Ideen zur Veränderung des Textes Gentrifizierung?
Die zunehmenden Mietpreise stellen eine ernsthafte Herausforderung dar, indem sie den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erschweren und somit potenziell die Lebensqualität zahlreicher Menschen beeinträchtigen. Dieser Aspekt der Wohnungsmarktproblematik wirft die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit auf und erfordert eine eingehende Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung.
Ein weiterer bedeutsamer Nachteil ist die Verdrängung von Menschengruppen, die häufig mit steigenden Mieten einhergeht. Diese Entwicklung führt zu sozialen Spannungen und kann ganze Gemeinschaften destabilisieren, da Menschen gezwungen sind, ihre vertrauten Umgebungen zu verlassen. Die sozialen Auswirkungen dieses Phänomens verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer ausgewogenen städtischen Entwicklungspolitik.
Ein dritter Nachteil, der nicht zu unterschätzen ist, besteht im kulturellen Verlust, der durch die Verdrängung von Bewohnern aufgrund steigender Mieten entstehen kann. Traditionen, soziale Bindungen und einzigartige kulturelle Elemente stehen auf dem Spiel, wenn Gemeinschaften auseinandergerissen werden. Die Bewahrung kultureller Vielfalt sollte daher als zentrales Anliegen in städtebaulichen Überlegungen und politischen Entscheidungen verankert werden.
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Die verbesserte Infrastruktur stellt einen klaren Vorteil dar, der mit der Entwicklung und Modernisierung von städtischen Gebieten einhergeht. Investitionen in Straßen, öffentliche Verkehrsmittel und andere Einrichtungen können nicht nur die Mobilität der Bevölkerung verbessern, sondern auch das allgemeine Wirtschaftswachstum fördern.
Ein weiterer Vorteil zeigt sich in den höheren Immobilienpreisen, die jedoch primär für Eigentümer von Immobilien von Bedeutung sind. Steigende Immobilienwerte können zu finanziellen Gewinnen führen und den Wohlstand der Eigentümer steigern. Dies kann wiederum positive Auswirkungen auf lokale Wirtschaften haben, indem es Anreize für Investitionen und Geschäftstätigkeiten schafft.
Es ist wichtig zu betonen, dass während die höheren Immobilienpreise für Eigentümer als positiv gelten, sie gleichzeitig eine Herausforderung für potenzielle Käufer und Mieter darstellen, da der Zugang zu erschwinglichem Wohnraum beeinträchtigt werden kann. Daher sollte eine ausgewogene Betrachtung dieser Vorteile in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft insgesamt erfolgen.
1 Antwort
Da fehlen m.E. in Betrachtung des Gesamtkomplexes einige wesentliche Argumente und Fakten. Natürlich verdrängt Kapital einkommensschwache Mieter, aber warum ist das so?
Für eine spätere Diskussion - falls Du Lust hast - ein paar erste Punkte, die auch auf den ersten Blick nicht immer DIREKT etwas mit dem Thema zu tun haben:
- Der weitaus größte Teil der Vermieter sind private Investoren. Die Wohnungen sind also zum Anlegen von Kapital, Bildung von Zusatzrente oder auch Erbmasse für Kinder und Enkel.
- Der Zuzug gerade auch jüngerer Menschen in die Großstädte verdrängt, da städtebaulich keine ausreichenden Möglichkeiten für die Schaffung von NEUEM Wohnraum vorhanden sind oder sogar blockiert werden.
- Die zunehmende Urbanisierung, also Einbindung des ländlichen Gürtels, verteuert auch dort die Preise, da noch die Infrastrukturkosten dazu kommen.
- Etliche Wohnungen werden durch zu wenig Menschen genutzt (m² pro Person).
- Die Herstellkosten sind - dem Bedarf nach vielen kleinen Wohnungen gerechnet - deutlich höher. Ein Grundriss mit 400m² (Nettowohnfläche, gleiche Personengesamtbelegungszahl) ist mit 4 Wohnungen á 100m² deutlich günstiger als mit 8 Wohnungen á 50 m² (also für Singles), da bei der ersten Variante nur 4x Küche, Bad, Flur, WE-Türen, Briefkästen, Ablesevorrichtungen, usw. gebaut werden müssen als bei 8 Wohnungen. Die Kosten sind aber Basis für die Miete.
- Entsiegelung auf der einen Seite und breitere Infrastrukturtrassen (u.a. für zusätzliche breite Radwege) verringern den überbaubaren Raum. Damit werden die Grundstückskosten höher.
- Im letzten Absatz ist m.E. der Kardinalfehler: es geht nicht darum, dass Wohnraum im Invest teurer wird sondern dass NEUER Wohnraum bei Zuzug erforderlich wird.
