Ist die "heile Welt" der Werbung von früher nicht die einzig wahre Welt?

4 Antworten

Na bitte, dieses Frauenbild ist ja furchtbar. Zum Glück hat sich das geändert und Peter hat auch dazugelernt und kann sich seinen Pudding selbst zubereiten.

Ich bin über 60, aber bei uns daheim ist Vater nicht mit Anzug und Krawatte beim essen gesessen obwohl es im Büro Pflicht war einen zu tragen. Wäre auch beim anschließenden Abwasch etwas unpraktisch gewesen, den hat immer er gemacht. Mutter hat gekocht und dann Reste weggeräumt und so, Vater hat abgewaschen und wir Kinder abgetrocknet und weggeräumt.

Also, sehr unrealistisch, wie Werbung halt so ist.

Stimmt, wenn man ein weißer, heterosexueller Mann war, war diese Zeit besser. Wenn du zu irgendeiner anderen Gruppe oder Minderheit gehörtest, war das eine Dreckszeit.

JWDHF 
Fragesteller
 18.02.2024, 04:58

Ja, leider war das so...

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JoshuasFragende  18.02.2024, 09:53
@JWDHF

Eben. Also um keinen Preis der Welt würde ich mir eine so fürchterliche Zeit zurückwünschen.

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Sie ist eine Flucht in eine scheinbare Wirklichkeit, aber in keine reale.

JWDHF 
Fragesteller
 18.02.2024, 05:02

Genau, aber war es nicht immer das, was wir uns heimlich wünschen? Ordnung, Sicherheit, Klarheit? Jeder und alles hat seinen Platz? Werbung ist angewandte Psychologie: Sie macht Träume und Sehnsüchte sichtbar? Sehr viele Werbefilme zeigen heile, glückliche Familien im Sonnenschein. Allen geht es gut, die Probleme sind minimal: das richtige Waschmittel, der richtige Kuchen. Ich glaube, wir sind schon viel zu verhärtet um das zu erkennen, was heute allen fehlt.

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Johannes17Vers3  18.02.2024, 05:50
@JWDHF

Es ist die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Das aber durch die himmlische Regierung kommen wird.

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"Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?"

Diese Aussage spricht m.E. nicht gerade für eine wirklich heile Welt. Das ist Werbung und zeigt wie auch heute noch eine Scheinwelt. Früher war nicht "alles" besser.

JWDHF 
Fragesteller
 18.02.2024, 05:05

War es nicht immer das, was wir uns heimlich wünschen? Ordnung, Sicherheit, Klarheit? Jeder und alles hat seinen Platz? Werbung ist angewandte Psychologie: Sie macht Träume und Sehnsüchte sichtbar. Sehr viele (alte) Werbefilme zeigen glückliche Familien. Allen geht es gut, die Probleme sind minimal: das richtige Waschmittel, der richtige Kuchen. Ich glaube, wir sind schon viel zu verhärtet, um das zu erkennen, was heute allen fehlt. Gerade weil die Werbung ideale Welten zeigt, wirkt sie. Im Grunde sind sie Psychotests: Je weiter weg man von der Werbewelt lebt, umso mehr sollte man sein Lebenskonzept befragen - bin ich heil in diese Welt integriert?

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annie80  18.02.2024, 14:34
@JWDHF

Mir scheint, du romantisierst die Vergangenheit.

Ja, es gab sicher ungute Entwicklungen, manches war früher besser. Aber du machst es dir da glaub zu einfach.

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JWDHF 
Fragesteller
 18.02.2024, 18:51
@annie80

Meine Frau, mit der ich die Videos anschaute, meinte dazu: "Dieses Lebensmodell war nur auf den Mann zugeschnitten, Frauen hätten so was nie erfunden! ". Daraufhin meinte ich: "Aber wenn jeder jeden liebt und seine Arbeit schätzt, dann ist dieses Modell sehr ökonomisch". Worauf sie sagte: "Ja, aber erstens totlangweilig und zweitens wird damit ein kapitalistisches System unterstützt, das ebenfalls Frauen so nie erfinden würden." Worauf ich sagte: " Ja, aber genau dieses System erschuf die Welt von heute, und die ist doch offenbar gut?". Worauf sie sagte: "Schau Dich um, diese Technowelt ist eine Männerwelt! Frauen sind darin nur willkommen, wenn sie dazu ja sagen, andernfalls habens sie so schwer wie immer." Und dann sagte meine Frau plötzlich (sie arbeitet 100% als Lehrerin): "Aber ich hätte jetzt aufs Alter kein Problem damit, nur noch zu putzen, zu stricken, den Garten und das Haus zu machen. Jetzt grad wär das für mich ein super Leben!"

Dann mussten wir beide lachen!

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annie80  18.02.2024, 19:19
@JWDHF

Ja, da muss ich deiner Frau ein bisschen recht geben.

Du liegst zwar auch nicht falsch mit der Aussage, "Aber wenn jeder jeden liebt und seine Arbeit schätzt, dann ist dieses Modell sehr ökonomisch". Allerdings scheitert es eben genau daran: Nicht jeder kann sich wirklich in Nächstenliebe üben, und nicht jeder schätzt tatsächlich die Arbeit der anderen Menschen.

Sondern es war (ist immer noch?) eine von Männern dominierte Welt, denen es um Macht und Recht haben geht, pauschal ausgedrückt.

Und ja, trotzdem gibt es Frauen, die gern zuhause sind oder wären, sich das aber nicht laut sagen trauen. Aber eigentlich wäre das emanzipiert und gleichberechtigt.

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