Ist ein Doktortitel etwas besonderes?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Ja 73%
Nein 27%

10 Antworten

Ja

es kommt drauf an, als was man arbeitet. Als Chemiker, zumindest bei Bayer, hast du schlechtere Karrierechancen ohne Titel.

Bei einem Arzt gehört er quasi dazu, dazu muss man aber wissen, dass die Promotion bei einem Arzt geradezu.....ähem Pipikram ist. Das machen Leute in anderen Studiengängen im Vordiplom. Mein Freund hatte den Doktortitel schon gemacht, bevor er das Uniexamen gemacht hatte. Allerdings durfte er ihn da noch nicht tragen, aber in der Tasche hatte er ihn.

Ein Freund von ihm und Arbeitskollege hat ihn ewig nicht gemacht, weil er einfach keine Zeit dafür hatte, bzw. sich die Zeit nicht genommen hatte. Als er Assistenzarzt war, nannten ihn die Patienten bei den Visiten immer schon "Herr Doktor". Brav, wie er war, hat er das immer korrigiert, bis er dann "von oben" die Anweisung bekam, das zu unterlassen, Die Patienten hätten mehr Vertrauen zu einem Doktor als zu einem einfachen Herrn Müller. Erst als er Oberarzt wurde, hat er den Titel dann erworben. Jetzt ist er Chefarzt und ein richtiger Doktor,

In meinem Beruf der Psychotherapeutin ist es wurscht, ich kenne auch kaum einen Kollegen, der den Titel hat. Man verdient auch keine müde Mark mehr oder weniger, wenn man ihn hat oder nicht, Ich habe ihn nicht, ich war auch zu faul dafür.

Aber in vielen Berufen ist der Titel schon nett. Er bringt halt Prestige mit sich, darum mogeln ja auch nicht wenig Leute ganz gerne, um ihn zu bekommen. Nicht wahr, Herr von und zu Guttenberg?

Funfact: der Profiradrennfahrer Guillaume Martin ist nicht nur schnell mit dem Rad unterwegs, sondern auch Dr. Martin. Doktor der Philosophie. Und abends, wenn die Teamkameraden sich ausruhen, schreibt er philos. Bücher. In diesem Jahr hat er einen Literaturpreis gewonnen. Das hat nicht mal Pogi geschafft. Ein kluges Kerlchen, dieser Dr. Martin.

Nein

Es ist leider nicht so leicht vergleichbar, wie leicht man an den Titel gekommen ist. Ein Mediziner hat es vielleicht schwerer als ein Philosoph oder Gemanist. Aber wenn es nichts besonderes wäre, würden sich nicht so viele Politiker etwas zusammenschreiben oder -abkupfern lassen.

Es hängt vom Arbeitgeber ab, ob er für einen Angestellten mit Dr.-Titel mehr Geld ausgibt.

Ich habe im Laufe meines Lebens einige Hochachtung vor Doktoren verloren, die nur Schmalspurwissen hatten und menschlich unter allem Niveau waren. Man wird nicht automatisch zu einem rundum intelligenten Menschen, weil man eine dicke Arbeit abgegeben und vor Fachkollegen verteidigt hat. Aber es zeugt von Willen und Durchhaltevermögen, es dahin zu bringen (wenn der Titel nicht gekauft ist). Viele springen vorher ab und das hat auch Aussagekraft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Aylamanolo  10.02.2024, 14:38

Ein Mediziner hat es vielleicht schwerer als ein Philosoph oder Gemanist.

im Gegenteil.

0
Aylamanolo  10.02.2024, 14:51
@WilliamDeWorde

Das ist bekannt. Die Doktorarbeit meines Freundes war - im Vergleich zum Beispiel von Tierärzten - Pipikram. Die hat er halb nebenbei in ein paar Wochen runtergeschrieben. Aber das weiß fast jeder, wie einfach der Doktortitel bei Humanmedizinern zu erwerben ist. Der damalige Mitarbeiter meines Tierarztes hat ein Jahr auf Halbtagsstelle gewechselt, um die Doktorarbeit . irgendwas über die Augen bei Pferden - schreiben zu können.

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Ja

Der kommt sogar sehr gut an, wer den hat, kann analytisch und strukturiert denken, hat auch Durchhaltevermögen (Abschluss der Doktorarbeit).

Der finanzielle Vorteil ist selbstverständlich, man kann sich auf ganz andere Stellen bewerben.

Nein

Ne absolut nicht, das sagt ja rein garnichts aus, und darauf brauchen sich die meisten auch nix einbilden. Es macht sie weder besser noch schlechter, es ist nur ein Titel, nicht mehr und nicht weniger... Dazu brauchts ja nix besonderes...

laafd 
Fragesteller
 10.02.2024, 14:11

Warum hast du dann keinen wenn es dazu nichts besonderes braucht

1

Die richtige Antwortet lautet: Das kommt drauf an.

Früher war es für einen Arzt unabdingbar, einen Doktortitel zu erwerben. Heute scheint das zumindest bei uns (CH) nicht mehr notwendig zu sein. Der Arzt verdient gleich viel und hat im Wesentlichen die gleichen Chancen mit oder ohne Doktortitel.

In Gebieten wie Wirtschaftswissenschaften, Politik oder Jus ist ein Doktortitel hingegen oft die Voraussetzung, um höhere Positionen zu bekleiden. Wer hoch hinauswill, bemüht sich also darum.

In Sozialwissenschaften hingegen ist das oft sehr viel weniger bedeutsam. Die Regeln sind da anders, oft entscheiden eher postgraduale Weiterbildungen über die beruflichen Möglichkeiten.

Als Informatiker bist du immer gefragt, da solltest du dich nicht mit einer Doktorarbeit aufhalten. Ähnliches dürfte für technische Berufe gelten.

Ganz und gar unabdingbar für die berufliche Karriere ist ein Doktortitel hingegen bei einer wissenschaftlichen Karriere. Da führt kein Weg daran vorbei.