Ist der Mensch die Krone der Schöpfung?

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die erste Schöpfungserzählung Gen 1,1-2,4a gelesen

Laut dieser Erzählung ist die Krone der Schöpfung der Sabbat. Es ist ein Text in dem Gott die Welt erschafft, indem er dem Chaos Ordnung gibt und die Schöpfung mit der höchsten Ordnung, dem Wochenrythmus mit abschließendem Sabbat, vollendet.

Darin steht, dass der Mensch über die Schöpfung herrschen soll und sie sich die Erde untertan machen soll.
Was bedeutet das aus religiöser Sicht?

Diesen Teil darf man nicht von dem Ebenbild Gottes lösen. Denn der Herrschaftsauftrag an den Menschen ist, als ein Abbild Gottes dessen Herrschaft zu repräsentieren. Denn "Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen." Ps 24,1

Die Erde Untertan machen bedeutet daher auch, an allen Enden der Erde die Herrschaft Gottes über seine Schöpfung zu repräsentieren.

Hallo kul92,

ich gehe davon aus, dass sich die*der Verfasser*in den Menschen als eine Krone der Schöpfung vorgestellt hatte. Es war auch zu der Zeit schon bekannt, dass der Mensch ein bewusstes Lebewesen mit sehr vielen besonderen Fähigkeiten war.

Wenn wir davon ausgehen, dass alle Lebewesen einer ihnen innewohnenden Archaik folgen, mag Bewusstsein über diese Archaik hinausdenken lassen. So hätte der Mensch die Fähigkeit, auch anders als z.B. Instinkten oder Trieben zu folgen.

Oft sagt man, dass sich der Mensch da von Tieren unterscheidet.

Über die eigene Umgebung zu herrschen oder sie sich untertan zu machen, würde eher einer solchen Archaik folgen. Das machen alle Tiere und auch viele Pflanzenarten so. Der Mensch würde das mit seinem Bewusstsein allenfalls perfektionieren - was wir ja auch beobachten können.

Mit der eigenen Umgebung aber besonders umzugehen, dass da gleichermaßen allen Fülle und Freiraum gegeben und erhalten ist, das wäre schon besonders.

Hier können wir einen durchaus theologischen Moment erkennen, wo etwas, was sich aus Aussagen, die nicht aus der Welt entnommen sind, darstellt: universale Liebe - oder Liebe im Sinne Gottes - was auf Einheit sowie gleichermaßen für alle Freiraum und Fülle hinausläuft. Nur die Aussage, um die es hier geht, spiegelt das nicht wieder.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das haben Menschen besonders in den abrahamitischen Religionen lange Zeit geglaubt. Die erste (kosmologische) Kränkung bestand darin, dass die Erde nicht Mittelpunkt des Universums ist, sondern ein Planet in einem unbedeuten Sonnensystem in einer unbedeutenden Galaxie. Die zweite (biologische) Kränkung war, dass der Mensch aus Tieren hervorgegangen ist.

Damit wurde dem Menschen die Krone vom Kopf geschlagen.

Luther meinte:

Wir sind alle Gefährten des gleichen Jammers. Ob Christen oder Heiden. Die Welt hat sich im großen und ganzen losgelöst von Gott. Darum sieht es in ihr auch so aus, wie es aussieht.

Bekämen wir nun eine grundsätzlich bessere Welt, wenn es mehr Christen gäbe, die sich fest an Gott halten?

Auch wenn viele Menschen da sind, die es gut meinen und im biblischen Geist diese Welt gestalten. Das Grundproblem liegt tiefer.

Wir alle sind verworben in den Schicksalszusammenhang einer von Gott abgefallenen Welt.

Einstein soll Erfindungen mit ins Grab genommen haben. Er meinte realistisch: Erfindungen in der Hand des gottlosen Menschen machen uns kaputt.

Woher ich das weiß:Recherche

Zu: Steht der Mensch damit über allen anderen Lebewesen und Tieren?

Wen meinst du mit anderen Lebewesen? Ich denke diese Bibelstelle betrifft rein unseren Planeten, eben die Erde.

Ob Gott außerhalb der Erde - mal von der unsichtbaren Welt abgesehen - noch andere Lebewesen erschaffen hat, steht nicht in der Bibel.

Insofern wissen wir das nicht! Und es steht auch nicht in der Bibel dass wir die Krönung der Schöpfung sind.