Innere kälte nach tod des Vaters?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Hab ich auch mal erlebt 43%
nicht erlebt 29%
ähnliches erlebt 29%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
ähnliches erlebt

Keine Kälte aber als ich die Bestätigung bekam, dass mein Vater sich erschossen hat (ich wusste es vorher, er hatte es angekündigt und sich von mir verabschiedet), kam ich mir plötzlich ganz leer vor. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, einfach als wäre ich innen im ganzen Körper hohl gewesen. Mein Vater war halt mein Seelenverwandter, also zusammengebrochen bin ich so oder so.

Und obwohl ich auch nicht wirklich an einen Gott oder sowas glaube, hat mich eines im Nachhinein umgehauen. Zwei Wochen bevor ich den Anruf bekam, mit dem mein Vater sich von mir verabschiedete, war ich grad am Staubsaugen und völlig grundlos schießt mir der Gedanke durch den Kopf "Du solltest dich drauf vorbereiten, bald nur noch ein Elternteil zu haben".

Ich hab den Staubsauger ganz verdattert ausgemacht und mich erst mal gesammelt, weil ich gar nicht wusste, woher dieser Gedanke auf einmal kam. Richtig so "Hä? Wieso denkst du jetzt sowas?! Warum...?"

Naja, zwei Wochen später hatte ich nur noch ein Elternteil. Das verdutzt mich heut noch, keine Ahnung, was das war.

Syni0x 
Fragesteller
 13.12.2022, 01:58

Ok erstmal tut mir leid was deine Familie durchmachen musste.Ich kenne das aber, bei mir war es genauso wie du es beschrieben hast, als mein Chef mir sagte er hat einen Anruf bekommen, wusste ich direkt das er gestorben ist, als er dann sagte das es so sei und er mir die Bestätigung gab fühlte ich mich auch sehr leer von jetzt auf gleich, die Kälte kam erst als ich 6 Stunden später zuhause war und ich ihn im Sterbebett sah. Ich war so spät zuhause da ich seit einiger Zeit beim Bund bin (wie mein Vater es auch 30 Jahre war) und erstmal 5 Stunden heim Fahren musste. Unnötige informationen aber es tut gut drüber zu "reden".

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Hab ich auch mal erlebt

Mein Vater starb vor 2 Jahren.

Nach seinem Tod hatte ich diese innere Kälte und körperlich tagelang.

Egal was ich tat , mir war so kalt wie nie zu vor,erst nach der Beerdigung ging's besser, schon seltsam.

Hab ich auch mal erlebt

Jetzt nicht wirklich so wie du es beschreibst, aber der Tag an welchem mein Großvater starb war sehr Bedeutungsvoll. Das Krankenhaus hat uns angerufen und gesagt dass wir kommen sollen(Mein Opa hatte Krebs im Endstadium) , meine Oma hat das schlimmste schon befürchtet, sie hat sehr zittrige Beine gehabt als sie das Auto gefahren hat(Da hatte ich meinen FS noch nicht). Als wir da waren haben die Ärzte uns vor dem OP Saal stehen lassen, nach 1h ist er(Arzt) zu uns gekommen(Bis jetzt hatten wir gar nichts gehört, nur vor einer Tür gewartet)

Dann hat der Arzt auf den Boden geschaut und gesagt dass "Name Nachname" nicht mehr gerettet worden konnte und jetzt gerade verstorben ist. Ich habe die ganze Zeit nichts gesagt, mir fehlten die Worte, nach der Beerdigung hat meine Großmutter gesagt dass ich in seiner Kleider Sammlung umsehen soll, das hat mich sehr umgehauen und ich konnte meine Tränen nicht mehr stoppen, als ich alleine bei seiner Kleidersammlung für eine gewisse Zeit war, Ich habe nicht geweint weil er gestorben ist und mir leid tat, einzig und allein deswegen weil ich wusste wie seine Religion war und ich mit ihm nicht mehr dawah(Einladen) machen konnte. Ich wusste dass ich nicht mehr mit ihm reden konnte, es war nun zu spät.

Syni0x 
Fragesteller
 13.12.2022, 02:09

Krebs ist so ein scheiß, ehrlich, mein Vater ist auch seiner Krebserkrankung erlegen. Das er sterben wird in den nächsten Monaten bis jahren war klar, es kam dann aber doch ziemlich plötzlich, die Chemo hat nicht mehr angeschlagen dann wurde es schlechter und es war klar das es die nächsten Tage passieren wird. Tage später war es dann soweit. Mein Vater hat diese Erde in seinem Schlafzimmer verlassen umgeben von seinen liebsten außer den Kindern(wir mussten alle arbeiten und Schule). Ich bereue es etwas, dass ich an dem Tag nicht da war, ich habe Sonntag noch überlegt, dass ich meinem Chef bescheid gebe aber ich war mir so sicher, dass er noch bis zum WE durchhält, ich sollte mich irren und er starb am Dienstag, mein Vater hätte sich aber gewünscht, dass ich zur Arbeit gefahren bin.

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nicht erlebt

So etwas wie du, habe ich nicht erlebt. Da ich zu meinem Vater in meiner Jugenzeit ein mehr als nur angespanntest Verhaeltnis hatte, hat mich sein Tod kaum beruehrt.

Meine Mutter wollte nach altersbedigtem Nachlassen von Ohren, Augen, Darm und Blase nicht mehr leben. Das habe ich mir ca 10 Jahre lang anhoeren duerfen, Ich war froh fuer sie, als ihr Wunsch nach Bettlaerigkeit/Schmerzen unter Morphingaben endlich in Erfuellung ging. Habe auch keine einzige Traene vergossen.

Summa sumarum: bei meinem Vater war von Trauer keine Spur, und bei meiner Mutter war ich fuer sie froh, dass ihr Leiden ein Ende hatte.

Syni0x 
Fragesteller
 13.12.2022, 02:01

für meinen Vater war es auf jeden Fall auch eine Erlösung was mir wenigstes zu einem kleinen Teil ein gutes Gefühl gibt. Mein Vater litt seit 3 Jahren an krebs und war das letzte Jahr auch ans Bett gebunden und die letzten Monate fast den ganzen Tag sehr stark auf Morphine, Fentanyl und etc.

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Wir alle gehen mit dem Feind Tod ganz unterschiedlich um, weil ursprünglich kein Tod vorgesehen war. Trauer und das Verarbeiten vom Verlust eines lieben Menschen ist und bleibt bis zur Auferstehung noch bestehen. Gott gibt uns eine Hoffnung. Darauf kann man sich verlassen. Er lügt nicht. - Titus 1:2