Ist Einsamkeit eine Entscheidung oder nicht?
9 Antworten
Einsam sein ist nie eine Entscheidung.
Es gibt einen Unterschied zwischen allein und einsam. Man ist alleine, wenn keine anderen Menschen um einen sind. Einsam ist man, wenn man sich alleine fühlt, obwohl andere Menschen um einen sind.
Demnach ist Einsamkeit eher eine Krankheit als eine bewusste Entscheidung. Man kann sich nicht gewollt einsam fühlen
Und wie? Es ist ja ein Gefühl. Man kann ja zum Beispiel auch nicht sagen "Jetzt will ich glücklich sein" und dann ist man glücklich. Damit man dann plötzlich glücklich ist würde man ja an ein Ereignis denken wo man glücklich war. Aber es funktioniert nicht allein mit dem Wollen jetzt diesen Zustand zu erreichen
Gefühle resultieren aus Zuständen. Die Zustände kann man herführen. Sich einsam zu fühlen resultiert aus Einsamkeit, daraus, sich sozial zu isolieren.
Außerdem will ich dich nicht enttäuschen, aber es gibt Menschen, welche in der Lage sind ihre Emotionen weitestgehend zu kontrollieren. Es kann sogar antrainiert werden, indem man sich konditioniert.
Schaust du dir ein Bild von etwas an, dass du als süß definierst fühlst du dich meist besser, als wenn du ein Bild sieht, in dem das süße zerstört wird. Emotionen getriggert durch Zustandsänderung.
Einsamkeit ist das Gefühl, welches unser Körper nutzt um uns zu sagen, dass wir uns an eine Gruppe von anderen Menschen binden sollen. Es ist ein Gefühl, welches bei jedem von uns biologisch durch Evolution geprägt wurde. Wir Menschen überleben nur in Gruppen. So zumindest früher. Um zu gewährleisten, dass wir in Gruppen bleiben hat unser Gehirn ein Feedback eingebaut, welches Einsamkeit ist. Bekommen wir zu wenig Empathie oder menschliche Zuneigung, Fehlende Akzeptanz oder keine Aufmerksamkeit, so fehlt es uns an Oxytocin, welches unser Bindungshormon ist. Anschließend "straft" unser Gehirn uns für den Zustand. Das ist damit wir uns wieder an Gruppen anschließen und nicht alleine rumrennen ohne Schutz.
Jedoch gibt es manche Menschen, welche in der Lage sind diese Grundschaltung positiv zu empfinden.
(Einsamkeit kann man haben wenn man alleine ist. Aber halt auch wenn man mit anderen ist)
Okay, das beantwortet aber immer noch nicht, wie genau es diese Menschen schaffen, dass sie sich quasi "auf Knopfdruck" einsam fühlen können, das verstehe ich immer noch nicht.
Ist denke ich dabei ja auch egal, dass ich das Gefühl positiv verknüpfe, solange ich einsam sein möchte
Naja, du kannst Gefühle triggern. So sind die meisten Menschen traurig, wenn sie an einen geliebten Verstorbenen denken. Nur durch das Denken daran. Man verknüpft also die Erinnerung mit Trauer. So kann man Trauer triggern.
In der Schauspielerei gibt es auch das Versetzen in eine Rolle. Man fühlt derart starke Empathie mit der Rolle, dass die Emotionen der Rolle, die eigenen sind. Wenn jemand in deinem Umfeld traurig ist und du bist besonders mitfühlend, wirst du auch traurig werden. Übertrage das auf eine imaginäre Identität, fühle mit dieser mit und du kannst deine Emotionen indirekt manipulieren.
Das ist sie nicht,denn einsam heißt man kann nicht mit anderen zusammen sein, weil es keinen gibt.
Das stimmt nicht. Einsamkeit ist ein Gefühl, das man hat, wenn man mit anderen zusammen ist und sich alleine fühlt.
Was du meinst ist alleine sein
Hallo Wirte,
ein Mensch ist einsam, wenn er die Anwesenheit anderer Menschen schmerzlich vermisst, weil er ohne sie keine Freude empfindet und sich einsam fühlt.
Die Begriffe „Einsamkeit” und „Alleinsein” werden oft synonym verwendet, sind jedoch zwei verschiedene Gefühle.
Ein Mensch ist allein, wenn er keine anderen Menschen um sich herum hat.
Niemand sehnt sich nach Einsamkeit.
Im Laufe jedes Lebens, unabhängig vom Alter, gibt es Momente tief empfundener Einsamkeit.
Es kann sich dabei um zwei Dinge handeln: Entweder um einen subjektiv empfundenen Mangel an sozialen Kontakten oder um die Sehnsucht nach einem bestimmten abwesenden Menschen.
Alleinleben kann eine bewusste Entscheidung sein. Einsamkeit ist jedoch eine Urangst des Menschen.
VG Sarkasie
Ich würde sagen, nicht in jedem Fall, aber sehr oft.
Ich hab mal lange mit einer älteren Frau geredet, deren Mann gestorben war, Freunde waren gestorben, die Kinder waren lange erwachsen und lebten woanders, und sie stellte plötzlich fest, dass sie einsam war.
So. Dafür konnte sie nichts. Aber anstatt das hinzunehmen, hat sie Initiative ergirffen. Sie hat ihr Einfamilienhaus verkauft und sich eine seniorengerechte Wohnung in einem nicht grade angesehenen Wohnblock genommen und da ein wöchentlich stattfindendes internationales Frühstück aufgezogen. Und einen Handarbeitsclub. Und Nachhilfe. Und nach wenigen Monaten kannte sie jeden, und jeder kannte sie. Sie hat einen großen Freundeskreis, sie hat Ersatzenkel, sie trifft sich fast täglich mit irgendwem, und ist wahnsinnig glücklich. Und nicht mehr einsam.
Das hat mich inspiriert. Und mir durchaus klar gemacht, dass Einsamkeit oft aus Nichtstun entsteht. Es ist keine Entscheidung zum Einsamsein, aber es ist die Entscheidung, nichts dagegen zu tun.
Ich wollte nie einsam sein, jetzt weiß ich, es ist besser allein zu sein, alle Menschen nutzen einen nur für ihre Zwecke aus und wenn man nicht mehr nützlich ist, wird man von gejagt. Manchmal kann ich Nachts nicht schlafen vor lauter negativer Emotionen und Gedanken und behaupte dann das liegt an was anderen, damit keiner mitbekommt wie Kaputt es mich gemacht hat, von allen verlassen zu werden. Es wird auch nicht heilen, deswegen beschäftige ich mich ständig und habe eine Abwehrhaltung gegenüber Nähe aufgebaut und vertraue niemandem mehr, nur mir selbst (An guten Tagen), dann komme ich hierher und beantworte Fragen um ein bisschen weniger einsam zu sein, bis mich die Emotionen und Gedanken wieder dazu bringen mich mit irgendwas zu beschäftigen.
Man kann sich gewollt einsam fühlen. Es gibt Menschen, welche das Gefühl als positiv sehen. Das Gefühl ist eine biologische Gleichschaltung, welche jeder hat, jedoch verarbeitet jeder es anders. Für manche Menschen kann dieses Gefühl durchaus nicht als Strafe, sondern als Nebeneffekt gesehen werden.