Ich suche ein Synonym oder Umformulierung für das Wort "bewältigungsbedürftig?
Ich möchte einen Satz umformulieren und kann keine passende Alternative für das Wort finden: "[...] können bewältigungsbedürftige Probleme als Krise angesehen werden."
Hat jemand vielleicht einen Vorschlag oder Idee, womit man das Wort ersetzen kann?
6 Antworten
Gemeint ist damit sicher:
"[Wenn man nichts gegen sie unternimmt,] können Problem zu einer Krise führen."
Man könnte auch noch ein Adjektiv vor das "Problem" stellen, sowas wie akut, dringend, drängend, schwerwiegend, gravierend. Aber Probleme, die zu einer Krise führen können, sind ja per se schwerwiegend! Das wäre dann vielleicht doppelt gemoppelt. Vielleicht!
Ein Problem selbst als Krise "anzusehen" halte ich für gewagt. Denn alle Definitionen von "Krise", die ich kenne, haben andere Kennzeichen als die eines Problems. Denn:
Eine Krise ist immer ein Problem, per definitionem. Aber ein Problem ist keine Krise - ein Problem kann aber zu einer Krise führen, eine Krise auslösen, sich zu einer Krise auswachsen.
Das Adjektiv "bewältigungsbedürftig" erschreckt mich ein wenig. Vertraut ist mir "bedürftig" für Lebewesen: Die haben Bedarf an Luft, Trinken, Essen und so weiter.
Aber Dinge haben kein "Bedürfnis". Jedoch gibt es das beliebte Mittel der Rethorik, Dinge zu vermenschlichen, sie quasi mit Leben zu versehen, um die Sache zu dramatisieren: "Da weint selbst ein Stein!"
So sagt man über einen Schuh: "Der ist aber längst reparaturbedürftig!" Natürlich hat der Schuh gar nicht das Bedürfnis, repariert zu werden! Aber man vermenschlicht ihn ein wenig, um die Sache emotionaler zu gestalten. Das wirkt zudem leicht augenzwinkernd, etwas ironisch.
"lösungsbedürftige Probleme" könnte man daher rhetorisch, ironisch nehmen für Probleme, die einer Lösung "bedürfen" - wobei natürlich irgendein Mensch das Bedürfnis hat, dass dies Problem gelöst wird, nicht das Problem selbst ;-).
In nüchternen, in sachlichen Texten sollte man aber die Finger von emotionaler Rhetorik lassen. Also:
Es gibt Probleme, die man auch mal unbewältigt lassen kann. Und es gibt Probleme, sie sich zu einer Krise auswachsen können, wenn man sie nicht bewältigt.
Gruß aus Berlin, Gerd
Probleme sind immer bewältigungs- oder lösungsbedürftig, sonst wären es keine.
Meist werden sie erst durch die Nichtbewältigung zu möglichen Auslösern einer Krise.
Wie wäre es mit notwendigen oder dringenden?
... wenn die Probleme zu einer Krise führen können, würde ich für "(noch) ungelöst" plädieren - vielleicht tuts auch "heikel". Wie du allerdings mit diesen heiklen, ungelösten Problemen umgehst, überlasse ich ganz dem ungeklärten Bewältigungsbedürftigkeitsgrad ;)
"[...] können bewältigungsbedürftige Probleme als Krise angesehen werden."
Da würde ich so sagen: "[...] können anstehende Probleme als Krise angesehen werden."
Mit ein paar weniger Silben wird das gleiche ausgedrückt. ;.)