Du mußtest Deine beste Freundin vor Deiner sehr eifersüchtigen Partnerin geheim halten. Nun ist die Beziehung zu Ende- stellst Du die Beste Deinen Freunden vor?

Du warst mit Deiner Freundin über 10 Jahre zusammen und sie war sehr eifersüchtig. Weibliche Personen in Deiner Nähe duldete sie nur, wenn sie auch ihrem Bekanntenkreis entstammten, Verwandte oder Nachbarn waren.

Sie duldete weder Arbeitskolleginnen im privaten Umfeld, noch durfte sich auf Feiern alleine mit anderen Frauen unterhalten werden.

Du lerntest dennoch eine Frau kennen, mit der Du Dich über Lebensprobleme sehr gut unterhalten konntest und die Dir in mehreren Lebenssituationen emotionale Unterstützung gab.

Es entstand daraus eine sehr enge Freundschaft, die Du vor Deiner Partnerin geheim halten musstest, da sie den Abbruch derselben gefordert hätte.

Diese Freundschaft existiert seit über 4 Jahren und hat viele Krisen überstanden.

Nun ist die Partnerschaft zur festen Partnerin aufgrund fast 10 Jahre langer wiederkehrender Unstimmigkeiten zerbrochen. Die sehr gute Freundschaft zur besten Freundin, die nicht Trennungsgrund war, existiert nach wie vor.

Würdest Du diese Trennung und den Wegfall der Eifersucht und Restriktionen nun dafür nutzen und Deinen Kumpels von der besten Freundin und Ratgeberin erzählen?

So dass ggf. auch eine neue Partnerin von der guten Freundin erfährt und die Heimlichtuerei aufhört?

So dass er auch mal "nicht heimlich" und offiziell mit der besten Freundin telefonieren kann?

Oder würdet Ihr es bei der geheimen Freundschaft belassen?

Bin gespannt.

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Hallo Rosenmary,

ich finde Deine interessante Frage deshalb schwierig zu beantworten, weil man sich wirklich weit in diese Person hineinversetzen muss.

Natürlich könnte ich es mir leicht machen und sagen: "Selbstverständlich würde ich die beste Freundin meinem Freundeskreis vorstellen. Ich hätte mir das schon in der Partnerschaft niemals bieten lassen." Das werden hier die meisten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch antworten.

Jedoch sollte man wirklich berücksichtigen, dass eine solche 10 jährige Beziehung Spuren hinterlässt. Ich wäre in dieser Situation sicherlich kein sehr selbstbewusster Mensch mehr, der gut für sich einstehen könnte, ich wäre emotional hochgradig abhängig von der (Ex-)Partnerin. Solche einengenden und bevormundenden Beziehungen basieren in der Realität leider immer auf extremen Abhängigkeitsverhältnissen.

Ich wäre also eine Person, die Angst hätte, alleine nicht richtig funktionieren zu können, der Entscheidungen schwerfallen und die sich eher wenig zutraut. Auf diesem Hintergrund macht der Freundeskreis eine große Menge aus:

Wenn ich das Gefühl hätte, aufgefangen zu werden, endlich wieder frei atmen kann und die Trennung als große Erleichterung empfinde, aufblühe, ja dann wäre es wohl leicht für mich, diese beste Freundin nun endlich freudenreich willkommen zu heißen in meinem authentischen Leben - ohne Geheimniskrämerei, ohne Deckmantel. Welch ein schönes, entfesselndes Gefühl! Natürlich, wie herrlich!

Aber ich kann mir auch eine Variante vorstellen, in der ich mich erstmal hilflos fühle, unsicher bin, in der mein Freundeskreis nicht vermittelt, dass er für mich da ist und mich auffängt, weil ich einfach noch nie der war, um den man sich gekümmert hat und man mich auch etwas von oben herab behandelt. Ich komme mit dem Alleinsein auch nur schlecht zurecht und meine beste Freundin ist ein sehr wertvoller Anker in meinem Leben. Aufgrund meiner emotionalen Abhängigkeit herrscht in mir eventuell auch noch der Wunsch nach Wiedervereinigung mit der Ex, auch wenn es eine toxische Beziehung war. Das birgt das Risiko, dass die beste Freundin doch noch unter die Räder kommt. Ich habe große Angst, meine beste Freundin eventuell auch noch zu verlieren, wenn sie im Freundeskreis nicht akzeptiert oder angenommen werden würde. Man könnte ja über mich lästern, dass ich meine Ex hintergangen hätte (das könnte ich mir einbilden, da ich wenig Selbstbewusstsein besitze). Das Risiko ist mir einfach zu hoch und ich weiß sicher, dass diese beste Freundin genau wie bisher da sein wird, in der Form in der sie es immer war - als Geheimnis. Veränderung gefährdet diese Art der Freundschaft nur.

________

Ich wünsche dieser fiktiven Ich-Person von ganzem Herzen, dass es die erste Variante wird, die emotional gesünder und lebensfroher ist und eine Öffnung für die Zukunft bedeutet.

Ich hoffe, Du konntest meinen Gedankengang verstehen und findest ein paar Deiner eigenen Überlegungen in meiner Antwort wieder.

Einen angenehmen Sonntagabend wünsche ich Dir,
Balu

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Wie kann ich meiner Mutter bei Depressionen helfen?

Guten morgen, sorry schon mal für den langen Text aber mir liegt etwas sehr schwer auf der Seele.

Meine Mutter (47) hat letztes Jahr versucht sich mit Alkohol und Schlafmittel das Leben zu nehmen. Sie hatte eine furchtbare Kindheit, wurde jahrelang von ihrem eigenen Vater missbraucht. Mit meinem Vater war sie 12 Jahre lang verheiratet bis herauskam dass er sie seit Jahre betrogen hat. Mittlerweile sind sie seit 10 Jahren getrennt und sie hat seit ein paar Monaten einen neuen Freund. Er war in dieser Suizidphase wirklich sehr für sie da und auch für mich und meine Schwester. Mittlerweile hatten sie sich 2 mal gestritten (was natürlich zu jeder Beziehung dazu gehört) Meine Mutter reagiert dann immer dermaßen krass, man muss dazu sagen, sie trinkt abends öfter mal ein paar Gläser Wein und ich glaube nicht dass sich das gut verträgt mit dem Antidepressivum. Jedenfalls wenn es dann eine Diskussion oder einen kleinen Streit gibt macht sie immer direkt Schluss und fährt besoffen mit dem Auto heim.

Am Freitag hatten Sie wieder so eine Situation und sie kam um 2 Uhr morgens mit dem Auto besoffen zu mir und hat direkt wieder die Beziehung beendet. Sie ist auch irgendwo mit dem Auto angefahren aber kann sich nicht mehr erinnern wo. Sie hat dann sehr stark geweint aufgrund des Streits und war psychisch total labil. Auch nüchtern meinte sie wenn ihr Freund die Beziehung nicht mehr wollen würde weil sie ja einfach abgehauen ist schon das zweite mal und wieder betrunken mit dem Auto gefahren ist, sieht sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben und will sich dann endgültig umbringen. Irgendwo kann ich sie ja verstehen, sie hat wirklich niemanden mehr, mit ihren Schwestern hat sie Streit, ihre Mutter ist dement und im Altenheim, keine Freundinnen mehr, die haben sie alle damals in der schweren Zeit hängen lassen. Sie hat nur noch mich meine Schwester und meinen Freund, und ihren Partner natürlich. Sie hat auch aufgrund der Tabletten etwas zugenommen und ihr Selbstwertgefühl dadurch noch mehr im Keller.

Natürlich bin ich immer da für sie und muntere sie auch auf und alles, auch wenn mich das total zerfrisst. Ich habe einfach so dermaßen Angst wenn die Beziehung wirklich scheitern sollte das sie sich umbringt. Ich verstehe einfach nicht wieso.. wir haben so ein wundervolles Verhältnis aber offensichtlich reicht das nicht. Meine Schwester geht bald auf Spanien, und ich denke wenn dann die Beziehung irgendwann vorbei sein sollte, sehe ich überhaupt keine Hoffnung mehr.

Kann mir bitte jemand einen Tipp geben was ich irgendwie tun kann? Ich bin wirklich am Ende meine Kräfte. Danke und Sorry für den Text!

Ps: Die einzige Schwester mit der sie sich gut verstanden hat starb vor einem Jahr an Krebs..

Würde es hier Sinn machen dass sie sich ein Haustier zulegt? Sie arbeitet leider nicht mehr aufgrund der Depressionen und Bandscheibenvorfall.

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Liebe Corinna,

es ist wirklicht toll von Dir, dass Du Dich hier meldest und erstmal nachfragst, wie Du Deiner Mutter mit ihren Depressionen helfen kannst. Mit 23 Jahren kannst Du dabei durchaus eine kleine Rolle einnehmen, aber eines will ich gleich vornweg sagen: Für jeden Angehörigen gilt:

  1. Schütze Dich zuerst selbst und achte auf genügend Abstand, denn nur eine gesunde Person kann auch hilfreich sein.
  2. Überlasse die "Problembehandlung" und die schwierigen Diskussionen einem Therapeuten, zu dem Deine Mutter dringend gehen muss.

