Ich hasse Arbeit?
Hallo Leute,
es gibt etwas das mich schon ziemlich lang bedrückt. Ich hasse es einfach zu arbeiten und dadurch meinen Hobbys nicht nachgehen zu können, meinen Freund bzw. meine Freunde selten zu sehen, nie Zeit für mich zu haben, etc.
Es ist mir durchaus bewusst, dass es anderen Menschen auch so geht, dass Sie sonntags dasitzen & sich nicht darauf freuen bereits in ein paar Stunden wieder arbeiten zu müssen. Bei mir ist es aber nicht nur so, dass ich keine Lust habe, sondern so dass ich mich regelrecht dazu zwingen muss überhaupt mal aus dem Bett zu kriechen um mich dann so gut es möglich ist dazu aufzuraffen in die Arbeit zu gehen. Ich freue mich nicht mal wirklich auf das Wochenende, da ich mir denke "Ja toll, 2 Tage frei, dann kann ich sowieso schon wieder in die Arbeit, das ist so schnell vorbei dass man die Zeit nicht mal wirklich nutzen kann." Jeden Tag um 17:00 Feierabend, dann kann man sowieso nichts mehr mit der "Freizeit" anfangen da um 18:00 fast alles schon schließt außer Gastronomiebetriebe natürlich & bevor man was unternimmt will man sich ja auch noch frisch machen nach der Arbeit, da man sich einfach nur eklig fühlt. Ich hasse das Bewusstsein, dass man jedoch arbeiten muss um Rechnungen bezahlen zu können, um seinen Hobbys nachgehen zu können ... um LEBEN zu können - ohne Geld überlebt man nicht, ist so. Ich meine, ich bin erst 17, ich kann noch mindestens 50 Jahre arbeiten. 5 Tage die Woche. Ich hasse es so sehr. Ich dachte anfangs dass es an meinem Job liegt, habe aber von Gastronomie auf Büro gewechselt & kann mich trotzdem zu nichts motivieren, obwohl ich mich super mit meinen Kollegen verstehe, usw. Helft mir bitte, bin ich normal?
15 Antworten
Hey iiaasskk,
lass dir nichts einreden; du bist völlig normal und viele Menschen fühlen mit dir. Der Grund dafür ist, dass die Arbeitswelt, wie wir sie heute erleben, einfach objektiv gesehen total furchtbar ist - und leider wird es nicht besser. Viele Menschen hangeln sich von einem sinnentleertem McJob zum nächsten und ich möchte annehmen, dass viele Leute, die sagen, man solle doch seinen Hobby zum Beruf machen, aus einer sehr privilegierten Position sprechen.
Höre einfach nicht auf solche, die sagen du seist faul oder weinerlich oder anormal. Bedenke, sie wurden alle von Kindheitstagen an in eine Einrichtung geschickt, die sie auf ihre Knechtschaft eingestimmt hat. Diese armen Leute haben keinen Schimmer von dem gewaltigen Potenzial, das in ihnen steckt und finden sich daher mit ihrem erbärmlichen Schicksal ab - und verteidigen es auch noch.
Ich will keine pauschale Respektlosigkeit aussprechen für all jene, die arbeiten, aber ich glaube, viele Menschen missinterpretieren ihre Knechtschaft als ihre einzige Identifikationsquelle und gerade deshalb trifft deine Frage einen empfindlichen Nerv und darum reagieren diese Leute so ungehalten.
Ich habe kein Problem mit Arbeit per se, doch leider sind so viele Auswüchse unserer Erwerbsarbeit in heutiger Zeit so sinnfrei und unnötig. Ich glaube auch nicht, dass du ein Problem mit der Arbeit selbst hast, sondern vielmehr mit ihren Rahmenbedingungen, sowie die Prozedur, den Mangel an Sinn, das Arbeitsumfeld, das frühe Aufstehen, die Kollegen und der Chef.
Ich kann dir leider keine Lösung anbieten, da ich mich in einer ähnlichen Lage befinde. Nur dies:
Auch wenn es schade um die schöne Lebenszeit ist; versuche diesen ganzen Zirkus nicht zu ernst zu nehmen.
Bleib positiv und idealistisch!
Ich hoffe, meine Worte konnten helfen.
Vielen Dank für deine Hilfe! & tut mir leid wegen der späten Antwort, bin sehr selten auf gutefrage zurzeit. :)
Nun, ich denke, du hast nicht den richtigen Job für dich gefunden. Vielleicht hast du auch nicht danach gesucht.
Im Idealfall macht man einen Job, der einem gefällt, der einem Befriedigung gibt, der einen ausfüllt.
