Ich traue mich nicht,meinem Vater zu antworten?
Ich bin ein Mädchen, 21 Jahre alt, und ich wohne in einem Internat in Potsdam. Eigentlich wäre es vorgesehen, dass ich zu meinem Vater fahre, aber da ich ihn nicht mehr sehen will, schlafe ich zwei Nächte bei einem Freund in Brandenburg an der Havel.
Problem: Ich weiß nicht, wie ich meinem Vater das sagen soll, denn er freut sich ja bestimmt auf mich! Außerdem hat er mir so eine komische WhatsApp-Nachricht geschrieben. Er hat geschrieben "Guten morgen mein Schatz 😘 Hast du Lust, am Wochenende Fahrrad fahren zu lernen? "
Ich habe Gleichgewichtsstörungen. Deswegen kommt Fahrrad fahren lernen sowieso nicht in Frage. Ich will mir nicht das Knie aufreißen, und ganz viel Unterrichtsstoff verpassen. Das wäre echt das Letzte. Was soll ich jetzt tun?
Warum willst du deinen Vater nicht mehr sehen?
Weil er mich unter Druck setzte l, und etwas gegen meinen Musikgeschmack hat. Ich höre am Liebsten Charts.
9 Antworten
Du bist 21. Sag ihm, dass du die Idee mit dem Fahrrad nicht gut findest.
Du bist fähig, dich zu artikulieren, dann solltest du auch fähig sein, deinen Vater darüber auf zu klären, was du denkst. Ihn einfach nicht zu besuchen und so vor den Kopf zu stoßen ist eher was für pubertierende Gören... Aber mit Anfang 20 sollte man doch schon reifer sein.
Das stelle ich gar nicht in Frage. In meinem Kopf ist mir das logisch, dass sie sowas sagen könnte wie "das mit dem Fahrrad ist nicht so meins, lass uns doch lieber *das und das* tun." Also Kompromisse und Alternativen sucht. Den Kontakt zum Vater einfach ab zu brechen, wäre in meinen Augen einfach der falsche Weg.
Ich finde, dass du ehrlich zu deinem Vater sein solltest. Nicht melden, kommt überhaupt nicht in Frage.
Dein Vater schreibt dir so nett, so freundlich und liebenswert und nicht komisch. Er hat es nicht verdient, dass du ihn einfach ignorierst.
Schreibe ihm, dass du kommst oder lasse ihn wissen, dass du am WE bei einem Freund bist.
Probiere doch mal das Fahrradfahren, wenn es nicht klappt, kannst du immer noch aufgeben. Du lehnst es von Vornherein ab, das finde ich nicht richtig.
Wenn er dich unter Druck setzt, sage ihm, dass das dir nicht gefällt.
Sei offen und ehrlich zu ihm, auch wenn es wehtut. Aber ich bin der Meinung, so kann man am besten miteinander umgehen und weiß, woran man ist!
Alles Gute.
Zum Musikgeschmack, wenn ich Vater wäre, hätte ich beim eigenen Kind auch so meine "Probleme" wenn es auf die "Charts" steht. Da würde ich wohl sehr oft eigene Musikvorschläge bringen und hoffen, dass mein Kind den Qualitäts- und Inhaltsunterschied raus hört und lieben lernt.
Auch beim Rad fahren, hätte ich großes Interesse daran, auszuprobieren (ja das klingt tatsächlich etwas eigennützig!) wie gut man jemanden Rad fahren beibringen kann.
Wenn dein Vater tatsächlich so drauf ist, wie ich mir ihn ungefähr vorstelle, dann mach ihm klar, dass du (ihn zwar dolle magst, aber) eine eigene Persönlichkeit mit eigenen Wünschen, Vorstellungen bist und dem Recht zu eigenen Versuchen und Irrtümern hast. Genau wie er selbst (einst).
Und natürlich faierweise, die nicht stattfindende Fahrt nach Potsdam telefonisch absagen.
Du hast scheinbar irgendwie ein Problem mit Konflikten umzugehen.
Stattdessen gehst du ihnen aus den Weg und lässt dir Ausreden einfallen. Willst du dein Leben weiter so verbringen?
Du kannst froh sein das du einen Vater hast, der auch zu dir steht. Das wir er auch wenn du ihm deutlich machst das du das mit dem Fahrrad für eine dumme Idee hältst. Das ist DEIN Vater.
Wenn du nicht mit ihm redest, wird er deine Lage nicht verstehen.
Du kannst nicht ständig vor den Problemen weg laufen. Willst du dein Leben auf der Flucht sein? Suche dir dringend Hilfe bei einem guten Psychologen.
vielleicht versucht der Vater auch fast verzweifelt nur die Bindung zu seinem Kind aufrechtzuerhalten .. es ist leider so, daß die Tochter gefordert ist, sie muß einen Vorschlag machen, denn sie lebt nicht mehr Zuhause - meist wird dann eine Trennung zur "inneren Kündigung" , ein Abschied für immer .