Es tut mir wirklich sehr leid für Dich, was Deine Mutter alles durchmachen musste. Sie hat ein schweres Schicksal und quält sich regelrecht durch ihr Leben. Allerdings habt ihr zwei Kinder mit ihr auch eine enorme Leistung aufzubringen und wahrscheinlich schon immer aufbringen müssen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie anstrengend und kraftraubend das für euch in jungen Jahren gewesen sein muss.

Es gibt ein paar Dinge, die ich Dir zunächst einmal über Hilfeleistung durch Angehörige erklären möchte:

  1. Eine Depression ist grob beschrieben ein in sich geschlossenes (negatives) Wahrnemungs- und Bewertungsmuster. Hierbei setzt der Betroffene meist unrealistische, viel zu hohe Ansprüche an sich selbst und die Umwelt. Er kann nichts mehr locker angehen, entwickelt deshalb auch keinen Spaß sondern Angst bei Neuem und Ungewohntem. Alles (auch Lösungsvorschläge) erscheinen aussichtlos und werden im Handumdrehen von tausenden Zweifeln ertränkt.
  2. Aus diesem Grund ist es auch kontraproduktiv, mit Betroffenen an ihren "Problemen" zu arbeiten und darüber zu disktuieren, denn sie erschaffen ständig neue und man redet wie gegen eine Wand. Selbst die beste Lösung hilft leider nicht weiter. Im Gegenteil: Durch die Beschäftigung und das Eindenken in diese negative Wahrnehmung der Dinge festigt sich die Depression umso mehr - übrigens auch für Dich als Freund! Am besten, Du begibst Dich gar nicht so weit in seine Problemwelt hinein. Es tut keinem von euch gut und dort wird auch niemand Lösungen und Antworten finden.
  3. Die beste Behandlungsmethode läuft inzwischen auch längst nicht mehr über Gesprächstherapien sondern über Verhaltentherapien, in denen den Betroffenen wieder beigebracht wird, "sich glücklich zu machen". Das hört sich blöd an, aber genau darum geht es: Humor, Spaß und Liebe in das Leben zu holen und das auf eine einfache, unkomplizierte Weise. Das ist für depressive Menschen allerdings oft sehr schwierig. Bei Deiner Mutter sitzt auch so viel Schmerz in der Vergangenheit, dass sie bestimmt eine kombinierte Therapie bräuchte.
  4. Das beste, was Du für Deine Mutter tun kannst, ist selbst stabil zu bleiben und somit kein zusätliches "Problem" zu werden. Depressive haben oft Angst, dass sich ihre Depression auf liebgewonnene Personen auswirkt, was bei euch wahrscheinlich schon längst bis zu einem gewissen grad passiert ist.
  5. Positive Auswirkungen haben auf Deine Mutter alle Aktivitäten, bei denen sie Spaß empfinden kann. Am besten verbunden mit Bewegung, gesundem Essen, Natur, also alles was ein bisschen erdet, Ruhe und Körperlichkeit ins Leben bringt. Neue Dinge auszuprobieren und Situationen zu schaffen, in denen sie sich wohl fühlt und eine Alternative zu ihrem "Suchtverhalten" fühlen kann. Allerdings auch hier: Übertreib es nicht mit Aktionismus, sie wird das erstmal nicht probieren wollen und bestimmt kommst Du als Angehörige nicht gegen ihren Drang zu Alkohol und ihre negative Weltsicht an. Das dauert alles eine lange Zeit, bis sich da was ändert.
  6. Pass dabei auf Dich selbst auf! Die beste Hilfe bist Du ihm, wenn Du als allererstes an Dich denkst. Wenn Du merkst, dass Dir der Kontakt schwer fällt und Du dem Ganzen nicht gewachsen bist, denn das kann echt anstrengend werden, dann bist Du vielleicht "zu nah dran". Nur aus einer stabilen Position heraus kannst Du auch helfen, ansonsten tust Du weder Dir noch ihm dabei gut. Hab dabei auch immer ein Auge auf Dich selbst und sei ehrlich zu Dir.

Ich habe mich jetzt ein paar mal wiederholt, aber es ist eben so wichtig, dass Du erkennst, dass Du Dich selbst dabei nicht verlierst. Hol Dir Hilfe ins Boot, von Bekannten, von Familie und vor allem von profesionellen Einrichtungen. Eine Therapiestelle ist absolut notwendig und bitte ruf auch mal bei der Caritas an und frage nach einem Beratungsgespräch für Angehörige. Die sind mit solchen Themen gut vertraut und können Dir Anlaufpunkte und sinnvolle Handlungsweisen an die Hand geben. Alleine hast Du leider keine Chance, das musst Du einsehen - versuch bitte nicht, diese Verantwortung auf Dich zu nehmen.

Dieser Abschnitt:

Irgendwo kann ich sie ja verstehen, sie hat wirklich niemanden mehr, mit ihren Schwestern hat sie Streit, ihre Mutter ist dement und im Altenheim, keine Freundinnen mehr, die haben sie alle damals in der schweren Zeit hängen lassen. Sie hat nur noch mich meine Schwester und meinen Freund, und ihren Partner natürlich. Sie hat auch aufgrund der Tabletten etwas zugenommen und ihr Selbstwertgefühl dadurch noch mehr im Keller.

hat mir eigentlich am meisten Angst gemacht. Er zeigt, wie sehr Deine Mutter vor Dir trauert und ihr Leben schwarz malt, rückblickend und Dich einbindend. Sie scheint hauptsächlich das Negative wahrzunehmen und keinen Sinn für schöne Entwicklungen mehr zu haben. Klar ist das verständlich bei ihrer Geschichte, aber das ist nicht normal! Jeder Mensch hat sein Kreuz zu tragen und sie ist stark depressiv erkrankt, weswegen das alles so "schlimm" für sie erscheint - und Du hast schon viele ihrer Ansichten übernommen. Denn bestimmt gäbe es auch viele "Positivübersetzungen" anderer Dinge in ihrem Leben, die sie gar nicht wahrnehmen kann.

Lass solche "Jammerreden" in Zukunft bitte nicht mehr an Dich ran, verschließe Dich davor, sie sind wirklich Gift für die Wahrnehmung und machen das Leben viel schlimmer, als es eigentlich ist.

Fazit: Hilf ihr, Hilfe anzunehmen, aber mache es hauptsächlich zu Deiner Aufgabe, Dich um Dich selbst zu kümmern. Dass Du keine Kraft mehr hast, wie Du selbst sagtest, glaube ich Dir sofort - die hätte niemand mehr! Und jetzt achte bitte mehr auf Dich selbst!

Viel Kraft wünsche ich Dir und Deiner Schwester in der kommenden Zeit,
Balu

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Hallo Rosenmary,

eine tolle Frage, die bestimmt sehr viele unterschiedliche Antworten erhält, da sie höchst philosophisch ist und - hehe - Du sie auch schon (ich vermute absichtlich) etwas wortverflochten formuliert hast.

Ich wage mich auch mal an eine Interpretation und Deutung, auch wenn alle Antworten bei so einer Frage wohl eine Meinung bleiben müssen. Weder die "Liebe", noch die "Seele" noch "Dankbarkeit" oder "Befreiung" sind wissenschaftlich klar abgegrenzt und psychologisch (Du kennst Dich dort ja anscheinend gut aus) abgeschlossen.

Ganz vorne Weg: Ich denke, dass Liebe nicht nur durch Dankbarkeit entstehen kann, nein! Allerdings glaube ich, dass eine große Dankbarkeit zu wirklicher Verbundenheit, Respekt, positiver Weltsicht führen kann.

Du fragst ja auch ob "Liebe aus Dankbarkeit" echte Liebe sei, aber ich denke, dass verkompliziert die Frage nur, denn Du suggerierst dadurch ja schon davon, dass "Liebe aus Dankbarkeit" keine "Liebe" sei, wo ich Dir zustimmen würde. Das verkompliziert den Liebesbegriff jedoch nur umso mehr. Ich will deswegen wirklich eher antworten auf "Kann man ausschließlich aus Dankbarkeit jemanden lieben?" Und das geht meiner Erfahrung nach nicht.

Ganz im Gegenteil vermute ich, ähnlich wie Du, dass sich eine Person, der geholfen wurde, wieder lösen muss vom Helfer, um selbstbestimmt und frei zu werden, unabhängig und ohne Bindung, Erwartungen von einer Person, die in Früheres involviert war. Genauso hilft die Loslösung vom Helfer auch, das Vergangene wirklich hinter sich zu lassen, denn der Helfer wird emotional betrachtet immer ein Teil der alten "Problemwelt" bleiben. Es muss bei der Dankbarkeit bleiben, die bestimmt umso größer ist, wenn man auch losgelassen wird.

[...] oder ist diese zweckgebunden und verfliegt, sobald man mit sich selbst besser zurecht kommt?

Auch hier unterstelle ich Dir leider, dass Du schon davon ausgehst, dass ganz sicher Liebe entsteht, aber das tut sie, glaube ich, nicht, da diese "Zuneigung" aus Dankbarkeit zuvor wohl wirklich zweckgebunden ist, wie Du so schön gesagt hast. Deswegen würde ich diese Zuneigung auch gar nicht "Liebe" nennen, denn Zweckbindung geht für mich mit Liebe nie einher. Bei der Liebe liebt man das Wesen, die andere Seele von ganz alleine.

Sicherlich kann eine Hilfestellung dazu beitragen, Liebe entwickeln zu können, aber bestimmt ist sie nie ein alleiniger Türöffner.

