hochbegabt und trotzdem schlecht in mathe
hallo. ich habe vor einiger zeit einen IQ test machen lassen. mein IQ liegt bei 140. sie haben gesagt das das weit überdurchschnittlich sei, und das ich damit in die kategorie "hochbegabt" falle. nur mein problem ist, ich verstehe kein bisschen von mathe in der schule. ich bin in der achten klasse realschule, und kann nicht mal ansatzweise bruchrechnen, oder schrifltlich dividieren. alles was sie in der schule sagen, verstehen alle anderen sofort und können mitmachen. ich sitze dann immer da und verstehe gar nichts. mein bruder erklärt es mir dann immer zuhause, anders als die lehrer, und dann verstehe ich es immer sofort. mein bruder sagt ich strukturiere die dinge anders in meinem kopf als die anderen, und deshalb müsste ich auch andere methoden benutzen. aber das ist nur in mathe so. in sprachlichen fächern habe ich einen einser durchschnitt, wenn ich eine neue vokabel oder grammatik höre weiß ich das immer sofort, ich habe ein fotografisches gedächtnis, in allen anderen fächern ist mir total langweilig. warum kann die methoden die wir in der schule haben nicht verstehen? bitte helft mir, das belastet mich wirklich.
8 Antworten
es kann ja auch sein, dass du ein "insel-begabter" bist, d.h. nur in bestimmten bereichen überdurchschnittliche leistungen vollbringst und in anderen bereichen ganz normal oder vll sogar unterdurchschnittlich bist.
Einstein war übrigens auch schlecht in mathe und kann mit seiner karriere eigentlich trotzdem ganz zufrieden sein ;)
Zweifelsfrei bediente man sich schon damals einiger Rechenhilfen, aber das hat auch wenig mit dem zu tun, was Mathematik aus macht. Es ist allerdings wahr, dass Einstein Rat von seinem Freund Marcel Grossmann bezog und dieser sogar für erhebliche Teile in den Arbeiten Einsteins verantwortlich war. Dennoch war Einstein auch mathematisch begabt, er lehnte es lediglich während seiner Studienzeit ab, jede Mathe Vorlesung zu besuchen ;).
Ich hatte das Problem auch, als ich 15 war.
Der schulische Stoff war mir zu kompliziert. Ich konnte nie folgen, schrieb nur unterdurchschnittliche Noten und konnte die geometrischen Figuren nie richtig erfassen.
mein bruder erklärt es mir dann immer zuhause, anders als die lehrer, und dann verstehe ich es immer sofort. mein bruder sagt ich strukturiere die dinge anders in meinem kopf als die anderen, und deshalb müsste ich auch andere methoden benutzen.
Später unterrichtet uns jemand anderes, welcher hochbegabt war. Dieser hat meine Denkweise nach kurzer Zeit erfasst (wie dein Bruder). Wie er es mir erklärt hatte konnte ich noch während der Erklärung verstehen. Meine Noten in Geometrie/Sprache wurden besser, weil ich die Denkweise nachvollziehen konnte.
warum kann die methoden die wir in der schule haben nicht verstehen? bitte helft mir, das belastet mich wirklich.
Es hat sich herausgestellt, das meine Denkweise bloss zu komplex für die Schule war (wie bei Dir). Ich habe dazu Dyskalkulie (matheschwäche), sowie eine mathematisch-logische „höchstbegabung“ (Logik: IQ 162+), was erklärt weshalb mir die durchschnittliche Sichtweise (IQ 90-109), zu komplex war. Das wirkt ziemlich dumm.
in sprachlichen fächern habe ich einen einser durchschnitt, wenn ich eine neue vokabel oder grammatik höre weiß ich das immer sofort, ich habe ein fotografisches gedächtnis, in allen anderen fächern ist mir total langweilig.
Es liegt am fotografischen Gedächtnis, dadurch saugst du alles auf. Du bist deutlich unterfordert, wenn es so leicht ist.
Bei mir war es wie ihm, ich hatte als Kind 140 IQ und konnte kein Mathe verstehen, ich hatte auch keine Unterstützung, da meine Mutter keine Deutsche war. Ich war total überfodert und fand es total langweilig, ich weis nicht, ob ich es kapiert hätte, wenn ich mich mehr konzentriert hätte, ich denke vllt hast Recht und man hätte hochbegabte mehr unterstützen sollen, wieso passiert es aber nicht?
Mathematik hat wenig mit logischen Denken zu tun. Viele Hochbegabte werden nicht erkannt, weil Lehrer weniger drauf achten. Dann kommt eher der Fall auf man denke das Kind wäre zu dumm.
Ach, das ist eine schwierige Frage, aber ich glaube, dass dein Bruder dir bereits eine Antwort darauf gegeben haben könnte. Ich kenne mich nicht wirklich gut aus mit Hochbegabung (da wurde ich wohl irgendwie übergangen von der Natur), aber ich finde es nicht allzu abwegig, dass besondere Menschen besondere Lernmethoden benötigen. Andernfalls kann es auch sein, dass du eben nur in bestimmten Bereichen eine Hochbegabung aufweist. Das Gehirn ist ja - so weit ich mit meinem Laien Wissen der Biologie zu behaupten wage - in verschiedene Bereiche aufgeteilt, die bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Es gibt durchaus Leute, die besondere sprachliche Begabungen haben, dafür jedoch in anderen Disziplinen, wie Mathematik etc., eher zum Durchschnitt gehören oder sogar darunter sind. Für solche Dinge gibt es aber auch online einige Test. Schau doch mal hier: http://www.was-studiere-ich.de/index.php?page=test_make&id=1&resume_messages=true. Dies ist zwar eigentlich ein Selbsttest zur Studienorientierung, aber sie bieten dort auch einen Test deiner Fähigkeiten in den jeweiligen Bereichen an.
Gruß
Das ist doch wirklich nichts, was dir peinlich sein sollte oder dich bedrücken sollte. So ziemlich jeder hat Stärken und Schwächen. Sei doch froh, dass du deinen Bruder hast, der sich die Zeit nimmt, es dir auf anderem Weg zu erklären.
Die Lehrer werden von ihren Lehrmethoden wahrscheinlich nicht dir zuliebe abweichen.
Ich sage es für dich einmal ganz krass: Anscheinend wurdest du als "Hochbegabt" eingestuft. Jetzt kommt es darauf an, was du selbst daraus machst. Du hast mehr Entwicklungsmöglichkeiten als die Meisten. Entwickle dich. Du must mehr dafür arbeiten als andere, die sich nicht entwickeln können. Es dauert ein Leben lang, aber ich kann dir versichern: es lohnt sich.
Nein, Albert Einstein war besonders begabt in Mathematik. In seiner Schulzeit hatte er durchweg die Note 6 in diesem Fach, was in der Schweiz der besten Note entspricht. Bereits in frühen Jahren bekam er von seinem Mathematik Lehrer sogar weiterführende Literatur, weil er sich im Unterricht langweilte :).