Ich hab ein Drehbuch geschrieben. Was nun?

3 Antworten

Hallo,

eine Platform kenne ich leider nicht, kann Dich allerdings sonst beraten.

Nach Vollendung Deines Drehbuchs ist es immer gut, Dich rechtlich abzusichern. Ist Dein Drehbuch auf Englisch oder auf Deutsch?

Wenn auf Englisch, ist die beste Möglichkeit, es beim amerikanischen Copyright Office zu registrieren. Das geht ganz einfach online, kostet allerdings $65 - innerhalb 2 Monaten ist es registriert und rechtlich gesichert, falls es angenommen wird. (Nicht angenommen wird es allerdings nur, wenn Du etwas stiehlst/kopierst).

Wenn Du ein Deutsches Drehbuch geschrieben hast, weiss ich nicht, ob Du es dort registrieren kannst - es sollte allerdings auch gehen. Ansonsten kannst Du Dein Drehbuch bei einem Notar hinterlegen. Was ich in diesem Falle eher empfehle. (Auch gegen eine Gebühr, ca. 20 Euro meistens).

Wieso sichern?
Ganz einfach; Diebstahl gibt es immer. Und zwar häufiger, als Du denkst.

Hast Du Dein Drehbuch hinterlegt, ist die beste Variante, Dir einen Agenten/in zu holen. (Beachte hier: Agenten bekommen eine Provision Deines Gehalts bei Verkauf des Drehbuchs, 15 Prozent, und werden NIEMALS vorher bezahlt. Ansonsten handelt es sich um einen Betrug).
Wieso ein Agent? Ich weiss nicht, wie es hier in Deutschland ist, in Amerika allerdings liest kein Studio der Welt unaufgefordert zugeschickte Drehbücher. (Denn sollten sie später einem ähnlichen Film machen, auch nur per Zufall, könntest Du sie verklagen.)

Produzenten sind da lockerer. Grosses Glück hast Du, wenn Du einen kennst. Wenn nicht, hör Dich mal bei Deinen Verwandten und Freunden um - vielleicht kennen die einen und können Dir einen Gefallen machen.

Ein Agent wird Dir auch seine Meinung sagen; entweder nimmt er Dich an, oder er lehnt Dich ab. Allerdings: Viele Agenten lehnen ab. Das heisst nicht, dass Dein Drehbuch schlecht ist. Einfach weiter versuchen. ;)

Ein Agent kann Dein Drehbuch dann an ein Studio oder einen Produzenten/in weiterleiten.

Wenn Du Fragen hast, stehe ich Dir gerne zur Verfügung.

Grüsse ;)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Drehbuchautor.

Generel ist es schwer mit dem Austausch, weil du teilst das dann mit deiner Konkurenz - würde ich bleiben lassen.

Bevor du das etwa wohin schickst solltest du das auch entsprechend Rechtlich schützen und so weiter und sofort.

Förderung gehen soweit ich weiß eh nur an Leute die bereits veröffentlich haben, ist aber von Land zu Land unterschiedlich. Mehr infos findest beim "German Federal Film Board".

Aus meiner Sicht kannste das nur an entsprechende Studios/Produzenten/Anstalten entsprechend weitergeben ("das liest eh keiner" ist unsinn, die wollen Geld machen und wenn die Idee nach Geld riecht ist es auch interessant - man sollte aber durchaus etwas penetrant sein können) und hoffen das es jemandem gefällt - oder ne Ausbildung in dem Bereich machen - wie bei vielen Künstlerischen Ausbildungen/Studien gehts kaum darum was man dort lernt sondern vielmehr wen man dadurch kennenlernt.

Grüße

tesfaye93 
Fragesteller
 21.06.2021, 19:14

Das habe ich mir auch gedacht bzw. deswegen habe ich auch kaum wen dran gelassen bis auf mir sehr vertraute Menschen, bei denen ich weiß, dass sie damit keinen Unfug anstellen. Ich würde trotzdem so gerne mir noch eine zweite, professionelle Meinung einholen... Aber gut, da muss man wohl auf sein inneres Gefühl vertrauen.

Ich denke, dass mein Drehbuch schon für eine breitere Masse interessant wäre. Könntest du den Punkt mit "penetrant sein" erläutern? Also worauf sollte ich besonders achten, wenn ich mein Drehbuch weiterversende an eine Institution?

Liebe Grüße

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Eromzak  21.06.2021, 19:23
@tesfaye93

Naja ich wollte mal einen Werbevertrag mit ner recht großen Firma - ich hab da 2 Wochen lang jeden Tag angerufen bis ich den Verantwortlichen mal am Telefon hatte. Dieser war dann super nett, wir haben uns auf nen Kaffee getroffen und dannach wars auch quasi schon abgemacht. Manchmal muss man einfach auf die Leute zugehen, auch wirklich aktiv. Ich meine damit nicht das wenn der Typ nix von dir hören will, du ihn weiter nervst, aber einfach versuchen den wirklich mal aktiv zu erreichen ist nicht negativ, ich finde da muss man eben etwas frech sein und nicht zu sich selbst sagen "ja ich kann da ja nicht schon wieder anrufen". Ein Kollege von mir ist in die USA geflogen und hat bei entsprechenden Leute einfach mal geklopft und gesagt "hier ich mach das und das, würdest du dirs mal anhören" - 8 Leute haben ihn weggeschickt und der letzt hat gedacht "oh ich hab eh gerade zeit, komm rein, zeig mal her" - dem hats gefallen und hat gleich seinen Kollegen (sehr bekannten Produzenten) angerufen und gesagt "da ist ein junger Deutscher - hör dir das mal an" - tja und das lief.

Ansonsten vernetzt die Sozial mit entsprechenden Personen (auch im Netz, via Twitter, Insta und co) - reagiere auf sie und so weiter. Der Sinn ist letztlich der, wenn du auf entsprechende Posts reagierst, und das öfter als einmal und die dannach ne Mail von dir bekommen dann klingelt bei dennen (ach den Namen hab ich schonmal gehört) - ist simple psychologie, funktioniert eigentlich immer.

Ich kenne einige bekannte Leute (im Musik bereich) von dennen du nie gedacht háttest das sie auf Fanpost antworten, dir aber innerhalb von nem Tag ne e-mail zurückschreiben wenn du den eine sendest, oder sogar auf Anfragen reagierst.

Also kurz: Behandle die menschen nicht als wären sie was besonderes, wichtiges, sondern geh offen auf Leute zu wenn du was von dennen willst - gerne auch etwas Taktisch, aber eben nicht aufdringlich oder unhöflich, und sei nicht beleidigt wenn dir einer ne Absage erteilt - sieh das nicht persönlich. Und wenns dir wirklich wichtig ist, schick keine mail sondern mach nen Termin und geh halt persönlich hin.

Du wirst viele nette Leute kennenlernen und die kennen noch viel mehr nette Leute, und die kennen noch viel mehr Leute... etc. pp. - jeder der dir da dumm kommt - mit dem willste eh nicht arbeiten. Sei nicht naiv aber auch nicht eingeschüchtert.

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Das kannst du dir durchlesen und Freunden zeigen, wirtschaftlich passiert damit nichts.

Das liest nicht mal ein Filmproduzent.