Homeworkout?

3 Antworten

Die Idee ist halb gut und halb unvollständig.

Fangen wir mal an mit "gut".

Der wichtigste Muskel den du hast, ist das Herz. Und das trainierst du, indem du es ordentlich auf Touren bringst. Sprich Ausdauersport. Und wenn du richtig abzappelst beim Tanzen zuhause, dann wird das Herz sicher ordentlich auf Touren kommen. Es macht dir Spaß? Dann bleibst du auch dabei. Hat meine volle Zustimmung. Leg los.

Jetzt kommt aber der Teil mit dem "unvollständig". Zu einem ausgewogenen Training gehört auch ein Kraft-Anteil. Nicht zwangsweise um Muskeln aufzubauen (wobei das auch keine schlechte Sache ist), sondern auch schlicht und ergreifend um Muskeln zu erhalten. Denn wenn du nichts oder nur Ausdauer machst, verlierst du Muskelmasse und deine Muskulatur ist es, die dich nicht nur stark, sondern auch stabil und weniger verletzungsanfällig sowie (bis zu einem gewissen Level) agiler macht (wenn du nicht gerade Bodybuilding auf Wettbewerbsniveau betreibst, diese Leute haben so dicke Muskeln, dass sie sich kaum mehr bewegen können - aber davor ist man mit starken Muskeln agiler, als mit weniger Muskulatur - nur mal ein Beispiel, wenn du beim Tanzen das Bein richtig hoch schmeißen willst, musst du nicht nur gut gedehnt und flexibel sein, sondern brauchst auch eine starke Hüft- und Bauchmuskulatur, die es dir ermöglicht, das Bein Richtung Kopf zu ziehen).

Da viele bei Kraft irgendwie immer nur ans Fitnessstudio denken, beschreibe ich Ausdauer- und Krafttraining immer an folgenden Beispielen:

Ausdauer heißt: Du hältst den Puls permanent hoch, entweder konstant oder in Spitzen (Intervalltraining). Das geht durch:

  • Joggen oder Laufen mit Extra-Faktoren wie Springen und anderen Tricks (im Parkour/Freerunning), wie auch Sportarten, wo man viel laufen muss, z.B. einem Ball hinterher, egal ob man ihn tritt, wirft oder mit einem Schläger schlägt
  • Schwimmen
  • Trampolinspringen
  • Inlineskaten
  • Fahrradfahren (<-- Kannst du auch super in den Alltag integrieren, wenn du Alltagsstrecken plus Umwege plus was schneller mit dem Fahrrad machst, hast du schon dein Ausdauer-Pensum - kannst du aber auch gerne mal saisonal mit anderen Ausdauersportarten austauschen, Abwechslung ist immer gut)
  • Schnelle Tänze/Tanz-Workouts

Um Kraft und Muskulatur aufzubauen, musst du mit einer hohen Intensität trainieren, weshalb du auch Übungen mit relativ wenigen Wiederholungen ausführst und danach schon nichts mehr geht. Sowas kann z.B. sein:

  • Kraftmaschinen im Gym (für maximale Muskelmasse, aber relativ wenig funktionale Kraft)
  • Training mit freien Hanteln
  • Körpergewichtstraining, Stichwort Calisthenics, Ringtraining (Calisthenics-Variante mit Turnringen) oder Geräteturnen: Braucht kaum Material, ist sehr effektiv (guter Muskelaufbau, wenn auch nicht so voluminös wie an Maschinen), krasser Kraftzuwachs
  • Aerial Sports wie Poledance, Flying Pole, Aerial Hoop, Vertikaltuch: Im Prinzip Calisthenics, nur mit einem besonderen Gerät und besonderem Flair
  • Klettern/Bouldern - im Prinzip eher Kraftausdauer, aber Kraft und ein wenig Muskulatur entwickelt man auch hier
  • Ninja Warrior Elemente, wie man sie auch in immer mehr Kletterhallen/Boulderhallen findet

KEIN Kraftsport ist:

  • Kurse wie Les Mills Bodypump, wo leichte Gewichte in hoher Wiederholungszahl schnell bewegt werden - nur weil Hanteln im Spiel sind, ist es kein Kraftsport. Durch das leichte Gewicht und die hohe Wiederholungszahl wird der Reiz zum Muskelaufbau verfehlt, zudem sind die schnellen Ausführungen im Musiktakt sogar gefährlich, weil man so auf den Takt und nicht auf die korrekte Ausführung konzentriert ist
  • Pamela Reif Workouts - das sind Ausdauer-Workouts und manchmal bewegt sie den Muskel, den sie im Videotitel trainieren wollte, nicht ein mal im ganzen Workout. Das ist einfach nur Schmutz.

Den Ausdauersport hast du mit Tanz-Workouts oder Freestyle-Tanz nach eigenem Gusto ja schon selbst beantwortet - Du findest, es ist eine gute Wahl? Dann ist es eine gute Wahl.

Such dir noch irgendwas, das dir Spaß macht für Kraft, aus den Beispielen oder auch was Anderes das nicht aufgezählt ist und was du anhand dieser Beispiele als potenziell "kraft-lastiges" Training identifiziert hast.

Kommt immer darauf an, was du mit deinem workout erziehlen möchtest. Fürs Gewicht verlieren wäre Tanzen bestimmt ein guter Anfang, aber um gezielt Muskeln aufzubauen reicht Tanzen nicht aus.

Es gibt je genug Videos für workouts, ob im gym oder zuhause, es sollte überall die Motivation vorhanden sein.

Woher ich das weiß:Hobby

Bei mir ist Musik beim Workout unverzichtbar. Und ja wenn du z.B Slipknot, Metallica oder so z.B hörst kann dass wirklich motivieren. Und nebenbei sind aber auch persönliche Ziele recht wichtig wenn man sich sonst schwer tut mit der Motivation.