Homo sapiens?

4 Antworten

Neandertaler waren immer die Vernünftigen. Sie nur dann große Risiken eingegangen wenn es unbedingt notwendig war, wie zum Beispiel auf der Jagd. Aber sie haben Europa über mehrere Hunderttausend Jahre nicht verlassen. Einige haben wirklich lange am Felsen von Gibraltar gelebt. Natürlich haben die von dort auch die afrikanische Küste gesehen, aber es kam keiner dieser Menschen auf die Idee, dass es dort schöner wäre, dass sie dort hin fahren und nachschauen sollten ob das Gras dort grüner ist.

Homo sapiens waren da ganz anders. Sie sind immer wieder vollkommen sinnlose Risiken eingegangen, haben jede Meerenge, jeden Fluss überquert und sind immer weiter gezogen. Ich vermute, dass wir ein wenig verrückt sind, denn diese Lust etwas Neues zu entdecken, die hat sich bis heute nicht in uns gelegt. Wir sind noch immer rastlos und müssen ständig etwas unternehmen. Es macht uns irre, wenn wir nichts zu tun haben. Dabei ist es vollkommen irrelevant ob es etwas Sinnvolles ist, oder ob wir etwas nur zum Spaß machen. Untätigkeit können wir nur sehr schwer aushalten. Wir sind Getriebene, ganz anders als die Neandertaler.

Dahika  08.02.2021, 13:52

Neandertaler waren immer die Vernünftigen.

Auch Neandertaler kamen mal aus Afrika.

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Fuchssprung  08.02.2021, 13:58
@Dahika

Das ist richtig. Danach hat es ihnen aber so gut gefallen, dass sie nie wieder weg wollten.

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Ich glaube dass genau deine Frage die falsche Vorstellung von uns heute beinhaltet.

Es war nicht DER Homo Sapiens und er hat nicht bewußt seine Heimat verlassen, in dem Sinne "nun auf, gehne wir mal woanders hin".

Die damaligen Menschen waren ja Jäger und Sammler, sind also dauernd umhergezogen. Vielleicht hatte sie auch nie ganzjährig feste Wohnplätze. In Jahrtausenden geht eben immer mal der eine oder andere (oder eine Gruppe) mal ein paar Kiometer weiter und noch weiter und so vergrößertr sich das Siedlungsgebiet. Dann ist man sicherlich den Wanderungen der großen Tiere gefolgt und hat das Neue schätzen gelernt.

Dann mögen Streitigkeiten und klimatische Gründe und Nahrungsmangel dazu geführt haben, dass ein gewisser Verbreitungsdruck sich vergrößert hat. Nicht zu unterschätzen ist die Neugierde: "Was ist auf der anderen Seite des Flusses - ich geh mal auf diesen Berg und guck mal runter - ahh, da in der Ferne sieht es doch auch ganz prima aus - ." usw

Die echt kritischen Frage ist, wie es dazu kam, dass große Barrieren überwunden wurden, wie Wüsten die nicht umgangen werden konnte, hohe Gebirge (Kaukasus, Alpen, ...) , die mehrere Tageswanderung mit großen Entbehrungen darstellten, oder Meeresengen wie den Bosporus. Dazu ist normale menschliche Neugierde mir nicht stark genug als Motivation. Zumal sowas ja nicht über eine langsame Verbreitung sondern nur einem Ruck passieren mußte.

Out of Africa? Vermutlich waren seine Waffen denen der anderen Menschenarten überlegen und er hatte mehr Nachkommen, als die Jagdgebiete ernähren konnten. Also mehr als 2 Kinder pro Paar. Junge Menschen wanderten ab, in alle Richtungen und irgendwann war Afrika voll und man konnte ja zu Fuß nach Asien und dann nach Europa.

die GEgend, wo die jungen Menschen lebten, gab für so viele nicht mehr genug Nahrung her. Also sagten die Ältesten im Stamm: "verpisst euch und sucht euch ein eigenes Tal. Ihr fresst uns hier alles weg."

Ansonsten liegt es in unserer Natur. Wir wollen ja jetzt sogar schon den ganzen Planeten verlassen.