Ich mach mich abhängig von ihm; das tut nicht gut?
Ich bin mit meinem Freund über einem Jahr zusammen und kurz zum Hintergrund: Er braucht wie ich viel Nähe, Liebe, Anerkennung usw. (Evtl. mehr als ein Mann normalerweise, was ich total an ihm schätze). Da ich genauso bin wie er, funktioniert es super. Ich bin jedoch schon immer eine Person gewesen, die sehr unter Verlustängste leidet und sich abhängig von seinem Partner macht (Egal welcher Ex es war, Hauptsache Partner). Leider bin ich anfällig für sowas.
Mein Freund und ich waren vor paar Monaten auf dem „selben Level“, aber langsam merke ich, dass ich mehr will und auch mehr erwarte. Ich klammere mich an ihm sodass er sich manchmal unter Druck gesetzt fühlt.. dann werde ich sauer (also wenn ich alleine bin). Ich habe zwar meine Freunde aber ich denke mir immer ich möchte lieber Zeit mit ihm verbringen, egal wo ich bin ich muss an ihn denken, meine Stimmung ist abhängig von seiner, ich suche nach Bestätigung dass ich genug bin. Nicht falsch verstehen, ich mache das nicht 24/7 sondern das ist zum Teil auch einfach nur ein Gefühl oder Verlangen. Die meisten Sachen davon weiß er nicht mal..
Das hat damals angefangen als mein erster Freund mich mit meiner Freundin betrogen hatte. Seitdem sind sie ein Paar. Ich habe überlegt in Therapie zu gehen aber ihr wisst es ist sehr schwer ein Platz zu bekommen vor allem weil es nicht lebenswichtig ist. Der Ersttermin ist leider in 9 Monaten. Habt ihr ernsthafte Tipps wie ich es bis dort hin meistere? Ich will damit nicht unsere Beziehung und vor allem mich selbst nicht kaputt machen; daher will ich was machen bevor es in Therapie geht.
Mir geht es wirklich nicht gut. Ich fühle mich auch energielos und nicht mehr glücklich.
2 Antworten
Ist doch schonmal ein guter Anfang, ein Therapieplatz besorgt (wenn auch erst in 9 Monaten) und die richtige Einstellung ist auch schon da :)
Ich würde versuchen, mich weitestgehend abzulenken, nicht unbedingt, damit du ihn in der Zeit vergisst, sondern dass du was machst, was dir Spaß macht und dich erfüllt, vielleicht spielst du ein Instrument oder so. Würde auch Sport ausprobieren (muss nichts großes sein, kann auch nur Laufen/Joggen sein), weil man ja da richtig aktiv etwas macht.
Nimm Dich selbst doch mal ernst. Du bist da. An sich brauchst Du keinen Partner an Deiner Seite, um glücklich zu werden. Du musst nur mit Dir selbst allein klar kommen - Dir genug sein; Dich selbst mögen. Verbring also Zeit mit Dir selbst: Schließ Dich Vereinen an. Geh raus und erlebe Dinge. Schnapp Dir Dein Rad, mach eine Radtour zu einem schönen Ort, nimm ein Picknick mit - erzähl Deinem Freund später davon. Finde Dich selbst - Deine Persönlichkeit. Lebe so, wie Du es für richtig hältst. Zeit allein kann sehr gute Qualitätszeit sein. Da solltest Du Dich wirklich nicht von jemandem abhängig machen. Nein, keiner wird so geboren: Es wird uns eher eingeredet, dass wir zwingend einen Partner brauchen, um glücklich zu sein. Das ist aber Schwachsinn. Sobald Du mit Dir selbst klar kommst, wirst Du zufriedener sein und Deinen Freund nicht unter Druck setzen.