Warum das bei dir so ist, darüber kann ich nur spekulieren. Ich kenne deine Interessen nicht, ich kenne deinen Werdegang nicht und ich weiss auch nicht, wofür du dich begeistern könntest.
Ein Bekannter von mir hatte lange das selbe Problem. Er ist KFZ-Mechatroniker und sein Job hing ihm sowas von zum Halse raus.
Heute arbeitet er in einer "etwas anderen" Autowerkstatt. Das ist eine Werkstatt, die historische Autos im Kundenauftrag restauriert. Die Werkstatt hat sich vorwiegend auf alte Porsche spezialisiert. Einen alten Porsche wieder neu aufbauen, das ist seine Welt.
Vielleicht solltest du dich auf die Suche nach dem machen, was dich begeistert.
Es ist meiner Meinung nach richtig keine Lust auf Arbeit zu haben. Faulheit ist uns Menschen in die Genetik geschrieben und es ist das was uns die letzten 1 Million Jahre zu dem gemacht hat was wir heute sind. Was wären wir Menschen wenn wir uns niemals darüber aufgeregt hätten wie anstrengend Jagen ist. Genau diese Menschen haben mit dem Ackerbau eine Lösung dafür gefunden. Wo wären wir Menschen wenn sich niemand darüber aufgeregt hätte das Dinge zu schleppen viel zu anstrengend ist. Wir hätten so zumindest nie das Rad erfunden. Die Geschichte ist voll von Menschen denen der herkömmliche Weg schlicht und ergreifend zu anstrengend war. Es ist wichtig niemals zufrieden zu sein. Nur so kommen wir als Menschheit weiter. Arbeiten nur um Geld zu verdienen sind 40h jede Woche die verloren sind. Ich komme häufig von meiner Arbeit und das einzige was ich mir denke ist: "Scheiße ich habe jetzt 8stunden verschwendet, ich mache jetzt mal lieber noch etwas produktives damit der Tag nicht komplett für den Arsch ist." An alle Leute da draußen die kein Bock mehr haben zu arbeiten: Lasset uns Maschinen erfinden die uns unsere Arbeit wegnehmen. Lasset uns alle ein bedinungsloses Grundeinkommen verdienen und endlich das Endstadium erreichen. Wir sind derzeit (Stand 21. Jahrhundert) Zeugen einer wirklich großen Sache. Wir stehen kurz vor der Industrie 4.0. Noch 100Jahre und kein Mensch MUSS mehr arbeiten. Das Korn wird vom Feld bis zum fertigen Brot kei en Menschen gesehen haben, das Aluminium wird von der Mine bis zum fertigen Handy nie einen Menschen gesehen haben. Das einzige woran wir dann noch arbeiten werden ist an uns selbst, um zu besten Version unser selbst zu werden. Stellt euch mal vor was wir erreichen könnten, wenn jeder von uns, statt 40h pro woche in ein Computer zu starren, 40h hätten um den Frieden aufzubauen. Wenn kein Mensch mehr hungern oder verdursten müsste. Wenn das einzige was uns noch interessiert die oberen 2 Stufen der Maslov'schen Pyramide sind weil stufe 1-3 von Haus aus geregelt wäre. NEIN! Du bist nicht falsch nur weil du Arbeit hasst. Es gibt nichts richtigeres!
Ich fühle diese Frage soo sehr .. wie geht es dir denn mittlerweile ? Ich wechsele alle 1-2 Jahre den Job und merke immer mehr, dass ich nicht arbeiten gehen möchte. Bin extrem frustriert, hatte bereits burnout da ich auch sehr Perfektionistisch bin .. wenn ich daran denke, dass es jahrelang so weiter geht, könnte ich einfach nur noch weinen
ich habe vor mich selbstständig zu machen, aber mache das neben der arbeit und das ist leider auch sehr anstrengend 🙃 merke auch, dass ich so viel mehr Energie habe, wenn ich nicht arbeiten gehe. Ansonsten bin ich schon ab 19:00 müde und zu nichts mehr zu gebrauchen
Helft mir bitte, bin ich normal?
Normal bist du sicherlich, aber deine Wahrnehmung und deine Einstellung machen dir zu schaffen. Das könnte auf eine Depression bzw, eine depressive Phase hindeuten, die sich manifestieren wird. Du solltest dir fachmännische Hilfe suchen (Psychiater), sonst kommst du da nicht mehr raus.
Im Idealfall macht man einen Job, der einem gefällt, der einem Befriedigung gibt, der einen ausfüllt.
Im Idealfall. Aber es gibt keinen Job, auch nicht als Filmstar, Sängerin, Topmodel oder Tierfilmerin, der nicht auch große Anteile enthält, die keinen Spaß machen!
Es gehört zum Erwachsenwerden dazu, dass man auch Dinge tut, die anöden. Such is life.