Ich habe laut Chess.com einen brillianten Zug gemacht?
Howdy ich bin gerade dabei ein wenig Schach zu lernen und habe jetzt das erste mal auf Chess.com einen brillianten Zug gemacht. Dabei handelt es sich um schwer zu erkennende Züge, die ein längerfristiges Ziel verfolgen und erst nachdem man mehrere Züge im vorraus berechnet offensichtlich wird, warum dieser Zug nun so toll ist.
Diese Art von Zugbewertung kommt extrem selten vor. Da ich offensichtlich ein Schachgott bin, interessiert mich nun natürlich auch, warum der Zug so verdammt genial war. Für mich ist mein Zug nicht wirklich tiefgründig.
Falls das aus dem Kontext gerissen ist, hier meine komplette Partie
8 Antworten
Du hast damit etwas hergestellt, was man Opposition nennt. Die beiden Könige stehen sich auf gleichfarbigen Feldern gegenüber. Das ist für denjenigen der hineinzieht ein Vorteil. In dieser Situation ist das eigentlich für Schwarz der einzig gute Zug, da schwarz im Material-Nachteil ist und den Vorstoss des König-Bauern-Paares verhindern muss.
Vielen Dank für die Erläuterung, ich verstehe aber trotzdem nicht, warum der Zug so genial ist.
Genial, einfach nur genial! Den König da einfach ein Feld nach rechts verschieben - ich glaub's nicht! Wie kommt man nur auf so eine Idee? Da muss man ja mindestens 200 Züge vorausdenken und 47 Milliarden Kombinationen beachten. Unglaublich!
Naja, dass ist ja die Frage. Wenn man mal Partien von Großmeistern durch die Engine jagd, sind brilliant geratete Züge eher die Ausnahme. Warum ist nun dieser eine recht offensichtliche Zug nun in dieser Kategorie.
Habe mir jetzt die komplette Partie einmal angeschaut und habe gesehen dass bei mir kein brillanter Zug angezeigt wird sondern nur ein bester Zug

Dann sind die Kategorisierungen nachträglich geändert worden.
Du verhinderst mit diesem Zug, dass Weiss seinen Bauern durchbringen kann und diesen so in eine Dame umwandeln kann und so das Spiel gewinnt.
Nein, hättest du irgend einen anderen Zug gemacht, so wäre er mit dem Bauer vorwärtsgezogen, durch den König geschützt, und du hättest ihn mit deinem König nicht mehr erreicht oder daran hindern können die Grundlinie zu erreichen.
Ich bin zwar kein Endspielspezialist, aber den jeweiligen Stellungs- und Zugbewertungen des Computers zufolge hätte Weiß wohl gewinnen können, wenn er mit seinem König rechtzeitig zu deinem letzten Bauern gelaufen wäre, um ihn zu schlagen. Mit deinem König hättest du dann nicht beide weißen Freibauern stoppen können. Weiß hatte das allerdings mit seinem Bauernzug nach a4 verbockt. Dein Königszug nach b1 war deshalb so brillant, da – hätte Weiß sich doch noch auf obige Gewinnstrategie besonnen – du nun erst seinen Bauern auf a4 hättest schlagen können und dann mit deinem König immer noch rechtzeitig zur Stelle wärst, um den Durchmarsch des weißen h-Bauern zu verhindern.
Ob diese Erklärung stimmt, müsstest du selbst mal durchspielen.
Ach ja: Randbauern zu stoppen ist einfacher, als Bauern in der Mitte zu stoppen. Du hattest nachfolgend gespielt, als ob es sich beim weißen a-Bauern nicht lediglich um einen Randbauern handelte und Weiß damit wieder Gewinnchancen eingeräumt. Siehe die Computerbewertungen deiner Züge und der Züge von Weiß. Naja - für ein Unentschieden hat es letztlich trotzdem gereicht. Herzlichen Glückwunsch!
Das hat er im Zug vorher "Bauer A4" bereits versaut indem er mir ermöglicht beide Bauern zu erreichen.