Und zum Ende eine recht provokative Gegenfrage: Ist Dankbarkeit am Ende nicht sogar etwas, von dem sich jeder Mensch lösen möchte? Weil es in gewisser Hinsicht ja eine "Schuld" ist, die man oft nicht begleichen kann, weil man sich neben dieser Person nie als "größer", wirklich "losgelöst frei" betrachten kann? Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen sogar eher (un)bewusst von anderen entfernen, wenn sie zu große Dankbarkeit verspüren, weil sie gleichzeitig eine Last sein kann.

Ich hoffe, in meinem Text waren ein paar Gedanken dabei, die Du nicht selbst schon gedacht hast oder die Dich zumindest in dem bestätigen, was Du Dir selbst schon dazu dachtest.

Einen wunderbaren Wochenstart wünsche ich Dir,
Balu

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Hallo SarayVargas,

ich finde es richtig stark von Dir, dass Du Dich hier erst informierst und nachfragst. Du hast hier ja bereits schon viele tolle Antworten erhalten, die ich jedoch teilweise noch ergänzen möchte. Es freut mich enorm, hier von den meisten Nutzern zu lesen, dass sie ein großes Verständnis für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen mitbringen. Wie so oft erwähnt, können diese Personen nichts für ihre Erkrankung bzw. Veranlagung und sollten deswegen selbstverständlich nicht diskriminiert werden, das ist selbstverständlich.

Ein paar kleine Korrekturen möchte ich jedoch wagen:

  1. Zunächst behandelt jeder Mensch einen anderen Menschen anders, wenn er von dessen psychischen Problemen erfährt. Das ist völlig normal und funktioniert bereits aus unserem Unterbewusstsein heraus. Bei manchen Menschen wird die Hilfsbereitschaft und das Mitleid, also eine empathische Komponente aktiviert, bei anderen eine hemmende, weil sie eben schlechte Vorerfahrung besitzen oder schlichtweg überfordert sind. Und für die eigene Reaktion kann wiederum der Gegenüber nichts, er sucht sie sich auch nicht bewusst aus. Also egal, was Du erstmal fühlst: Das ist okay und Du darfst auch auf Dein Bauchgefühl hören. Man kann diesen Gefühlen entgegenwirken, wenn man sie rational nicht gutheißt. Aufklärung ist hier ein Schlüssel zu besserem Verständnis, der gerade befreundeten Personen viel mehr Sicherheit und Ruhe im Umgang mit beeinträchtigten Menschen gibt.
  2. Ich bin durchaus der Meinung, dass man sich (will man sich korrekt verhalten) gegenüber depressiven Menschen - oder auch Menschen mit bipolarer Störung o.ä. - durchaus anders verhalten sollte. Warum? Weil es das für beide Seiten leichter macht, dauerhaft befreundet zu sein. Beispielsweise ist eine sehr depressive und eine sehr hilfsbereite Person (ohne Fachwissen) in den meisten Fällen eine Kombination, die wirklich furchtbar endet: Geht man auf die Probleme einer depressiven Person immerzu ein und versucht sie zu lösen, begibt man sich in die negativen, ungesunden Denkstrukturen der depressiven Person. Dort entstehen immer neue Probleme, dort wird keine Krankheit geheilt und nicht geholfen, man rennt nur gegen Wände und noch viel schlimmer: Die negativen Denkstrukturen festigen sich sowohl bei der erkankten als auch bei der helfenden Person. Man nennt das dann eine Co-Abhängigkeit, die bei so einer Konstellation enorm oft auftreten kann. Ja, man kann durchaus behaupten, dass Depression sozusagen ansteckend sei.
  3. Was wäre also eine "bessere" Umgangsweise, wenn man helfen möchte? Dazu zwei Aspekte: Erstens sollte man die Person natürlich immer noch ernst nehmen und sich auch anhören, was ihr auf dem Herzen liegt. Das ist allein schon wichtig für die Freundschaft und das Vertrauen zwischeneinander. Genauso ist eine Depression nichts, was den Charakter komplett aushebelt, da ist immer noch ein denkender und fühlender Mensch, dem es einfach schlecht geht, die Welt gerade etwas grauer sieht. Nichtsdestotrotz ist es für beide Personen viel besser, wenn man nicht lange und tiefgründig über die "Probleme" spricht. Als Freund*in hat man als allerallererste Aufgabe genau eine Sache zu schaffen: Selbst gesund zu bleiben! Das will ich ganz fett schreiben! Du kannst nicht helfen, wenn es Dir selbst nicht gut geht und Deine Freundin macht sich nur Vorwürfe, wenn sie Dich mit runterzieht. Bleib immer auf einem gesunden Abstand zu den Problemen Deiner Freundin und versuche nicht, diese zu lösen. Sei ein Fels in der Brandung, biete ihr eine Schulter und Beistand, aber Du bist keine Klagemauer, an der man sich jeden Tag ausheulen kann. Selbstschutz ist hier wichtig, im Notfall auch mal ein bisschen Kontaktpause, auch wenn es schwer fällt.
  4. Was macht man also stattdessen? Dinge, die aus der Depression wirklich heraushelfen: Keine Anforderungen an die Person stellen, Geduld haben, unterstützen, sobald Besserungsversuche angestrebt werden. Vor allem gute Ernährung, Sport, Freizeitaktivitäten, neue lustige Dinge (und wenn es nur ein neues Outfit oder eine neue Frisur ist) sind Balsam für die Seele. Oft ist es auch viel Wert, wenn die Person neue, nette Leute kennenlernen kann, wenn sie ganz akut schöne Momente erleben und Spaß haben kann. Den "komplizierten" Teil der Aufarbeitung solltest Du einem Therapeuten überlassen, der dafür qualifiziert ist und sich selbst zu schützen weiß. Das ist nicht Deine Aufgabe und das solltest Du am besten gar nicht erst versuchen. Konzentriere Dich lieber darauf, mit positiver Energie weiterzuhelfen. Hier nochmal wiederholt: Geduld haben, zu nichts drängen - das muss natürlich passieren. Einfach mal in den Arm nehmen hilft der Person auch mehr als lange Diskussionen ;-)

Wenn Du die Person als liebgewonnen hast und ihr etwas zur Seite stehen möchtest, beherzige bitte Deine eigene Gesundheit dabei. Solltest Du die Person nicht so gut kennen und es sieht so aus, dass ihr sowieso nicht sehr engen Kontakt haben werdet, dann verhalte Dich einfach völlig neutral und nimm etwas Rücksicht, wenn die Person gerade nicht alles auf die Reihe bekommt (in der Arbeit beispielsweise).

Solltest Du noch mehr Tipps brauchen, wie Du mit einer depressiven Person umgehen kannst, ohne Dich selbst zu gefährden, ihr aber gleichzeitig eine wirkliche Hilfe zu sein, kannst Du auch gerne noch diese ältere Antwort von mir lesen:

https://www.gutefrage.net/frage/wie-mit-depressiven-menschen-umgehen#answer-143081498

Ganz lieben Abend und schlaf gut,
BaluDerTanzbaer

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Hallo Sarabeeeb,

ich habe langjährige Erfahrung mit sehr ähnlichen Situation wie Deiner und würde Dir gerne ein paar gute Ratschläge geben.

Vornweg möchte ich Dir allerdings wirklich erstmal ein ernstgemeintes Lob aussprechen, dass Du mit diesem Problem überhaupt hierher kommst. Du hast Dich anscheinend extra angemeldet, um hier anonym darüber sprechen zu können, und das zeigt, dass Du auch wirklich etwas verändern möchtest, "Dein Leben in den Griff bekommen".

Nun solltest Du vielleicht erstmal verstehen, woher Depressionen und Angststörungen so herrühren. Ich bin mir sicher, dass Du vieles davon schon gehört hast, aber vielleicht kannst Du manche Dinge ja mit Dir verbinden und Deine eigenen Schlüsse daraus ziehen:

Angststörungen und depressive Gefühle sind zunächst mal trennbar und zwei unterschiedliche Baustellen. Angststörungen würde man meistens anders behandeln als eine Depression, aber bei DIr hört es sich viel mehr so an, als wäre die "Depression" Dein Hauptproblem.

Wir haben hier online nicht wahnsinnig viel Platz und Zeit, um vernünftig auf Dein Problem einzugehen, aber ich hoffe, ich kann Dir ein paar gute Impulse mitgeben.

Dabei habe ich auch Fragen. Fragen, die mir bei Deinem Text sofort aufkamen:

  1. Warum wurden Dir mit 17 Jahren sofort Medikamente verschrieben? Das macht man eigentlich in Notsituation wie Suizidgefahr oder dergleichen. War das wirklich so schlimm? Hat man Dich darüber aufgeklärt, wie Du die Medikamente wahrnehmen solltest und dauerhaft auch wieder absetzen kannst? Ich bin kein Freund von Antidepressiva, wenn keine lebensgefährliche Notlage vorliegt. Sie machen abhängig und verschieben das Hauptproblem meist nur in die Zukunft, was Du gerade aussprichst.
  2. Was sind das für Probleme mit Deiner Familie? Die Familie ist im Regefall die Grundbasis der weltlichen Wahrnehmung. Von ihr bekommst Du in frühen Kindheitsjahren schon vermittelt, wie "wertvoll" Du in der Welt bist und durch was Dich Dein Wert definiert (z.B. Leistung oder Herzlichkeit (als Gegenbeispiele))
  3. Welche Rolle nimmst Du selber in diesem Lebenssystem ein? Bist Du darin devot, selbstbehauptend oder anarchisch? Die meisten Menschen verharren gerne in ihrer unverorteilhaften Rolle, da sie für die Ausfüllung dergleichen eben nicht Neues dazulernen müssen.