- Mehrgeschosswohnungsbau (siehe grüne Lokalpolitik z.B. im Hamburg) als Vorgabe kann sich sozial negativ auswirken, da hier u.U. eine Ghettowirkung ergibt. Dazu gab es schon zu meiner Studienzeit vor 30-40 Jahren Untersuchungen zwischen Architekten und Soziologen.
Gerne. Besonders der Punkt 8 passt noch zu Deinem Text (Absatz 2), denn die Gefahr einer Ghettobildung und damit einer lokalen Parallelgesellschaft, insbesondere im Mehrgeschossbau bei günstigen Mieten, ist nicht von der Hand zu weisen.
in welchem Umfang willst Du die Gentrifizierung betrachten und aus welcher Sicht?
Reich verdrängt arm kann noch ganz andere Stilblüten hervorrufen: Arme werden in Vorstädte und unbeliebte Stadtzonen verdrängt (z.B. am Rand von Gewerbe- und Industriegebieten). Im Zuge der Stadtentwicklung werden solche Gebiete plötzlich "hipp" - man denke an das Aufkommen von Lofts für Wohnzwecke - und schon sind die vormals sozial schwachgeprägten Stadtviertel für die Projektentwicklung interessant und es entsteht eine erneute Verdrängung.
Zu meinem Punkt 2 noch ein sozial-politischer Aspekt: In Berlin wurde über die Enteignung von Wohneigentum diskutiert und abgestimmt. Die dafür erforderlichen Milliarden wären für den erforderlichen Neubau blockiert und wären somit sogar kontraproduktiv ausgegeben => es entsteht noch weniger sozialverträglicher Wohnungsbau und die Spiral der Verdrängung wird noch enger.
Kannst du mir vielleicht nochmal helfen mit der Gentrifizierung?Und zwar wenn du mal unter diesen Link: https://www.gutefrage.net/frage/ideen-zur-veraenderung-zu-diesen-textes-gentrifizierung guckst. Das du über diesen Text auch nochmal drüber guckst. Würde mich freuen. Danke dir
Du hast es Super gemacht oben, es passt so wie du das oben geschrieben hast.
Ich benötige leider heute den Text noch.
Sorry, ich war unterwegs.
Aus welchem Gesichtspunkt schreibst Du den Text? Städtebau/Architektur, Soziologie, Politik, Immobilienwirtschaft, Kultur, ...?
Das ist wichtig fürs Lesen/Kommentieren, denn das Thema kann man wirklich von mehreren Seiten beleuchten und dann kommt auch etwas komplett anderes heraus.
Ich mach es absatzweise:
- wirtschaftlich und soziale ist korrekt, aber in dem Absatz ist kein Bezug auf Kultur erkennbar. Ergänzungsbsp: 1) aufgrund der höheren Mietbelastung stehen weniger persönliche Mittel für kulturelle Aktivitäten zur Verfügung. 2) Höhere Mieten sind gerade für freie Kunstschaffende auch für Veranstaltungsorte schwerer aufzubringen.
- ist eher soziologisch
- Hier kommt es zu Erwähnung aus meinem Punkt 1 aber in Bezug zu Vielfalt. Das sehe ich unter der Gentrifizierung so nicht, denn mit mehr Geld kommen entweder andere kulturelle Kreise oder es steht eben auch mehr Kapital für bisherige Aktionen zur Verfügung.
- Infrastruktur ist korrekt, der Absatz hat aber keinen Kulturbezug. Im Gegenteil wirkt er der Gentrifizierung entgegen, da dadurch kulturelles Erlebnis nicht mehr lokal bedingt bleibt. Du schlussfolgerst auf die Wirtschaft - auch richtig, aber eben nicht kulturell.
- Der Absatz zu den Investoren gilt nur, wenn diese auch lokal vor Ort sind. Das ist nach meiner Erfahrung eher NICHT der Fall. Bsp: Etliche Wohnungen in z.B. DD oder Leipzig gehören "Wessis", die vielen frisch sanierten Wohnungen auf Rügen (Prora) primär Menschen aus Berlin und Hamburg.
- Dazu hatte ich schon geschrieben. Höhere Preise sind zwar für Eigentümer hübsch, verschlechtern aber den Wohnungsneubau und damit auch prozentual die Wohnungen mit günstigeren Mieten => Gentrifizierung findet statt. Das hat aber keinen kulturellen Bezug.
Ich hoffe, ich liege nicht so arg daneben und ich konnte zumindest partiell noch weitere Aspekte mit einbringen.
Dann einfach noch ein paar Stichworte:
Danke dir