"Ich gehe zum Eikaufen" oder "Ich gehe einkaufen" - was ist idiomatischer?

2 Antworten

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Die Version ohne Präposition ist dem Hochdeutschen näher. Die Version mit Präposition wird aber möglicherweise in verschiedenen Dialektformen bevorzugt.Im Polnischen z.B. geht man auch "zum einkaufen"...

BaluDerTanzbaer  25.01.2015, 09:57

Als Idiom würde ich aber beide Aussagen nicht bezeichnen. Ich würde beispielsweise andersherum argumentieren: Der erste Satz hat eine klare Aufteilung (Subjekt, Prädikat, adverbiale Lokalbestimmung mit Suffigierung), während der zweite einen erweiterten Infinitiv benütigt, der von weiter weg betrachtet eher aus zwei Verben besteht - was für viele keinen Sinn machen würde.

Ich würde sagen, hier ist die Nutzung der Suffigierung gegen den erweiterten Infinitiv avzuwägen, wo mich in einer fremden Sprache der e. Inf. definitiv mehr zum Grübeln brächte.

Wie gesagt: Für mich sind beide Sätze nicht idiomatisch. Ich kann keine Mehrdeutigkeiten oder Unverständlichkeiten entdecken.

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Atzec  25.01.2015, 10:15
@BaluDerTanzbaer

Ich bin kein Sprachwissenschaftler. :-)

Bei "einkaufen" handelte es sich aber wohl eher um eine Präfigierung (Voran- nicht Hintenanstellung eines Morphems)..

Idiomatisch wiederum bedeutet ja, besonders typisch, charakteristisch für eine bestimmte Sprache oder eben auch einen Sprachdialekt. Inwiefern also eine Sprachstruktur idiomatisch wäre, ergibt sicheigentlich erst aus dem Vergleich von Sprachstrukturen verschiedener Sprachen.

Und "gehen" wie ein Modalverb mit einem zweiten Verb ohne Präposition benutzen zu können, erscheint mir schon recht typisch hochdeutsch zu sein...:-)

Die variante mit Präpo wiederum ist eher ungebräuchlicher - mag aber regional dialekt bedingt eine größere Rolle spielen.

Im Polnischen wiederum geht man eigentlich auch nicht einkaufen, sondern "zum Einkauf".

Aber es gbit sicherlich weit typischere und charakteristische Sprachstrkturen im deutschen als nun gerade dies hier. :-)))

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BaluDerTanzbaer  25.01.2015, 15:58
@Atzec

Idiomatisch wiederum bedeutet ja, besonders typisch, charakteristisch für eine bestimmte Sprache oder eben auch einen Sprachdialekt.

Da liegt also der Hund begraben. Habe gerade nochmal nachgelesen und diese Definition gibt es tatsächlich auch. Ich hatte ein Idiom damals als eine Aussage kennengelernt, die (ähnlich einer Chiffre oder auch einer Methaper) ohne soziales Mehrwissen nicht sinngemäß auflösbar ist.

Zum Beispiel: "Grün hinter den Ohren sein"

Ich bin also von einer etwas unterschiedlichen Definition ausgegangen. Deine obige Überlegung macht natürlich komplett Sinn und passt auch besser zur Frage :D

Bei uns (in München) werden übrigens beide Varianten verwendet, ohne besondere Gewichtung..

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