Du merkst schon, ich stichel da überall so ein bisschen, wo ich Problempunkte vermute. Denn erst durch die Analyse solcher Problempunkte kann man spezifischer auf Dich eingehen.

Wenn ich meiner Vermutung nachgehen darf rate ich Dir ziemlich klipp und klar:

  • Such Dir liebe Freunde mit ähnlichen Interessen (Buchclub, Sportvereien, Arbeitsgruppen an der Schule).. bitte mit realem Kontakt, nicht nur "Online-Foren"
  • Wenn Du depressiv bist, siehst Du alles sehr viel negativer, als es eigentlich ist. Das überfordert oft gerade liebe,nahestehende Menschen, mit denen Du Dich austauscht. Klar darfst Du Dich mal wo ausweinen, aber versuche, in Gesprächen mit Freunden, jeden Strohhalm zu ergreifen und deren Vorschläge auszuprobieren, anstatt Gegenargumente (die Du für alles 100% hast) zu äußern. Das können depressive Menschen fast nie: Hilfe wirklich annehmen!
  • Mach täglich Kleinigkeiten, die Dir gut tun! Letztendlich beruht Depression meist auf einer Wahrnehmung, die sagt "Ich bin nicht liebenswert, weil ich dass und dass nicht kann, weil ich nicht so aussehe, weil ich nicht....." Dieses Wertungssystem läuft im Kopf eines fast jedes depressiven Menschen ab: Er zählt sich permanent auf, was er noch nicht kann, was er falsch gemacht hat, was er gerade machen sollte, obwohl er null Kraft hat. Das ist alles Bullshit und nicht wichtig. Wenn sowas kommt, stellt Dir Deine beste Freundin vor und sie würde sowas zu sich sagen. Was würdest Du ihr raten? Sei Dir selber diese Freundin. Ein Gedankenexperiment: Du umarmst eine Dir sehr nahestehende, geliebte Person.. fühlst Dich wohl und glücklich... Was macht die Person aus, das sie so besonders macht für Dich? Sind das Leistungen, die sie erbracht hat, ein Abschluss? Nein, das ist einfach nur ihr Wesen. Und Du bist genauso natürlich liebenswert. Tu Dir selbst Gutes :-)
  • Falls das Elternhaus ein großes Problem ist und Du darin ein Gefühl vermittelt bekommst, dass Du eben nicht ganz natürlich liebenswert wärst... Schau einfach, dass Du ausziehst! Tu Dir selbst was Gutes, nimm einen blöden Nebenjob und hol Dir ein WG-Zimmer oder so. Das Leben kann komplett anders aussehen, wenn man Menschen um sich hat, die einen nicht runtermachen.

Ganz lieben Gruß und ich hoffe, Du konntest mit ein paar Dingen etwas anfangen,
Balu

Den Text habe ich gerade in einem Guss runtergeschrieben und es sind sicher tausende Kommata- und Tippfehler drin, aber ich will jetzt ins Bett. Es ist hoffentlich alles leserlich und logisch ;-)

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Verstehe mich nicht gut mit meinem Klassenkameraden?

Hallo erstmal, es geht um einen Jungen in meiner Klasse, der mich aus irgendeinem mir unbekannten Grund nicht leiden kann. Als Beispiel: Ich stehe im Klassenzimmer und rede mit meiner Freundin. Er kommt her und ruft: "Ich hasse dich!" ohne Grund und sieht dabei sehr wütend aus.

Später hab ich versucht ihn zu fragen, was los ist und wieso er das gesagt hat. Er ignorierte mich einfach immer und ging weg. Einmal hat er mir dann geantwortet: (ich weiß nicht mehr genau, wie er es formuliert hat) "Ich hasse deine Art." Ich muss dazu sagen, dass ich manchmal schon etwas laut sein kann (nervig eher nicht), allerdings nie mit Verbindung zu ihm, nur bei meinen Freunden (bin normalerweise die Ruhige). Ich hab mich danach nicht wirklich mehr getraut, ihn um eine klare Antwort auf meine Frage zu bitten.

Das war vor ein bis zwei Jahren, in dieser Zwischenzeit saßen wir auch mal als Banknachbarn zusammen. Da hat er sich mir gegenüber eigentlich ziemlich normal verhalten und ich hab mich ihm gegenüber nett und hilfsbereit gezeigt (z.B. zusammen in mein Buch gucken, da er seins vergaß etc.). Allerdings hat er während dieser Zeit auch ab und an einen blöden Kommentar gelassen und dann gehässig gelacht oder Ähnliches. Nach dieser Zeit als Sitznachbarn haben wir uns eigentlich gegenseitig ignoriert.

Jetzt ignorieren wir uns auch noch so gut es geht, manchmal verhält er sich mir gegenüber immer noch ziemlich respektlos und ich weiß bis heute nicht, wieso. Dazu frage ich mich auch: Warum hat er mir früher gesagt, dass er mich hasst? Ich habe mit ihm davor nie etwas zu tun gehabt und wir hatten auch keine Geschichten in der Vergangenheit. Es hat ihm sozusagen nichts gebracht, mir dass zu sagen.

Ehrlich gesagt kann ich ihn durch diese Erlebnisse auch überhaupt nicht mehr leiden, es kotzt mich an wenn er mich respektlos behandelt und das auch noch witzig findet. Wir hatten in der Vergangenheit überhaupt nichts miteinander zu tun. Bevor wir in dieselbe Klasse kamen, wusste ich nicht einmal, dass er existiert.

Ich würde gerne ein paar Vorschläge entgegennehmen, wie ich das Problem zwischen ihm und mir lösen kann.

Und um ganz ehrlich zu sein: Ich bin wirklich nicht die Beliebteste und werde gerne mal von den Jungs generell gehänselt. Ich wehre mich nicht dagegen, da ich nicht gut argumentieren kann und ziemlich verunsichert und schüchtern bin Und nein, sie hänseln mich nicht, weil ich vielleicht süß und hübsch bin (bin weder das Eine, noch das Andere), eher weil sie einfach ihren Frust oder was weiß ich was an mir auslassen wollen.

Danke schonmal^^

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Hallo liebe Yuki San,

da verfolgt Dich ja ein Gespenst im Kostüm, von dem ich selbst gerade noch nicht weiß, ob da wirklich dieser Junge aus Deiner Klasse oder Du selbst dahintersteckst.

Schon seit zwei Jahren trägst Du seine Aussage mit Dir mit und zweifelst an Dir, reflektierst noch heute, in wie weit die Worte berechtigt waren und was sich hinter seiner Motivation dazu verbirgt. Aus Deinen Zeilen spricht zum einen eine gewisse Selbstakzeptanz und Direktheit, über die ich mich bei Dir sehr freue und die Du Dir hoffentlich immer behältst, aber auch eine Unsicherheit über Deine Wahrnehmung und Einschätzung durch andere.

Eine Sache bei Dir finde ich sehr sympathisch: In Deinem ganzen Text hast Du gar nicht versucht, diesen anderen Menschen als schlecht hinzustellen. Du hast viel mehr versucht, darzustellen, wie sich die Situation entwickelt hat, und Du suchst nach einer Erklärung, weil Du nicht glauben kannst, dass dieser Mensch wirklich nur "blöd" ist. Einen ganz großen Respekt dafür, den was Du hier automatisch machst, das tun ganz wenige Menschen im Leben: Selbst im Streit vom Positiven des anderen Ausgehen und immer an eine gemeinsame Basis zu glauben, auf der man sich wieder verständigen könnte.

Ich glaube an diese Basis auch, bin aber schon viele Jahre älter als Du und möchte Dir dabei gerne den Hinweis geben, dass Du diese Basis aber nur mit sehr viel Aufwand erreichen würdest.

Meine Antwort auf Deine Frage ist: Du wirst in Deinem Leben noch so einigen Menschen begegnen, die mit Deiner Art nicht klarkommen. Manche schreien, machen schauen abwertend, manche lächeln Dich an und machen den Rest hinter Deinem Rücken. Du kannst immer versuchen, Klarheit in solche Situationen zu bringen, aber Du musst Dir klar darüber sein, dass das viel Kraft kostet und meistens nichts Gutes dabei rauskommt, weil auch der Gegenüber eine große Barriere hat.

Behalte Dein positives Menschenbild bitte, aber versuche nicht, negative Bewertungen von (fast) fremden Menschen aufklären zu wollen. So gut funktioniert unsere Kommunikation leider nicht. Ich mache mit Bekannten, die ein ähnliches Problem haben, dabei oft eine Übung: Stell Dir vor, Du würdest zu einem anderen Menschen das Gleiche ins Gesicht sagen! Wie sehr widerspricht das Deinem Weltbild? Wahrscheinlich enorm! Stell Dir dann weiter vor, das jemandem ins Gesicht zu sagen, obwohl Du ihn kaum kennst. Wie sehr widerspricht das Deinem Weltbild? Das sind Welten!

