Ich denke darüber nach mich zu trennen, gibt es noch eine Chance?
Ich und mein Partner sind seit 6 Jahren zusammen, wir sind nach 1,5 Jahren zusammengezogen, weil seine Familiensituation nicht die beste war. Vor zwei Jahren hat er einen schlimmeren Tiefpunkt erreicht, diese Zeit war sehr schlimm für uns aber wir haben uns durchgebissen. Leider plagen mich gerade seitdem immer wieder Zweifel, ich erwische mich im Alltag wie ich mit Angewohnheiten nicht mehr leben kann oder nicht mehr leben will. Vor ein paar Tagen habe ich unsere gesamte Wohnung aufgeräumt, während er auf der Couch gesessen hat und durch mich durchgestarrt hat, ich war mir so sicher er würde helfen. Leider ist es meistens so, ich muss ihn an alles erinnern, er sagt selbst "Er macht ja alles, ich muss es ihm nur sagen." Ich habe aber keine Lust mehr ständig an alles denken zu müssen, immer alles zu wissen, ihn zu erinnern und unser beider Leben zu managen.
Zusätzlich kommt dazu, das wir nicht mehr intim miteinander werden. Ich bin der letzte Mensch, der ständig Sex haben muss um glücklich zu sein aber ich fühle mich überhaupt nicht mehr gesehen. Wir küssen uns nicht mehr länger, wir gehen nicht auf Dates und das körperliche fehlt mir auch, auch wenn es nicht alles ist, sollte es doch vorhanden sein.
Ich bin vor einem Jahr wegen genau den selben Problemen für eine Woche ausgezogen, er hat versprochen das wir etwas ändern und daran arbeiten, vor einem Monat saßen wir wieder zusammen und haben darüber geredet. Für eine gewisse Zeit setzen wir Dinge auch um aber dann verfällt wieder alles in Alte Muster.
Wir sind beide Mitte zwanzig, ich schätze unsere Freundschaft und er bedeutet mir sehr viel, ich weiß nur nicht ob ich mir so den Rest meines Lebens vorstelle.
5 Antworten
Ich fürchte, dass Eure Beziehung das Verfallsdatum überschritten hat und es zur Trennung kommen wird.
Kein Sex, Desinteresse, keine gegenseitige Unterstützung bei Alltagsaufgaben. Und es ändert sich nichts. Das könnte ich dauerhaft nicht akzeptieren. Du wärst alleine wahrscheinlich besser dran. Überleg Dir, wo Du Dich in 5 oder 10 Jahren siehst. Du bist noch jung und hast noch alle Möglichkeiten, einen Partner zu finden, der richtig gut zu Dir passt.
Bei jemandem, der mit einem gut kompatibel ist, funktioniert eine Beziehung tatsächlich leichter.
An Deiner Frage erkennt man leider sehr gut, dass Du die ständige "Geberin" bist und er nur nimmt. Langfristig wirst Du davon sehr unglücklich und erschöpft werden. Ich halte, so wie Du, auch nichts davon, kopflos aus einer langen Beziehung raus zu gehen. Jede Beziehung hat ihre Krisen und diese überwindet man im besten Fall gemeinsam. Jeder trägt dazu bei. Bei Euch sehe ich aber viele Gründe, die nicht dafür sprechen, dass Eure Basis passt. Manchmal sind Menschen einfach zu unterschiedlich. Oder sie entwickeln sich im Lauf der Jahre in unterschiedliche Richtungen.
Die Tatsache, dass Ihr keinen Sex mehr habt, werte ich als ganz schlechtes Zeichen. Sex ist nicht einfach nur Lustbefriedigung, sondern auch ein Zeichen emotionaler Nähe und Intimität. Das scheint zu fehlen. Mir wäre das zu wenig. Ich hatte auch schon so eine Beziehung. Die Trennung fiel mir sehr schwer und danach blieb ich eine Weile Single, bis ich wieder bereit war, jemand Neues in mein Leben zu lassen.
Sicherlich wäre es für beide sehr hilfreich mal 2 Wochen alleine zu sein.
Aber die roten Flaggen sind schon recht deutlich. Ihr braucht mehr Freiheiten.
Macht doch einfach den Testlauf, sag ihm du brauchst Zeit für dich, und er für sich. Irgendwann erinnert man sich vielleicht auch wieder wie es war als man verliebt war und kann wieder dahin zurück finden. Oder er zeigt wieder das was du an Ihm so toll fandest, nachdem er zur Gesinnung kommt.
Es ist immer auch eine Frage, wie schnell man der Meinung wäre, man würde zusammen passen. Das Kennenlernen sollte daher schon mehrere Wochen dauern um herauszufinden ob man die Macken des anderen mag, oder sich damit arrangieren kann.
Oder man findet in der Zeit heraus wie schnell man sich "anpassen" kann und auch möchte. Viele Menschen verbiegen sich völlig unnatürlich, nur um einen Partner zu haben oder ein wenig Sex zu bekommen, doch sind sie dabei nicht sie selbst.
