Homosexualität im Islam?

2 Antworten

Glaube, der Koran sagt auch, dass alle Menschen gleich, also gleich wertig sind? Und sind nich alle Menschen vom gleichen Gott geschaffen? Würde ein Gott Menschen so schaffen, wie sie ihm nicht gefallen? Und ganz klar: Keiner der Religionswerke wie Koran, Bibel etc. wurde vom Gott selber geschrieben. Ganz klar also, das die Schreibenden, diejenigen, die die Texte vervielfältigt, kopiert etc haben , halt auch mal ergänzt, anders ausgelegt haben. Alles im Kontext der jeweiligen Zeit.Ich glaube auch nicht, dass ein gerechter Gott etwas dageben haben kann, das freiwillig geschieht und niemandem schadet, bzw. niemand Schaden davon trägt. Wem schadet man, wenn man Homosexualität auslebt? Der Menschheit, weil man sie nicht vermehrt? Wie ist es denn mit einer Frau, die keine Kinder haben kann? Oder mit einem Mann, der keine Spermien hat? Der vervielfältigt sich auch nicht?

Man könnte es auch als Prüfung ansehen, Homophobie in heiligen Schriften zu erkennen und deshalb an einen Propheten oder Schreiber zu zweifeln.

Zumindest lassen diese ablehnenden und diskreminierenden Texte doch recht deutlich an den Schreiber zweifeln, auch wenn dieser dir die Hölle herbeiprophezeit, wenn du an ihm zweifelst.

Du könntest genauso gut hingehen und sagen: "Alle Inhalte aus dem Koran, die Menschen diskriminieren und für das verurteilen, was sie sind, werde ich verurteilen und nicht befolgen, weil sie das Produkt der Fehlerhaftigkeit des Propheten als Mensch sind."

DA hast du dann DEINE Prüfung.

Und dieses herbeigerede von wegen "Homosexuelle haben an ihrer Sexualität zu zweifeln!" ekelt viele Menschen an, weil es eine Form der Unterdrückung ist. Das ist mit einer der Hauptgründe, warum Religionen so einen mieserablen Ruf haben...

Lmorg  26.06.2023, 17:58

Amen.

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kakadopolus 
Fragesteller
 27.06.2023, 02:07

Ich verstehe vollkommen deinen Punkt. Jedoch ist das Ausüben von Homosexualität aus meiner persönlichen Sicht nicht von anderen Sünden zu unterscheiden. Auch wenn es sich dabei um "harmlose Liebe" handelt. Gott gibt uns Regeln vor, diese werden nicht hinterfragt und das ist verständlicherweise schwer nachzuvollziehen aus der Sicht eines liberal-Gläubigen bzw. eines Ungläubigen.

Ich empfange jeden Menschen mit offenen Armen. Wo wären wir als Menschen, wenn sich alles um unsere eigenen Wünsche und Gefühle dreht? Ich verurteile niemanden der sich täglich mit Alkohol betäubt. Ich verurteile niemanden der es nicht sein lassen kann jeden Tag mit anderen Frauen zu schlafen. Ich verurteile niemanden der sich homosexuell auslebt. Ich bete dafür, dass solche Menschen (ich mit einbegriffen) ihre wertvolle Zeit unserem Schöpfer widmen, anstatt Sklaven ihrer Gelüste zu sein. Wo diskriminiere ich Menschen?

Vor nichtmal 100 Jahren war es auch in westlichen Staaten total inakzeptabel öffentlich homosexuell zu leben. Was soll sich geändert haben? Wenn es in China nicht erlaubt ist mehr als ein Kind zu haben, heißt das noch lange nicht, dass das richtig ist. Wenn es in Indonesien illegal ist Kaugummi zu kauen, heißt das auch nicht, dass das richtig ist. Was bewahrt uns davor, dass es in den nächsten 100 Jahren akzeptiert wird Pädophilie auszuüben? Wir können nicht subjektive Moralvorstellungen auf die ganze Welt übertragen.

Meine Religion ist fehlerfrei, egal welches Jahr wir haben.

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stescope  27.06.2023, 08:37
@kakadopolus
Auch wenn es sich dabei um "harmlose Liebe" handelt. Gott gibt uns Regeln vor, diese werden nicht hinterfragt und das ist verständlicherweise schwer nachzuvollziehen aus der Sicht eines liberal-Gläubigen bzw. eines Ungläubigen.