Du musst mit solchen Menschen nicht d'accord gehen, Du musst mit ihnen keinen Frieden schließen, Du musst mit ihnen keine Ideale und Werte teilen.

Erkenne, dass es wirklich ungerecht, unangebracht und verletzend war, was er damals gesagt hat, dass er dabei derjenige war, der sich Dir gegenüber falsch verhalten hat. Konzentriere Dich bitte viel, viel mehr auf die kraftspendenden Freundschaften in Deinem Leben, mit denen Du Gemeinsamkeiten hast und die Dich so nehmen, wie Du bist.

Ich weiß, dass die Schule ein unschöner Ort sein kann, an dem Hänseleien und blöde Kommentare an der Tagesordnung stehen, aber sei Dir auch bewusst darüber, dass Du Dir die meisten Leute in Deinem Leben aussuchen kannst. Du darfst Dir Menschen aussuchen, die Dich genau so mögen, wie Du bist. Hättest Du gerne einen Freund, der einfach so zu jemandem hingeht und ihm ins Gesicht schreit: "Ich hasse Dich!"? Ich hätte Dich zehnmal lieber zur Freundin, verstehst Du?

Es gibt eine Studie unter Senioren, die aus den besondersten Ereignissen aus ihrem erzählen. Dabei wird meistens entweder eine sehr rührende, liebevolle Geschichte erzählt oder eine, in der Menschen in ihrer Eigenart verletzt wurden (wie bei Dir). Diese Menschen haben so ein Erlebnis teilweise ein lebenlang mit sich getragen. Ich wünsche Dir ganz stark, dass Du es schaffst, den Selbstzweifel an Deiner Person, den er Dir damals mitgegeben hat, abschütteln kannst und irgendwann eine rührende Geschichte erzählst :-)

Den Du bist wertvoll, so wie Du bist, liebenswert und schon Deine Schilderung und Deine Ausdrucksart zeigen, dass Du eine tolle Freundin sein kannst. Es gibt so viele Menschen, die Dich so schätzen und lieben können. Bitte beschäftige Dich dann nicht über so lange Zeiten mit einer Person, die Dich einfach negiert. Sprich mal mit Freundinnen oder so über dieses Problem mit ihm und hol Dir Loyalität ins Boot.

Ich hoffe, dass Du Dir Deine positive Sichtweise und Deine Selbstreflexion beibehältst, aber baue bitte auch einen kleinen Schutzwall auf, an dem Du solche "übertriebene" Kritik abprallen lassen und neutralisieren kannst. Niemals werden Dich alle so lieben, wie Du bist - aber das ist auch okay so.

Fazit: Lass ihn in Ruhe, keine Aussprache! Der Wunsch entspringt wohl eher einer derzeitigen Selbstunsicherheit, die Du durch seine Aussage konkretisieren oder auflösen möchtest. Tu Dir das gar nicht erst an. Mach Dein Leben bunt, suche Freunde, die Dich so lieben wie Du bist, gehe dorthin, wo Du Dich wohlfühlst und festige dadurch Dein Selbstwertgefühl so, dass Du über solche Aussagen inzwischen schmunzeln kannst. Denn ganz ehrlich: Das größere Problem vermute ich in der Situation nicht bei Dir, sondern bei ihm! Aber es ist bei aller Liebe nicht Deine Aufgabe, dieser Personen auch noch zu helfen oder sie verstehen zu müssen. Geh einfach weg und lebe Dein Leben im positiven Bereich!

Ganz liebe Grüße,
Balu

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Schon alleine, dass Du mit 13 Jahren gerade keine Freunde hast, ist sehr schlimm und Grund genug, dass Du reden und Dir helfen lassen solltest.

Aber das ist zum Glück noch keine Depression und kein Fall für den Arzt. Das ist ein Fall für Dich, wieder etwas anzupacken und auch Deine Eltern mal um Hilfe zu bitten.

Du solltest Dich sehr darum bemühen, Deine Freunde wiederzugewinnen. Sag ihnen, dass es Dir sehr leid tut und zeige ihnen das auch mit irgendeiner Aktion. Sag ihnen auch ganz ehrlich, dass Du sie sehr vermisst.

Dann schlimmste, was Du jetzt gerade machen kannst, ist, Dich in Deinem Zimmer zu verstecken. Tritt Sportvereinen bei, geh viel raus, mach bei Arbeitsgruppen mit oder sonstwo, wo Du neue Freunde finden kannst. Das kannst Du beispielsweise super mit Deinen Eltern besprechen: Sag ihnen auch ganz klar, dass Du momentan gar keine Freunde mehr hast und das ändern möchtest. Sie unterstützen Dich sicher gerne und können Dir auch ein bisschen Liebe geben, die Dir helfen wird. Sie bezahlen dann auch sicher gerne einen Sportverein oder so.

Du WILLST Aufmerksamkeit und Wertschätzung und das ist auch Dein gutes Recht, das ist ein Bedürfnis von jedem Menschen. Es ist ja nicht so, dass Du willst, dass Dich alle anhimmeln, aber Du willst Freunde und Zuneigung - das ist etwas völlig natürliches. Steh auch dazu, das wird jeder verstehen.

Liebe Grüße, Balu

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Hallo Prinzessle,

Deine Beobachtung habe auch ich nach einer wirklich langen Zeit auf dieser Plattform gemacht. Aus genau diesem Grund habe ich aufgehört, hier viel Energie und Zeit in gut formulierte Antworten zu stecken. Weil alles andere aber nicht hilfreich ist, bin ich nun kaum noch aktiv.

Wie man an meiner Historie sehen kann, habe ich sehr detaillierte und anscheinend verhältnismäßig auch sehr hilfreiche Antworten gegeben. Was mich über die Zeit aber sehr frustriert hat, ist, dass die meisten Leute erweiterten Ansichten oder Konfrontationen sehr ignorant gegenüberstehen oder sich damit einfach gar nicht mehr beschäftigen.

Habe ich eine Frage, freue ich mich über jede Beschäftigung damit, ich bin froh, dass sich andere Leute die Zeit nehmen und mir weiterhelfen möchten. Mir ist bewusst, dass hier Menschen und keine Online-Bots hinter den Antworten sitzen und ich bin dankbar für jeden, der sich eine Frage ansieht.

Ich erwarte das nicht von anderen Usern, aber ich es hat mich doch öfter mehr gekränkt als ich dachte, wenn man sich um die 30 Minuten für eine wirklich hilfreiche Antworte bemüht, die dann vielleicht nicht mal mehr gelesen oder wahrgenommen wird. Ich habe meist nur in Bereichen geantwortet, in denen ich auch Fachkenntnisse hatte und einen Mehrwert beisteuern konnte.

Warum ist das nun so? Das ist wirklich eine gute Frage. Ich habe mehrere Vermutungen:

  1. Unpersönlichkeit: Viele jüngeren User können sich den Menschen hinter dem Online-Account nicht so gut vorstellen, so wie man hinter der abgepackten Salami im Supermarkt das Tier nicht mehr sieht. Viele denken nicht mehr daran, hier respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen, weil sie den Menschen nicht sehen.Man vergisst dann schnell, dass es wichtig ist, nett und aufheiternd miteinander umzugehen, dass die Menschen hinter den Computern auch das Bedürfnis haben, für ihre Antworten wahrgenommen und ernst genommen zu werden. (Trolle mal ausgeschlossen :D )
  2. Ignoranz: Das geht vor allem auch an ältere Leute, die immer auf gleichen Verhaltensmustern sitzen bleiben: Wer sich beispielsweise innerlich nicht ändern will, aber Fragen für eine psychische Genesung stellt, will in den seltensten Fällen wirklich über eine Strategie zur Überwindung einer Depression oder ähnlichem hören. Er möchte meistens über seine Probleme sprechen, was eigentlich nur kontraproduktiv ist.Die zielführenden Kommentare werden dann oft innerlich schon abgeblockt und es wird nicht auf sie eingegangen. Sie bedeuten Anstrengung und Konfrontation mit den eigenen Schwächen. Dieses Muster findet man auch in anderen Kategorien, wenn die sinnvolle Antwort einfach entgegen der Vorstellung des Fragestellers geht. Da kommt dann meist nicht mal ein Dankeschön zurück.
  3. Unvermögen: Dieser Punkt fällt schwer ins Gewicht. Manche Menschen können aufgrund ihres Wertesystems extrem schwer, überhaupt nach außen Positives weiterzugeben. Das liegt viel an Erziehung und an der psychischen Verfassung im Allgemeinen. Im Gegensatz zur Ignoranz, die mehr oder weniger ein bewusstes Abgrenzen ist, meine ich mit dem Unvermögen das Ausbleiben des inneren Bedürfnis eines Fragestellers, sich zu bedanken.Bei mir ist das beispielsweise sehr stark. Wenn mir jemand hilft und sympathisch ist, bin ich überdankbar und würde am liebsten gleich etwas zurückgeben. Viele Menschen sind aber aufgrund von schlechten Erfahrungen oder der Erziehung so vorgeprägt, dass sie nur äußerst ungern ihr Umfeld aufwerten.Dies ist eine normale Verhaltensstrategie von einigen Menschen, die kein so hohes Selbstwertgefühl haben und generell eher ihr Umfeld abwerten, an ihm herumnörgeln, um sich selbst somit besser darzustellen. Das ist online natürlich sinnlos, aber der Ursprung liegt im realen Leben, in dem man sich über so eine Strategie oft abheben möchte.

