Ich mache mir Sorgen um meinen Freund, was tun?
Triggerwarnung: Es geht mitunter um Suizidgedanken.
Mein Freund, 32, und ich, 27, sind noch nicht lange ein Paar, aber mir ist schon aufgefallen, dass er ein sehr unsicherer Mensch ist. Ich muss ihm oft bestätigen, dass ich ihn liebe und er sagt manchmal, er wäre hässlich, bis ich ihm sage, dass das nicht stimmt. Auch wird er recht schnell eifersüchtig. Er meint immer, mir vertraut er, aber anderen Männern nicht. Einmal wollte er mich sogar verlassen, weil er dachte, er sei nicht gut genug für mich. Das hat mich ziemlich geschockt und ich konnte ihn nur mit Mühe überreden, uns beiden eine Chance zu geben. Als er zustimmte, forderte er, dass ich ihm dafür versprechen muss, ihn nie zu verletzen oder sogar zu verlassen.
Letztens rief er mich an und berichtete von Stress mit seiner Mutter. Der Streit eskalierte so krass, dass sie ihm schlimme Dinge wünschte, wie z.B. dass sie hofft, er verliert seine Wohnung und landet auf der Straße. Er sprach davon, dass seine Mutter ihn wohl hasst und erwähnte erstmals, dass es wohl besser für ihn wäre, nicht mehr zu leben. Ich probierte alles, um ihn davon zu überzeugen, dass er ein liebenswerter Mensch ist, den ich über alles liebe, egal was seine Mutter ihm einredet. Aber er wollte das Gespräch beenden und schlafen gehen. Auch sagte er unser Treffen für morgen ab, weil er sich so schlecht fühlte und fragte ständig, ob ich traurig darüber bin. Ich antwortete, dass er sich die Zeit nehmen soll, die er braucht, aber bitte auf sich aufpassen soll. Ich konnte selbst kaum schlafen, weil ich befürchtete, er könne sich selbst etwas antun. Ich sendete ihm nochmal eine lange Sprachmemo, in der ich meine Worte wiederholte.
Am nächsten Tag ging er lange nicht online und reagierte nicht auf Anrufe. Normalerweise schreiben wir auch erst ab Mittag, aber diesmal musste ich bis zum Abend warten und weinte irgendwann. Um acht schrieb er mir plötzlich und schien wieder bester Laune zu sein. Ihn rührte meine Nachricht sehr und er bat mich, dass ich mir keine Sorgen mehr machen soll, es ihm leid tut und alles in Ordnung ist und dass er mich heute doch treffen will. Ich war natürlich mega erleichtert und bei unserem Treffen wirkte er wieder völlig normal.
Trotzdem hat mir das einem Dämpfer verpasst. Ja, er ist sehr unsicher und braucht immer wieder Bestätigung, aber so etwas wie an diesem Abend hat er nie gesagt. Sollte ich mir Sorgen machen?
3 Antworten
Ich mache mir gerade Sorgen um dich. Der Mann ist manipulativ und instabil. Das könnte noch so richtig anstrengend werden. Der wird zum Beispiel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit Suizid drohen, wenn die Beziehung scheitert. Seine Eifersucht wird wahrscheinlich ein Problem werden. Und es kann sein, dass der jedesmal emotional zusammen bricht, wenn du etwas machst, was nicht seinen Vorstellungen entspricht. Und das kann auf Dauer anstrengend für die psyche werden. Es wird in dieser Beziehung deine Aufgabe sein, dich abzugrenzen.
Und ja, der ist eigentlich ein Fall für einen Therapeuten. Der hat ein gewaltiges Problem mit dem Selbstbewusstsein, sollte wahrscheinlich seine Kindheit aufarbeiten und zeigt Anzeichen von Depressionen.
Dass du dir Sorgen machst ist natürlich verständlich. Bedenka aber bitte, dass solche Aussagen wie „verlass mich niemals einen psychisch belasten. Ich gehe schwer davon aus, dass du dir im Falle einer Trennung Sorgen machen würdest, ob er Suizid begeht.
Deshalb musst du dir bewusst sein worauf du dich da einlässt und was das auch mit dir machen kann, ohne dass dein Partner das vielleicht möchte.
Ich wünsche euch nur das Beste.
LG
Danke, das ist eine sehr liebe Antwort
Mit diesen "Spielchen" - oder sagen wir Charakterzügen - bindet er Dich an sich. Es hat ein Geschmäckle von Erpressung.
Du solltest Grenzen aufzeigen, die er möglichst nicht überschreiten soll, sonst wird er Dich 'unfrei' machen.
Es ist nicht Deine Aufgabe, seine Unsicherheit zu hegen, sondern sie aufzubrechen.
Ich weiß was du meinst. Aber als Parterin macht man sich schon Sorgen. Manche sagen sowas, ohne es wirklich zu tun, aber man weiß nie.