Industriemechaniker Quereinstieg nach einem Elektrotechnikstudium?
Hallo zusammen,
ich helfe gerade jemanden mit ü50 bei einer beruflichen Orientierung. Die Person hat Elektrotechnik studiert aber die letzten 12 Jahre in einem Fachbereich (Photovoltaik) gearbeitet wo es in unserer Region nicht mehr viele Jobs gibt. Familiärbedingt ist ein Umzug nicht die erste Option und auch Deutschlandweit sind die Jobs in diesem Bereich gerade rar. Da haben wir uns überlegt ob der Quereinstieg/Umstieg zum Industriemtechaniker nicht auch eine Alternative wäre? Man findet im Internet zwar viele Berichte darüber was man für eine Ausbildung als Industriemtechaniker alles mirbringen muss. Dazu wie man als Hochschulabsolvent und Quereinsteiger zu diesem Beruf wechseln kann habe ich bisher nichts finden können. Gibt es Erfahrungsberichte dazu? GIbt es vielleicht den einen oder anderen Kollegen in ihren Betrieben der einen ähnlichen Lebensweg genommen hat? Hat man ohne Umschulung (da ü50) überhaupt eine Chance noch in diesen Beruf hereinzukommen? Letzlich kann man mit einem guten technischen Verständnis und einem abgeschlossenen Elektrotechnikstudium nach einer Einarbeitung diesen Job doch auch ausüben? Über jegliche Berichte und Tipps dazu wäre ich dankbar!
2 Antworten
Ich bin skeptisch, ob ein ausgebildeter Elektroingenieur, der sehr eng spezialisiert gearbeitet hat, sich auf eine allgemeine handwerkliche Industrietätigkeit umorientieren könnte. Da fehlen die praktischen handwerklichen Kenntnisse und auch das vorgerückte Alter wäre ungünstig. Dazu kommt, dass ein Ingenieur als Handwerker das Arbeitsgefüge eines Betriebes stören könnte (und sei es nur, weil er "immer alles besser weiß"). Als Betrieb würde ich so jemand nicht einstellen. Ist denn mit der Arbeitsagentur schon geklärt, ob er nicht in einem anderen Bereich der Elektrotechnik ( z.B. im Kontroll- und Überwachungsbereich bei Stromerzeugern, usw.) eine Anstellung finden könnte?
Danke für die Einschätzung und die Anregung. Soweit ich weiß hat ihm da die Arbeitsagentur (spezielle Zweigstelle in unserer Region für Akademiker) keine solchen Vorschläge gegeben. Vor einigen Wochen wurde mit mit Ihm nur ein Bewerbungstraining durchgeführt aber da wurde seine Bewerbung aus der gleichwertigen Perspektive eines Prozessingenieurs verbessert. Der Tipp mit dem Arbeitsgefüge ist sehr wichtig und liefert einen sehr wertvollen Hinweis darauf in der bewerbung auf diese Bedenken einzugehen.
Das wird nicht ohne Ausbildung funktionieren, man braucht einfach das Grundwissen dazu. Vieles muss man einmal gemacht haben, da hilft es nicht wenn man es glaubt zu wissen. Von daher ein klares nein, der Industrieelektriker währe wohl die bessere wahl.