Jetzt habe ich einen Roman geschrieben. Vielleicht findest Du ja in manchen Gedanken dazu etwas wieder, das Dir ähnlich aufgefallen ist. Wie dem auch sei, ich empfinde das ebenfalls als ein Problem bei so einer Online-Plattform und ich für mich bin aus diesem Grund hier inzwischen eher inaktiv geworden. 

Es gibt genügend Menschen, die "offline" ein gutes Gespräch und einen sinnvollen Austausch wesentlich mehr schätzen. Dort bekommt man auch das zurück, was man selbst investiert und es fühlt sich natürlicher und wärmer an.

Mit lieben Grüßen,
Balu der Tanzbär

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42 Prozent

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Studium Abschlussarbeit Krise - alleine geht nichts mehr - was kann ich tun?

Hallo zusammen! Ich stecke tief im Schlamassel - größtenteils selbstverschuldet. Ich schreibe seit Ende Mai offiziell an meiner Bachelorarbeit und merke seit Kurzem: ich bin komplett raus. Als ich sie angemeldet habe, war ich mit meiner Gliederung noch nicht zufrieden, konnte aber etwas damit anfangen und habe angemeldet, vor allem, da meine Mutter drängte, ich solle mich doch jetzt endlich anmelden - ich hätte nicht nachgeben sollen.Jetzt habe ich noch etwas über einen Monat (drucken etc. darf man nicht vergessen) und schaffe - nichts. Zwischendurch hatte ich Unterbrechungen, wo man von außen sagen würde "ach was", und ich möchte mich nicht dahinter verstecken: zwei Wochen lang hatte ich ne Sommergrippe, die auf die Leber ging, dann muss was mit dem Magnesiumhaushalt nicht gestimmt haben, denn die Magenprobleme zogen sich weiter und immer wieder mal stritt ich mich mit meiner Mutter, wo ich jedes Mal mit dicken Schuldgefühlen herausgehe - heute besonders: ich soll funktionieren und schaffe es nicht. Ausgleich durch einen festen Freundeskreis habe ich auch nicht - alle müssen "nur noch kurz die Welt retten" :(. Mein Vater ist selbst nicht unbelastet und leider überhaupt nicht die richtige Ansprechperson - ich habe es versucht. Nebenbei muss ich arbeiten, und gestern habe ich echt die ganze Fahrt dahin geheult und musste mich echt zusammenreißen (das muss wohl jeder, aber ich frage mich: wie lange soll das noch so gehen)? An der Uni habe ich drei Seminare - zwei davon brauche ich, eins davon ist überflüssig, und ich werde es wohl stoppen müssen, nur ist das einer der wenigen Orte, wo ich mich an (m)einem Platz fühle und vor allem: Kontakt zu Menschen habe. Trotzdem bin ich abhängig vom Kontakt zu meiner Mutter: jeden Abend die gleichen Themen, jedes Wochenende der gleiche Streit - alles soll man über Eis essen, Konsum, Konsum, Konsum wieder vergessen und sich gefälligst nicht so anstellen. Ich habe mit Alleinsein keine Probleme, aber ich kann offensichtlich keine tieferen Kontakte zu Menschen pflegen, und es schnürt mir im Paket alles immer wieder die Kehle zu . . . Ich war mit meinem Thema so zufrieden und hätte nicht gedacht, dass es jetzt zu einem derartigen Alptraum wird. Ich kann meinen Zustand, so wie ich bin gerade nicht akzeptieren. Deshalb: was sollte ich eurer mienung nach tun: Augen zu und durchprügeln? Zur Betreuerin hin (aber ich könnte ihr derzeit nur Chaos vorweisen)? Ihr schreiben und aufgeben (das Durchfallen macht mir nicht mal so Angst: besser 5,0 als 3,2 - das würde mein Selbstwertgefühl entgültig zerstören)? Liebe Grüße :)

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Hallo kleine Limo,

würde ich Dich privat kennen, würde ich jetzt vorbeifahren und Dich einfach mal so lange im Arm halten, bis Du Dich wieder beruhigt hast. Du machst für mich den Eindruck als würdest Du gerade Deine ganze Kraft dafür verbrauchen gegen Deine Angst vor dem Versagen anzukämpfen, so dass gar nichts überbleibt, um überhaupt agieren zu können.

Anscheinend verstehst Du auch sehr gut, dass Du die Kraft selbst gerade nicht besitzt und sie Dir durch Sozialkontakte holen solltest, die aber anscheinend nicht da sind.

Daran solltest Du auch was ändern! Aber erstmal ist natürlich die Arbeit wichtig, danach kannst Du Dich mal darum kümmern, neue Freunde zu finden, denn die brauchst Du anscheinend.

Du bist aber nicht alleine, es geht ganz vielen Leuten so vor Abschlussarbeiten. Auf meiner alten Uni gab es für diese Abschlussphasenängste sogar extra eine Ansprechperson, stell Dir das mal vor :D Fühle Dich also bitte nicht ganz so, als müsstest Du gerade alleine gegen die ganze Welt kämpfen.

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Jetzt aber mal zu einem Lösungsvorschlag: 

Was Dir gerade fehlt, ist das Selbstvertrauen, dass Du das auch schaffen kannst, nichts anderes. Ich versuche jetzt, Dir Tipps und Motivation zu geben, wie Du das Selbstvertrauen in der Zeit gewinnst und die Arbeit fertig bekommen kannst. Manche Dingen mögen Dir sinnlos oder "zu einfach" vorkommen, aber ich bitte Dich, alle Punkte wirklich durchzuziehen, dann wird auch Deine Arbeit sicher fertig. Wenn Du Zweifel daran hast, schreib es mir in einem Kommentar und ich erkläre den Hintergrund ;-)

Erstmal Motivation:

  1. Eine Bachelorarbeit ist kein Hexenwerk, die meisten Professoren lesen sie nicht einmal komplett durch. Wenn Du etwas abgibst, kommst Du zu 99% durch, auch wenn es absoluter Schrott ist.
  2. Du musst absolut keine Angst haben vor einer schlechten Note. Selbst eine 3.2 oder so ist kein Beinbruch, sondern ein abgeschlossener Bachelor-Studiengang. Mach Dir das mal bewusst. Was macht denn diese Note aus? 0.2 an der Endnote - maximal? Setz Dich nicht noch mehr unter Druck als Du es ja ohnehin schon tust. Du schreibst das Ding und was da rauskommt, kommt eben raus. Oft hängt das nicht mal mit der Qualität der Arbeit zusammen, glaub mir. Das Styling ist oft wichtiger der Inhalt, wenn die Professoren mal wieder nur durchblättern..
  3. Das Drucken kann man auch in 2 Stunden am Vormittag machen. Mach Dir keinen so riesen Kopf, ich kenne so unglaublich viele Studenten, die ihre Abschlussarbeiten erst am letzten Tag kurz vor Abgabe drucken haben lassen und eine Stunde davor noch ausgebessert haben :D
  4. Wenn Du jetzt jeden Tag 2 Seiten schaffst, ist auch noch alles gut. Du hast noch genügend Zeit. So viele Leute schreiben (auch meistens aus Angst) ihre Arbeiten in nur eine Woche oder ein paar Tagen, da würdest Du staunen :D

Hilfreiche Tipps:

