suchen sich einfach die Regeln raus, die ihnen persönlich passen, müllige "Christen" halt).

0
SimonBerski  13.04.2022, 19:10
@FelixSH

Du musst mich nicht über die katholische Lehre aufklären. Ich bin Katholik und kenne daher meine Lehre.

0

Offiziell ist LGBT pfui bäh. Inoffiziell sieht man das stellenweise anders:

Katholische Priester überall in Deutschland wollen unter dem Motto "Liebe gewinnt" solche Segnungsgottesdienste für alle liebenden Paare anbieten - egal ob schwul, lesbisch oder heterosexuell.

https://www.dw.com/de/katholische-priester-segnen-schwule-paare/a-57475954

Solche Sachen sind aber nicht ungewöhnlich für die katholische Kirche, da gab es schon immer unterschiedliche Strömungen.

Bei den Menschenrechten zB war die Kirche auch gespalten und viele gegen den Papst:

Papst Pius VI., der bereits die Erklärung der Menschenrechte als „gottlos“ bezeichnet hatte, verbot den Eid bei Strafe der Exkommunikation. Nur knapp die Hälfte der Geistlichen, hauptsächlich aus dem niederen Klerus, leistete daraufhin den Eid.

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Revolution

In meiner katholischen gemeinde sagt unser pfarrer dass das vollkommen okay ist :)