In wie fern ist der freie Wille mit dem Prinzipien der Realität vereinbar, als das er ein Widerspruch sein kann (falls er einer ist)?
Ganz spontan mal aus dem Bauch gefragt.
6 Antworten
Eigentlich in keiner Weise, es sei denn, man unterstellt der Realität, durch z.B. Quantenwelt, dass der Wille des Menschen dann doch frei ist.
Aber allgemein braucht jede Wirkung (Wille) eine Ursache. Die Ursachen müsste man sich, damit sie frei und somit unbedingt sind, sonst aus dem Nichts erschaffen können...
Der freie Wille ist nur in der Beziehung von Mensch zu Mensch mit der Realität vereinbar. Das heißt ein anderer Mensch kann das was du wirklich willst nicht beeinflussen. Ein bestimmtes Wollen kann und wird aber immer von innen von anderen Dingen entweder verstärkt oder geschwächt.
Wäre der Wille frei, so wäre er nicht an Bedürfnisse gebunden.
Wäre er nicht an Bedürfnisse gebunden, so wäre er nicht zielgerichtet.
Wäre er nicht zielgerichtet, so wäre er irrational.
Wäre er irrational, so wäre er bestimmt nicht das, was man allgemein hin unter "Freiheit" versteht.
Der freie Wille ist daher nicht mit der Realität vereinbar.
Die Begrifflichkeit der "Freiheit" wird in diesem Kontext aber auch gänzlich abstrus verstanden, als etwas, das erstrebenswert wäre, weil das Gegenteil ja Gefangenschaft sein müsste. Doch so ist es hier nicht...
Der freie Wille ist nicht mehr und nicht weniger als ein Gedankeninhalt, der notwendig ist, um etwas zu wollen. Das, was man will, darf nicht gegen die Prinzipien der Natur verstoßen, darf nicht gegen die Normen der Gesellschaft und Kultur verstoßen, aber der Spielraum, der verbleibt, ist groß genug, um die Realität mitgestalten zu können. Wird man daran gehindert, ist man nicht frei, aber behält trotzdem seinen freien Willen. Das menschliche Leben ist niemals widerspruchsfrei.
Der freie Wille steht der Realität diametral entgegen, insofern er deren Bedingungen unterworfen ist. Man könnte auch sagen, dass der freie Wille eine Illusion ist.
Mal so ganz spontan aus dem Bauch geantwortet ...