  1. Festen Schlafrhythmus von 22 Uhr - 6 Uhr (nach 3-4 Tagen solltest Du in einem guten Rhythmus sein)
  2. Direkt aufstehen und draußen mindestens eine halbe Stunde spazieren gehen. Falls es bei euch Wald oder andere ruhige Gegenden gibt, geh dort und sing laut mit Musik im Ohr Gute-Laune-Lieder, die Du gerne hörst. Wenn Du kurze Stücke Barfuß gehen kannst, dann tu das, auch dass schüttet bei den meisten Menschen Glückshormone aus. Das sollte Dir viel Startenergie für den Tag geben.
  3. Gesundes, leckeres Frühstück. Nimm Dir Zeit dafür. Ein richtig tolles, frisches Fruchtmüsli mit Milch, Haferflocken, Apfel, Banane, Rosinen, etc.. Gesundes und regelmäßiges Essen ist sehr wichtig, um Dich psychisch im Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig leistungsfähig zu sein. Wenig Zucker! Der bringt große Schwankungen! Auch keine Süßigkeiten während dem Arbeiten. Mach Dir stattdessen irgendwelche Obst- oder Gemüse-Snacks, wenn Du was brauchst.
  4. Such Dir einen festen, ungestörten, ruhigen Arbeitsplatz. Wenn Deine Mutter zuhause nervt, dann geh in eine Bibliothek.
  5. Mach Dir ein einigermaßen klares und sehr einfach erreichbares Ziel pro Tag. Das kann sein "jeden Tag 2 Seiten" oder "heute 5 gute Buchquellen finden". Du hast ja schon eine Gliederung, schreib einfach mal blöd drauf los. Auch, wenn das die Profs natürlich anders beibringen, kannst Du ganz oft auch später erst noch ein paar Literaturquellen passend einfügen. Ich habe meine Bachelorarbeit ohne Witz komplett ohne Literatur geschrieben und erst danach noch so 15 Quellenangaben aus Büchern eingefügt, die ich auf die schnelle an einem Tag in der Bib gefunden hab. Geht auch :D Wenn man einfach mal los schreibt, schafft man am Tag manchmal 20 Seiten plus.
  6. Nimm Dir nicht vor, länger als 5 Stunden zu machen. 5 Stunden reichen, da bist Du produktiv und effektiv. Bau auch eine kleine Pause von 15-30 Minuten ein, wo Du Dich bewegst und an die frische Luft gehst. Ganz easy. Also nur so 9-14 Uhr und Du kannst den Nachmittag auch frei machen, Dich mit Freunden treffen oder Filme schauen. Schau aber, dass Du die Tage sehr ähnlich gestaltest. Klare Muster helfen Dir (auf die Schnelle) unterbewusst dabei, die Tage auch gleich ablaufen zu lassen, also auch jeden Tag zu schreiben und zu arbeiten.
  7. Geh Deiner Mutter einigermaßen aus dem Weg und wenn das nicht geht, dann weiche jedem Streit aus. Kommuniziere klar, dass Du während der Abschlussphase keine großen Gespräch möchtest. Alles, was störend wirkt, musst Du vermeiden und aus dem Weg schaffen. Ganz im Gegenteil kannst Du darum bitten, dass sie Essen macht etc.
  8. Gesundes Essen auch am Abend und nicht nach 20 Uhr, damit Du später gut schlafen kannst. Iss ruhig mehr als sonst, wenn Du willst. Lieber 1kg mehr nach der Prüfung als keine Energie. Unterernährung führt zu extremer Unstabilität im Hormonhaushalt und zu Panikanfällen/Angstzuständen.
  9. Schau, dass Du um 20 Uhr auch wieder daheim bist von Freundesbesuchen oder so. Versuche wirklich, jeden Tag eine ausgiebige Entspannungsübung zu machen. Das ist Gold wert, Du wirst gar nicht glauben, wie gut Dir das tun wird. Am ehesten empfehle ich dazu "neutrale" CDs von Werner Eberwein. ( https://www.amazon.de/product-reviews/3942765004/ref=cm_cr_dp_hist_one?ie=UTF8&filterByStar=one_star&reviewerType=all_reviews&showViewpoints=0 ) Wenn Du kein Geld ausgeben willst, findest Du auch auf YouTube ein paar gute Titel unter "Selbsthypnose Entspannung", "autogenes Training Entspannung".. Versuch Dich da richtig reinzufühlen und fallen zu lassen, so doof die Texte auch sein mögen. Nimm sie einfach an und tauche richtig ein in eine Fantasiewelt, wie sie Eberwein so schön beschreibt. Das sind unterbewusste Kraftquellen, die Du schnell schätzen wirst. Wenn Du glaubst, das ist nur Esoterik-Quatsch, dann probier es zumindest einmal aus. Du wirst überrascht sein, wie gut das tut.
  10. Zum Einschlafen solltest Du schon eine Stunde früher im Bett sein. Oft rattert der Kopf noch und man schläft eben nicht so gut und schnell ein. Schau dabei ruhig ein bisschen fern oder lass Dich von etwas berieseln, wobei Du gut einnicken kannst.
  11. Kein Alkohol, kein Zucker, während der Arbeitszeit kein Handy, kein Social Media oder sonstwas. Bau eine Blase um Dich, in der Du zeitweilig funktionierst.

Fühl Dich mal lange im Arm gehalten :-) Ich bin sicher, Du schaffst das. Mach lieber zu langsam als zu schnell und sei Dir bewusst: Das Hauptziel ist, Stabilität und Kontinuität, dann schreibt sich Arbeit von ganz alleine. Alles drum herum muss stimmen, dann kannst Du auch arbeiten. Momentan verbrauchst Du zu viel Energie damit, Dir einfach nur Sorgen zu machen.

Viel Erfolg und ganz liebe Grüße,
Balu

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Hallo lieber ToniKim,

mit dieser Frage haben sich schon sehr viele Menschen auseinandergesetzt. Eine allumfassende, einfache Lösung wurde bisher noch nicht gefunden, denn sonst wären wir wohl alle durchgehenden glücklich und bei guter Laune. Es gibt jedoch sehr gute Ansätze:

  • Der Körper muss gut versorgt sein! Letztendlich ist unsere Laune meist nur von unserem Hormonhaushalt abhängig (deswegen werden für gute Laune ja auch gerne mal Drogen eingeschmissen). Dieser kann enorm durch gesunde Ernährung und Bewegung beeinflusst werden. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen akuter Stress entsteht. Beispielsweise bei Überforderung während einer Prüfung.
  • Da setzt der nächste Punkt an: Selbstbewusstsein! Wer schnell unsicher wird, der ist meist in einem höheren Stressniveau und größeren Schwankungen im Hormonhaushalt ausgesetzt. Durch Sicherheiten, Rückzugsmöglichkeiten (sozialen, emotionalen und auch örtlichen) und Erfolgserlebnissen kann das Selbstbewusstsein sehr gestärkt werden, so dass der Mensch auch in Stresssituationen stabiler und somit besser gelaunt bleibt.
  • Wahrnehmung, psychische Gesundheit und Erlebtes spielen dabei eine große Rolle. Wer durch eine Depression eine sehr pessimistische Wahrnehmung besitzt oder beispielsweise auf der Schule oft das Opfer von Mobbing wurde, tut sich sehr schwer Grundvertrauen ins sich und andere aufzubauen. Für solche Menschen ist es dann oft sehr schwierig, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen und über lange Zeiträume hinweg gute Laune zu haben.

Bei all dem sei aber auch gesagt: Der Mensch gewöhnt sich an vieles, auch an gute Laune. "Gute Laune" kann man natürlich nicht immer und überall haben, ansonsten wäre man wohl kein Mensch :-) 

Jeder Mensch hat ab und zu Trauerzeiten, fühlt sich ungerecht behandelt oder ist mit einer Lebenssituation überfordert. Es ist völlig normal, in solchen Fällen auch einmal "schlechte Laune" zu haben, denn ansonsten könnte man das Leben gar nicht mehr richtig wahrnehmen in seiner Ganzheit.

Ganz liebe Tag und einen schönen Start in die Woche,
Balu der Tanzbär

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Eine grobe Gliederung gibt es schon.

Meistens gibt es die 3 Fachbereiche:

  1. Neuere Deutsche Literatur Dort wird Literatur ab 1450 behandelt. Also quasi der Literaturkanon, den man auch so von der Schule kennt. Dabei kann man sich auch gut in viele Spezialgebiete spezialisieren. Oft kann man sich sowohl gut auf "Epochen" (den Begriff verwendet man auf der Uni nur noch sehr ungern) als auch auf Autoren konzentrieren.
  2. Mediävistik Mittelhochdeutsche Sprache steht hier im Vordergrund. Hier lernt man frühere Sprachentstehung, Lautverschiebungen, ein gutes Stück Kulturgut und Wissen über Wortherkünfte haben hier mehr Gewicht.
  3. Linguistik (Sprachwissenschaften) Ganz allgemein geht es hier um "Grammatik", allerdings nicht nur über die Deutsche Sprache, sondern um Sprachkonzepte generell. Es geht um Konzeptaufbau (Intertextualität), allgemeinen Sprachaufbau, Sozioallinguistik und auch Lautsprache.

Für alle Fachbereiche gibt es dann allermeistens Einführungsveranstaltungen in Form von aufwändigeren Seminaren. Danach werden alle Geistenswissenschaft oft freier mit Seminaren, in denen man dann Arbeiten schreiben kann, ansttat Klausuren zu schreiben.

Anmerken möchte ich zwei Sachen:

  1. Das Studium ist so gut wie nichts auf dem Arbeitsmarkt wert. Für eine sichere Zukunft sind andere sprachbezogene Studiengänge wesentlich sinnvoller.
  2. Unglaublich viele Leute fangen Germanistik wegen der Liebe zu Büchern an. Wenn das der Fall ist, sollte man eher mal in Richtung "Komparatistik" schauen.

Grüße, Balu


P.S.: Ich bin nicht gut im "zu Ende lesen": Wenn Du Journalist werden willst, solltest Du Dich auch mal nach dem Studiengang "Kreatives Schreiben" umsehen. Dort würdest Du wesentlich besser und attraktiver für den Arbeitsmarkt ausgebildet werden. Auch "Journalismus" gibt es an einigen Unis, was wohl sehr naheliegend wäre :D Germanistik und Journalismus haben nicht soo viel miteinander zu tun.

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Untere Bauchmuskeln trainierst Du generell gut mit allen Übungen, wo Du die Beine anheben musst. Sehr gut geht das auch am TRX mit dem Anziehen der Beine.. Deine Übung (liegend Beine heben) ist eigentlich direkt für die unteren Partien gedacht.

Allerdings: Ein Sixpack hängt immer nur vom KFA ab. Du müsstest einfach noch mehr Körperfett verlieren. Ein Sixpack ist enorm schwer zu bekommen, wenn man genetisch einfach nicht der Typ dafür ist (was bei Dir wohl so ist, wenn Du das Restfett am Bauch trägst). Sehr streng und kontrolliert Essen ist dafür ein Muss.

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Einfach nur "Zahlenreihen". Mit "Zahlenreihen fortsetzen" findest Du viele Beispiele etc.

