Ist Autopsie was für sadistische Psychopathen?

11 Antworten

Nein, Autopsien haben nichts mit Sadismus oder Psychopathie zu tun sondern mit medizinischer Professionalität und emotionaler Distanziertheit, die man auch als affektive Desensibilisierung bezeichnen kann. Menschen, die in der Pathologie arbeiten (z. B. Gerichtsmediziner:innen), durchlaufen eine emotionale Habituation das bedeutet, dass sie sich durch wiederholte Konfrontation mit verstörenden Eindrücken daran gewöhnen. Es ist eine Form der psychologischen Anpassung, nicht der Grausamkeit.


SheelaR89  28.05.2025, 13:00

Außerdem handelt es sich bei diesen Tätigkeiten um einen kognitiv kontrollierten Prozess also um rationales, analytisches Denken, das emotionalen Impulsen wie Ekel oder Mitleid bewusst übergeordnet wird.

Ist eben was völlig anderes.

Der eine macht es aus Lust, Trieb, Wahnsinn usw.

Der andere macht einfach seinen Job.


EchterPessimist 
Beitragsersteller
 28.05.2025, 13:00

kann man diesen job machen wenn man nicht etwas gestört ist im kopf, das ist meine frage

ichweisnetwas  28.05.2025, 13:02
@EchterPessimist

absolut.

In diesem bereich musst du dich gut davon abrenzen können und analytisch denken etc.

"Krank im Kopf" wäre da ein absolutes No Go.

Du musst in diesem beruf einen völlig klaren kopf haben und eben eine gewisse distanz wahren, zumindest emotional.

Also es ist eher sogar umgekehrt wie du denkst.

Für diesen beruf musst du schon eine recht stabile psyche haben und wohl auch einen stabilen Magen.

Nein oft genug haben Pathologen ein Feingefühl für Menschen.

Was ihnen in der Ursachenforschung sehr dienlich ist.

Ich hab im Zusammenhang mit dem Suizid eines guten Freundes, ein sehr berührendes Gespräch mit dem zuständigen Gerichtsmediziner gehabt.

Ich war sehr berührt wie er das Wesen dieses Freundes erfassen und mitteilen konnte.
Das ist schon sehr erstaunlich, da der Rechtsmediziner ihn ja erst als Leiche kennen lernte.

Er bedankte sich auch bei mir, dass ich mich auf Anraten meines Hausarztes bei ihm gemeldet habe. Weil er selbst sich durch die Eltern fast zu einer Obduktion hat hinreissen lassen, weil er wahrgenommen hatte, dass mein Freund mit seinem Gefühl für Ästhetik das wohl nicht gewollt hätte.
Die Eltern aber nicht an einen Suizid glauben wollten.
Er hat es bei einer Leichenbeschau und Blutuntersuchungen, Mageninhalt, Temperatur und Fundort etc. ohne ihn aufzuschneiden, ein Tötungsdelikt ausgeschlossen.

Unser Gespräch bestätigte seine Entscheidung.

Das Gespräch mit ihm hat mich sehr berührt.

Konnte aber auch denn Eltern klar machen, dass es ein klar geplanter Suizidversuch war.

Gestorben ist mein Freund aber nicht am Alkohol und den Tabletten, das hätte zum Sterben nicht gereicht.

Er verstarb letztlich am steigenden Wasserstand des Flusses, an den er sich gelegt hatte, der über Nacht angestiegen ist und er durch das kalte Wasser, ohne zu erwachen erfroren ist.

Sadisten währen nicht so feinfühlig wie dieser Rechtsmediziner.

Heue nach über 30 Jahren berührt mich das immer noch.

Ich denke, man muss die anatomie schon mögen.

Für mich wäre das nichts.

Das können zum Glück doch so einige Menschen tun und allen mal pauschal zu unterstellen, sie wären nicht normal ist dumm und engstirnig.