Wir waren befreundet bevor wir zusammengekommen sind. Ich war 18 und wir hatten den selben Freundeskreis. Er war schon vorher verliebt in mich, ich wusste es bloß nicht. Er war so fürsorglich, witzig und aufmerksam als wir uns kennengerlernt haben. Ich lasse mir immer viel Zeit, weil es mir schwer fällt Menschen in mein Leben zu lassen. Ich hätte nie gedacht, das es mal so zwischen uns wird.
Nun ja, das verflixte 6-7te Jahr ist in der Beziehungspsychologie relativ bekannt.
Sicherlich kann er auch einfach seine Familiensituation / den Tiefpunkt aufarbeiten, sollte das der auslöser sein, sprich ihn ggf. darauf an. Vielleicht weiß er gar nicht wie er ist, erzähle ihm wie du dich dabei fühlst.
Es ist ja leider nicht erst seit diesem Jahr ein Problem, es wurde seitdem schlimmer. Er hat sich zurückgezogen, war arbeitslos, ich hab alles bezahlt und uns über Wasser gehalten. Er hat einmal vergessen die Miete zu bezahlen, wobei ich ihm meinen Anteil gegeben habe. Ich fühle mich allein und überfordert, ich bin 24 und habe keine Kinder, fühle mich aber wie seine Mutter.
Ich habe mehrfach versucht mit ihm darüber zu reden aber er behauptet es ist nichts worüber er reden will und er will sich auch nicht damit auseinandersetzen.
Das halte ich dann doch für sehr unreflektiert und engstirnig von ihm...damit hat er dann definitiv eine rote Flagge gezeigt. Nun es gibt hier nicht viele Lösungswege, außer dass du egoistischerweise dein Leben veränderst. Oder macht Therapie ^^,. Er hält dich ja damit nur auf, du kannst dich gar nicht entwickeln.
Wenn du kannst, lebe alleine weiter und schaue was passiert, es empfiehlt sich in jedem Fall im guten auseinander zugehen, ohne Drama, vielleicht kriegt er die Kurve.
Wenn ihr das schon mal besprochen habt und er ändert sich nicht, sehe ich da keine Zukunft für euch. 🤷
Danke für deine ehrliche Meinung, ist leider alles nicht so einfach.
Kann ich nachvollziehen, sechs Jahre wirft man nicht einfach weg.
ich weiß nur nicht ob ich mir so den Rest meines Lebens vorstelle.
Nein, es wird nicht für den Rest deines Lebens funktionieren. Du bist jetzt schon unglücklich und das wird nicht besser, wie du inzwischen selbst festgestellt hast. Es gibt zwar nach intensiven Gesprächen mal eine kurze Veränderung, aber dann ist alles wieder beim Alten. Eine dauerhafte Veränderung ist nicht in Sicht.
Du solltest dich trennen! Weitere Gespräche mit deinem Partner über eure Themen bringen keinen dauerhaften Erfolg, wie du bereis herausgefunden hast.
Kurz: Du bist Putzfrau, Managerin und Mama eines erwachsenen Mannes. Das war's. Eine Beziehung ist das nicht mehr.
Du hattest ihm bereits ne Chance gegeben. Er hat sie nicht wahrgenommen. Eine ist in meinen Augen genug.
Ich gebe Menschen nicht schnell auf und normalerweise habe ich alles versucht um uns über Wasser zu halten aber mittlerweile realisiere ich, dass ich das überhaupt nicht tun sollte. Es sollte anders sein, da hast du Recht.
Ich geb Menschen auch nicht schnell auf. Das Problem bei sowas ist tatsächlich einfach: er versteht nicht, wo genau das Problem ist. Da kannst du dir den Mund fusselig reden, und ich vermute, du hast es mehrfach getan. Er versteht es einfach nicht.
Da muss es knallen, auf die eine oder andere Art, das war dein Ausziehen. Und dann müsste eine Erkenntnis kommen, damit es wirklich besser wird. Die kam bei ihm offenbar aber nicht, sonst hätte sich nicht wieder der Trott eingeschlichen. Er hat sich ne Weile dir zuliebe zusammengerissen, aber wirklich verstanden oder akzeptiert hat er das Problem und dein Problem damit nicht.
Ja genau das ist es, ich sage etwas aber grundlegend kommt bei ihm nicht an, wieso die Dinge so sind, wie sie sind. Ich will nicht dass das mein Leben ist aber irgendwie hofft man doch, das sich etwas ändern wird. Deshalb bin ich ja so lange geblieben.
Ich weiß das eigentlich auch alles, trotzdem hat man die Zeit vor Augen, die man miteinander verbracht hat. Es war ja nicht nur alles schlecht und ich möchte keinen Fehler begehen, in dem ich etwas überstürze. Ich weiß ehrlich nicht, wo mir der Kopf steht. Wäre es mit einem anderen Menschen wirklich so viel besser? Einfacher? Schöner?