Mathematisch wäre eigentlich genauer "Zahlenfolge".. vielleicht findest Du da auch etwas.

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Also die "besten" Socken sind definitiv die hier:

https://www.amazon.de/Hummel-Socken-Indoor-Sport-schwarz/dp/B0193DB5OY/ref=sr\_1\_6

Die kosten auch etwas mehr und sind eben von "der" Handball-Marke. Weil Socken beim Sport aber auch etwas schneller kaputt gehen, empfehle ich auch immer wieder die günstigeren Socken von Head. Link kommt im nächsten Kommentar, da man immer nur einen Link posten darf ;-)

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Extrem schüchtern und keine Freunde - was tun?

Hallo, ich bin 16 Jahre alt, männlich und leider schon seit der Grundschulzeit unter sehr, sehr schlimmer Schüchternheit, welche trotz zahlreicher Therapieversuche bestehen bleibt...

Ich bin eigentlich Portugiese und bin mit meinen Eltern, als ich 3 1/2 Jahre alt war nach Luxemburg gezogen. Als ich in den Kindergarten gekommen bin, konnte ich jedoch schon fliessend Deutsch sprechen, weil ich es irgendwie gelernt hatte, und war - wie zuhause - ein stets heiteres, offenes und freundliches Kind. Dennoch wollte aus mir unbekannten Gründen niemand etwas mit mir zu tun haben (am Aussehen lag es definitiv nicht und an der Sprache ebensowenig; wir verstanden uns - sprachlich gesehen).

Während der Grundschulzeit hat sich das ebenfalls nicht gebessert; ich meldete mich oft im Unterricht und hatte auch bei Vorträgen keinerlei Probleme, aber ansprechen konnte ich niemanden... Meine Lehrer berichteten meiner Mutter deshalb immer, dass ich ein hervorragendes Allgemeinwissen hatte, überaus pflichbewusst war, sehr schnell und gut rechnen konnte, in hohen Masze kreativ war und mich insgesamt recht reif verhielt, was durch meine Wortwahl akzentuiert wurde (sowie vieles mehr, aber darum geht es hier nicht (wirklich)). Um es prägnant zu formulieren: Ich war ein Musterschüler, jedoch hatte ich keine Freunde.

2012 hat mich meine Mutter zu meiner ersten Psychologin gebracht, die eigentlich nur Erwachsene therapierte, aber mich als Patienten akzeptierte, zumal ich eine so reife Persönlichkeit hatte und auch einen deutlichen intellektuellen Vorsprung zu haben schien. Sie wollte auch einen Intelligenztest mit mir durchführen, doch dazu ist es nie gekommen, weil sie ihre Arbeit aus persönlichen Gründen aufgeben musste.

In der 7. Klasse kam ich also aufs Gymnasium (das Schulsystem ist hier anders) und auch hier sah man nur einen schüchternen Klassenprimus, der zwar exzellente Noten erbrachte, aber sich nie meldete und keinen Kontakt zu den anderen Schülern aufbauen konnte - an den sozialen Fertigkeiten an sich lag es jedoch eindeutig nicht, wie es sich später in zahlreichen Tests bei zahlreichen unterschiedlichen Spezialisten (die meisten darunter Psychologen und Psychiater) zeigte.

So gingen wir also von Spezialist zu Spezialist, doch niemand konnte mein Verhalten korrekt interpretieren (die Diagnosen reichen von Asperger-Syndrom über generalisierte Angsstörung bis hin zu narzisstische Persönlichkeitsstörung...), und aktuell gehe ich seit 2 Jahren zu einer Psychologin bzw. Psychotherapeutin (sie ist beides), und das nur weil der Service vom Staat bezahlt wird. Aber wir kommen nicht wirklich voran (auch zwei Aufenthalt in der Psychiatrie haben nichts gebracht); ich weisz nur, dass ich laut dem BIS-HB hochbegabt bin.

Nebenbei geht hier nächste Woche die Schule wieder los und ich zerbreche mir schon den Kopft darüber, wie ich Anschluss finden soll, obwohl ich so viel Angst habe... Ich traue mich einfach nicht mit anderen Menschen zu interagieren...

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Hallo DesmondDescole,

ich möchte mich den Vorrednern zwar im Allgemeinen anschließen, aber ich finde es nicht gut, Dir vorzuwerfen, dass Du Deine Intelligenz hier unterstreichen möchtest. Das ist wohl eine durchaus normale Verhaltensweise, wenn man dort seine sicherste Zuflucht hat.

Einiges von dem, was ich Dir erklären werde, hast Du wahrscheinlich schon gehört, anderes mag vielleicht neu und unbequem sein, aber ich hoffe, ich kann Dir etwas weiterhelfen und Hoffnung geben:

Du musst Dir darüber bewusst sein, dass Deine Verhaltensweise automatisch Ansprüche induziert, die Du während Deiner Kommunikation an Deinen Gegenüber stellst. Falls Du real genauso so sprichst wie Du schreibst und genauso bemüht bist, alle Details zu erwähnen und erwägen, dann können damit zwar viele Leute umgehen, aber sie wollen es nicht - es ist ihnen schlicht und ergreifend zu anstrengend.

Oft hört man von Mobbing in einer Situation wie Deiner. Davon hast Du allerdings kein Wort erwähnt und ich denke einmal, dass Du somit zumindest respektiert wirst.

Was Dir in Deiner Situation leider völlig fehlt, ist Leichtigkeit, Fröhlichkeit und vor allem auch Leichtsinn. Das sind Dinge, die andere Menschen anziehen. Andere Menschen werden Dich immer für Deine Herzlichkeit lieben, nie für Deine Leistungen. Stell Dir einen guten Freund oder eine gute Freundin vor, die Du sehr gerne hast. Es werden nie die Leistungen dieser Person sein, die Du wertschätzt, sondern das Wesen dieses Menschen.

In meinen Augen bringen Dich so viele Therapiebesuche in Deinem Alter nur noch mehr dazu, zu glauben, dass Du ernsthaft an Deiner Eigenart arbeiten musst, dass Du Energie und Zeit investieren musst, um bessere soziale Verhaltensweisen zu "erlernen". Das einzige, was vielleicht Sinn machen würde, wäre ein Coaching oder eine Verhaltenstherapie, die auf Unternehmungen und Erlebnissen basiert.

Du musst raus aus dem Haus, raus in Vereine und Gruppen, raus auf Geburtstagsfeiern. Style Dich mal total neu durch, neue Frisur, neue Skaterklamotten oder was weiß ich. Hol Farbe in Dein Leben, geh zu Veranstaltungen, mach Zelttouren, reise, wenn es finanziell möglich ist.

Mach Dinge, die Dir Spaß bereiten. Es geht um nichts anderes, ohne jeglichen Hintergedanken. Hol Dir schöne Erlebnisse in Dein Leben. Suche Dir aktiv Ziele (auch ganz kleine), die Dich glücklich machen und die Dir wunderbare Erlebnisse bescheren.

Du musst nicht perfekt schreiben, Du musst nicht perfekt in der Schule sein, Du musst auch nicht perfekt mit anderen Leuten umgehen, was Du gerade wahrscheinlich versuchst. Du wirst immer liebenswert sein von ganz alleine aufgrund Deines Wesens, so wie Du andere deswegen lieben kannst. Unterdrücke das nicht, mach daraus nichts Künstliches, versuche Dich nicht so früh schon zu verbiegen. Gib Deinen ersten Gedanken und Lüsten nach, Du kannst und sollst es Dir doch erlauben.

Alles bewegt sich bei Dir auf einer ernsten und seriösen Schiene. Baue Selbstbewusstsein auf, indem Du Deinem Leben aktiv bereicherst. Deine momentane Säule für Selbstbewusstsein ist Deine Intelligenz, aber man braucht eben mehrere im Leben.

Und einen Vorschlag hier will ich auch noch ganz deutlich unterstützen: Treibe Sport, richtig harten, anstrengend Sport. Er hilft in Deiner Situation gerade Wunder.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg in der Zukunft,
Balu der Tanzbär

P.S.: Und kenne auch Deine Grenzen, Deine Eigenart wird Dich Dein ganzes Leben begleiten. Desto älter Du wirst und desto höher in den Bildungseinrichtungen, desto mehr Menschen wirst Du finden, die Dir ähnlich sind und mit denen Dir eine Freundschaft sehr viel leichter fällt. Du musst nicht der Klassenliebling und ein Frauenschwarm werden ;-)

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Es ist halt ziemlich hmpf.. Genau solche Dinge lassen halt Deinen Insulinspiegel ins Unermessliche schießen und Du bekommst danach so ein starkes Hungergefühl, dass Du Dich nicht wehren kannst.

3kg in 4 Tage.. aha.. Dir ist hoffentlich klar, dass das hauptsächlich Wasser ist und wahrscheinlich hast Du Dir dabei noch nie Gedanken um ein gesundes kcal Defizit gemacht. 3kg in 4 Tagen ist nichts gutes!

Während dem Abnehmen, wenn es Dich wirklich mal total nach sowas gelüstet.. mach selber Eistee mit Süßstoff oder kauf eine Zero-Variante. Das ist dauerhaft zwar keine Lösung, aber während einer Abnehmphase kann man das ab und an machen.

Von dem normalen würde ich Dir abraten. Nicht wegen den kcal sondern wegen der Insulinausschüttung.

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