Ich hasse meinen Job?
Hallo,
ich bin aktuell noch eine Duale Studentin und habe nun 2,5 von 3 Jahren endlich geschafft.
2 Jahre musste ich mich darüberhinaus bei meinem Arbeitgeber verpflichten. Aber ich hasse meinen Job.
Ich wurde nie richtig eingearbeitet. Mein Onboarding bestand daraus, alle Dienstvereinbarungen im Intranet zu lesen. Seitdem dümple ich nur so vor mich hin.
Zwar biete ich jedem meine Hilfe an, doch alle sind selber zu gestresst, um mich vernünftig einzuarbeiten. Ich habe einen eigenen Bereich bekommen, der daraus besteht, allen Kollegen mit einem für sie leidigen Thema monatlich hinterherzulaufen, was meine Konnotation vermutlich nicht verbessert. Eigentlich bin ich zu jedem nett, freundlich und hilfsbereit. Ich bin stets positiv und versuche das zu verbreiten. Sogar zu Ostern oder Weihnachten verteile ich als einzige kleine Schokoladen - obwohl mein Gehalt das schlechteste der Abteilung ist. Meine Kollegen reden zwar auf dem Flur kurz mit mir aber haben mich in den 2,5 Jahren kein einziges Mal gefragt, ob ich mit ihnen essen möchte oder mich in ihre WhatsApp Gruppe aufgenommen. Vielleicht wegen dem Altersunterschied.
Ich fühle mich nicht dazugehörig, nicht nützlich und auf keinen Fall wertgeschätzt. Langsam geht aber auch meine positive Energie aus. Was mache ich falsch?
4 Antworten
Für mich stellt sich - wie auch schon jemand anderes geschrieben hat - die Frage, ob es wirklich der Job, die Tätigkeit an sich ist, die du hasst oder ob es am Unwohlsein beim aktuellen Arbeitgeber liegt.
Ich schicke dir an dieser Stelle 3 Anlaufstellen:
- Berufsberatung im Erwerbsleben der Agentur für Arbeit: Hier kannst du über deine berufliche Situation sprechen. Falls es wirklich an der Tätigkeit an sich liegen sollte, kannst du dich zum Thema berufliche Um-/Neuorientierung beraten lassen. https://www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung/berufsberatung-im-erwerbsleben
- Bürgertelefon des BMAS: Hier kannst du dich bei arbeitsrechtlichen Fragen hinwenden. Beispielsweise zum Thema Urlaub, zum Thema Kündigung & Co.. Die Durchwahl zum Themengebiet Arbeitsrecht ist die 030 221 911 004. Die Durchwahl zum Themengebiet Teilzeit & Minijobs (falls das in irgendeiner Weise relevant/hilfreich sein sollte) die -005. Was ich an der Stelle nicht ganz verstehe und vielleicht ein kleiner "Mutmacher" für dich: Du hast dich in einem der Kommentare traurig geäußert, dass du den aktuellen Resturlaub nicht mit in die Anschlussbeschäftigung nehmen kannst, da du gerne mal 2 Wochen zusammenhängenden Urlaub hättest und dass die Mitnahme abgelehnt wurde. Aber die 2 Wochen müssten ja durch den dann bestehenden "regulären" Urlaub nach Übernahme ohnehin möglich sein? Falls es hierbei Probleme geben sollte, kannst du dich beim Bürgertelefon zu deinen Rechten und Pflichten informieren.
- Da du schreibst, dass dir langsam deine positive Energie ausgeht: Falls du niemanden zum Reden hast, kannst du dich, wenn du mal alles loswerden möchtest, an die Telefonseelsorge wenden: 0800 1110111/ 0800 1110222 oder 116123
Alles Gute für dich!
Es gibt unzufriedenheit mit dem Beruf und unzufriedenheit mit dem AG.
Unzufriedenheit mit dem Beruf wäre wenn einem das zu wieder ist was den Beruf aus macht also z.b. Erzieher der das arbeiten mit Kindern doof findet.
Unzufriedenheit mit dem AG ist wenn das Problem Kollegen, Prozesse beim AG, zu viele oder zu wenige Tätigkeiten/Verantwortungen usw. sind.
Dein Text ließt sich nach einem AG Problem. Was positiv wäre weil sich ein AG Problem mit einem AG wechsel lösen lässt ohne das man die gesammte Qualifikation in die tonne Kloppen muss.
An deiner Stelle würde ich mal schauen ob es möglichkeiten gibt aus den 2 Jahren raus zu kommen. Sprich was steht im entsprechenden Vertrag.
Wenn du da relativ günstig raus kommen kannst dann suchst du dir halt zum erst möglichen Termin z.b. zum Studienende einen neuen AG.
Ansonsten würde ich bei dem AG anfangen klartext zu reden, also klar kommuniziertes bitten um vernünftige Aufgaben. Klares nachfragen bei den Kollegen ob du mit kannst zum Mittag. Ggf kannst du dir damit die Zeit da interesannter machen. Und dann haust du halt ab zum nächsten AG sobald du kannst.
Such dir ggf jemanden in deinem privaten Umfeld (Eltern, Freunde) bei denen du dich auskotzen kannst. Das kann ja auch erstmal mental entspannen.
Bzgl Bachelorarbeit kannst du die ja aussitzen und dann Klartext reden. Das Studienende wäre ja eh ne gute Gelegenheit um neue Aufgaben und verantwortungen anzusprechen.
Wenn Du schon so lange durchgehalten hast, dann zieh' durch.
Ich auch....meine ersten Worte nach dem aufstehen sind...."Ich hab keinen Bock mehr". Ich mache das noch bis Jahresende, dann wandere ich für ein paar Jahre aus. Ich will nur weg
Das ist so schade. Der Job nimmt zu viel Zeit im Leben ein, um in dieser Zeit zu leiden.
Heute habe ich gefragt, ob ich 4 Urlaubstage aus der Studienzeit mit in die Beschäftigung danach nehmen kann - um einfach mal 2 Wochen Urlaub zu haben (mein einziger positiver Gedanke in letzter Zeit) … die Antwort war: „nein“.
Ich hab genug gespart, das reicht locker 3 Jahre Neuseeland. Dort kann man auch Geld verdienen.
Danke für diese realistische und auch positive Antwort. Das mit dem Mittagessen kann ich mal probieren.
In meinem Arbeitsvertrag steht, dass ich 58.000€ zahlen muss, wenn ich aus eigenem Interesse gehen möchte.
Wenn ich jetzt kündigen könnte, würde ich mich unfassbar freuen.
Leider kann ich mit niemandem über meine Situation auf der Arbeit sprechen. Meine Vorgesetzte korrigiert mein Bachelorarbeit. Ich hätte gerne eine gute Note und darf mir deswegen keine falsche Bewegung leisten. Ihre wundervolle, ruhige und emphatische Teamleitung musste gesundheitsbedingt gehen. & bei keinem Kollegen fühle ich mich so sicher und aufgehoben, als dass ich ihnen meine Situation erzählen könnte.
Ich weiß wirklich nicht was ich tun kann und wie ich die restliche Zeit (2,5 Jahre) überstehen soll ohne konstant traurig zu sein.