Informatik studieren, obwohl ich schlechte Noten im Mathe Abi hatte?

4 Antworten

Im Studium wird zwar Mathe vorkommen, aber ich kann dir sagen, in der Praxis, also zumindest beim Programmieren, hängt das vom Projekt ab. Manchmal hast du 5 Projekte in Folge, die keine großen Matheskills voraussetzen. Und wenn du Mal für ein Projekt Mathe brauchst, dann kannst du es mit etwas Aufwand auch "spontan" erlernen. Natürlich ist das von Vorteil, wenn man als Entwickler gewisse mathematische Kenntnisse besitzt, aber es ist nicht wirklich ein KO-Kriterium, solange du gut im logischen Denken bist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Full-Stack Entwickler bei Mercedes-Benz

Ich persönlich habe im Studium gemerkt, dass man mit ordentlichen lernen (egal in welchem Fach) alles schaffen kann. Wenn man sich wirklich richtig dransetzt ist alles möglich. Es gibt auch für Studierende Nachhilfe Lehrer die es wirklich drauf haben. Ein Kumpel von mir nimmt für Chemie im Studium Nachhilfe und es klappt super.
nicht verunsichern lassen!

Es ist ratsam, dass du eine Vorliebe für Mathematik hast, da fast alle Fächer im Studium irgendwie mit Mathematik verbunden sind. Ich habe meinen Abschluss in Technische Informatik, deshalb kann ich nicht viel über ein reines Informatikstudium sagen, aber ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass du Freude an Mathematik haben solltest.

Falls du besorgt bist, dass deine aktuelle Mathematik Note schlecht ist, musst du dir keine Gedanken machen, da du im Studium alles lernen wirst. Es kann sein, dass du etwas länger brauchst als andere, aber letztendlich ist das nicht so wichtig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – IT-Master seit 2019

Mit Hardware hat ein reines Informatikstudium - je nach Uni - kaum Berührungspunkte. Man lernt zwar die Grundprinzipien, von moderner Architektur bleibt das aber weit entfernt.

Auch wirst du keine Programmiersprache - vollständig - lernen. Stattdessen lernst du Konzept, Muster und Paradigmen kennen. Das ist wesentlich theoretischer.

Wenn dich Hardware interessiert, dann schau dir mal technische Informatik oder Elektrotech an. Willst du programmieren, dann mach eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (hier hast du am wenigsten Mathe).

Ein reines Informatikstudium ist immer mit viel Theorie und auch mit viel Mathematik und Abstraktion verbunden. Das heißt zwar nicht, dass du danach nicht Programmierer werden kannst, solltest du aber Programmierer werden, dann hast du dir die dafür benötigten Fähigkeiten zu einem wesentlichen Teil parallel zu den theoretischen Inhalten des Studiums selbst beigebracht.

Mathematik für Informatik und Mathematiker unterscheidet sich von Schulmathematik ganz gravierend. An der Uni hat man Mathe, in der Schule rechnet man. Typische Aufgabenstellung in der Schule sind von der Art "bestimme / berechne xyz". Typische Aufgabenstellung an der Uni sind hingegen "beweisen / zeige, wenn x, dann y". Mir persönlich ist diese abstrakte Uni-Mathematik schwer gefallen, so auch meinen Kommilitonen. Der große Vorteil für dich ist aber, dass bei 0 begonnen wird. Du kannst getrost die Inhalte aus dem Mathe-LK vergessen und dir das Vergnügen gönnen, Körper kennenzulernen, in denen 1+1=0 gilt.

Ich würde mich also von der Note nicht abhalten lassen. Allerdings wird Mathe etwas sein, mit dem du dich sehr intensiv auseinandersetzen werden musst. Das sollte man mögen, anderenfalls wird es schwierig.