Ein Mensch hat dir diese Regeln vorgesetzt und einem Gott in den Mund gelegt, damit du diese Ansichten vor dir selbt rechtfertigen kannst. Alleine wärst du doch gar nicht auf die Idee gekommen, jemand anderem für seine Sexualität zu verurteilen. Das ist das Produkt von Homophobie und über das Machtinstrument Religion wurdest du auf die Seite gezogen, die das toleriert.

Ich verurteile niemanden der sich täglich mit Alkohol betäubt. Ich verurteile niemanden der es nicht sein lassen kann jeden Tag mit anderen Frauen zu schlafen. Ich verurteile niemanden der sich homosexuell auslebt.

In den Ländern, in denen Schwule von Häusern geworfen werden, sind es Menschen mit deinen Ansichten, die selbst bei einer gemäßigten Haltung nicht im Traum daran denken würden, gegen derartige barbarische Akte aufzustehen. Und genau das ist auch das Ziel des religiösen Instruments gewesen - hier nur am Beispiel Homosexualität. Und du kannst gar nicht leugnen, dass das Symtom der Untätigkeit so in der Welt auftritt. Zudem geht es ja nicht um deine spezifischen Ansichten und um eine lasche Auslegung der Religion. Es geht um das schwächste Glied der Religion. Und das ist ihr Missbrauchspotenzial.

Vor nichtmal 100 Jahren war es auch in westlichen Staaten total inakzeptabel öffentlich homosexuell zu leben. Was soll sich geändert haben?

Es hat sich genau das geändert, was sich in festgeschriebenen heiligen Schriften nicht ändern kann: Die Ansicht, dass man einen Menschen wegen seiner Sexualität verurteilen kann. Du kannst ja mal hingehen und fordern, dass eure heilige Schrift abgeändert wird wie eben die Ansichten, die sich in westlichen Staaten geändert haben.

Wenn es in China nicht erlaubt ist mehr als ein Kind zu haben, heißt das noch lange nicht, dass das richtig ist. Wenn es in Indonesien illegal ist Kaugummi zu kauen, heißt das auch nicht, dass das richtig ist. Was bewahrt uns davor, dass es in den nächsten 100 Jahren akzeptiert wird Pädophilie auszuüben? Wir können nicht subjektive Moralvorstellungen auf die ganze Welt übertragen.

Alle anderen von dir genannten Punkte basieren auf Verboten, die ratinal belegbar sind und andernfalls einen größeren Schaden hervorrufen. Sie sind das kleinere Übel:

  • Die 1-Kind-Politik soll der Überbevölkerung und somit der Massenarmut vorbeugen. Wenn du dir anschaust, wie viele Einwohner China hat und wie hoch die Vermehrung wäre, wenn es eine solche Regelung nicht gibt, dann kannst du dir das Ausmaß vorstellen. Ist nicht schön, man hält es auf den ersten blick für schlecht, auf den zweiten ist es aber das kleinere Übel.
  • Das Verbot des Kaugummi-Kauens dient der Sauberhaltung in Großstädten wie Singapur. Streng? Ja, aber begründet.
  • Pädophilie bzw. die Ausübung schadet einem Mitmenschen, der minderjährig ist und ausgebeutet wird. Zudem wird ihm ein psychologischer Schaden fürs Leben zugefügt.

Gerade auch der Vergleich von Homosexualität mit Pädophilie zeigt sehr deutlich, dass du und andere mit deinem Glauben Sexualität danach beurteilt, ob sie von der Norm abweicht. Das reicht aus, um Pädophilie und Homosexualität auf eine Stufe zu stellen.

Die moderne Gesellschaft beurteilt Sexualität aber danach, ob und wen sie schadet. Deshalb kann die Gesetzgebund auch in Einklang mit Freiheit und Selbstbestimmung gebracht werden, wenn es um Homosexualität geht, und eine Strafverfolgung eingeleitet werden, wenn es um Kindesmissbrauch geht.

Meine Religion ist fehlerfrei, egal welches Jahr wir haben.

Du glaubst, dass deine Religion fehlerfrei ist. Der moralische Wandel ist ihr schon längst davongelaufen und sie muss sich gegen alle möglichen Vorwürfe verteidigen. Schau dir die ganzen Fragen auf Gute Frage an, die Verbote im Islam behandeln. Das ist die Hoffnung deiner Anhänger, dass man die Freiheit der westlichen Welt vielleicht doch irgendwie mit den Religiösen geboten in Einklang bringen kann. Der Islam wird vom Fortschritt genauso zerlegt werden wie auch das Christentum zerlegt wurde. Dann können wir zukünftig mal schauen, wie egal es ist, welches Jahr wir haben ;-)

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