Hilfe, er kopiert mich und findet alles cool, was ich auch cool finde!?
Hi zusammen,
ich brauche eure Hilfe:
Mein Freund und ich sind noch nicht so lange zusammen und ich dachte am Anfang, dass wir eine besondere Verbindung haben, uns sehr ähnlich sind und die ersten Monate waren sehr magisch.
Aber mittlerweile merke ich, dass ich mich immer mehr distanziere. Das hat vor allem einen Grund: Er findet alles cool und interessant, was ich mache und möchte das auch tun!
Klingt jetzt erstmal echt toll und ich finde gemeinsame Interessen wichtig, aber ich finde, dass trotzdem jeder noch seine eigenen Hobbys o.Ä. haben soll.
Er findet aber all meine Sportarten cool, interessiert sich dafür und möchte auch damit beginnen. Er fragt mich dabei aber nicht um Tipps, sondern möchte sich alles selbst beibringen und darin besser werden. Dann probiert er das exzessiv aus und steckt seinen ganzen Fokus dort hinein. Er fragt mich nie, ob wir mal was zusammen machen möchten, sondern wartet eher auf meine Frage, ob er zu meinen Sporteinheiten mit möchte. Ich fühle mich dadurch sehr in die Enge getrieben...
Ich möchte nicht mich selbst daten. Ich mag ihn so wie er ist, und ich möchte nicht, dass er eine Kopie von mir selbst ist/wird. Außerdem fühlt sich das alles wie ein Konkurrenzkampf an. Er erzielt schnell Erfolge, fragt mich wie gesagt nie um Tipps und ist in all diesen Bereichen "Anfänger" und möchte in möglichst kurzer Zeit Profi darin werden.
Das Gleiche ist beim Reisen und beim Job der Fall. Er ist in den letzten Jahren kaum gereist, war noch nie in einem asiatischen Land und noch nie für einen längeren Zeitraum weg. Ich hingegen bin seit ich denken kann eine Reiseliebhaberin, war schon viel unterwegs und hatte noch nie Heimweh. Ich habe bald eine längere Reise alleine geplant (schon bevor wir uns kennengelernt haben) und er möchte am liebsten die ganze Zeit mitkommen oder er möchte (weil ich eben gerne diese Soloreiseerfahrung haben möchte) dann die gleiche Zeit auch alleine im gleichen Kontinent reisen. Und am liebsten würde er auch als digitaler Nomade arbeiten. Was auch mein Wunsch/Traum ist. Aber ich möchte mich da erst langsam rantasten und nicht sofort mein Leben in Deutschland hinter mir lassen, weil ich das auch sehr liebe und schätze.
Er ist eigentlich Handwerker und möchte jetzt plötzlich auch meinen Job machen. Ich möchte mich bald nebenbei selbstständig machen, um auch wirklich als digitale Nomadin arbeiten zu können, aber ich weiß, dass ich dafür noch etwas Zeit, Erfahrung und Mut brauche. Er kommt aus einer komplett anderen Fachrichtung, hat in meinem Bereich keine Ausbildung/Studium etc. und möchte durch ein paar Online-Kurse sich jetzt so viel Wissen aneignen, dass er sich in einem halben Jahr genau in meinem Bereich selbstständig machen kann.
Also genau das, worauf ich auch hinarbeite - nur in einem anderen Tempo. Er setzt mich damit total unter Druck und ich fühle mich in die Enge getrieben. Außerdem finde ich es abwertend mir gegenüber, dass er denkt, er kann meinen Job ohne eine Ausbildung/Studium und ohne langjährige Erfahrung genauso gut machen wie ich. Und dabei so gut, dass er sich direkt selbstständig machen kann.
Ich finde es echt sehr schön, wenn man mit dem Partner ein gleiches Hobby teilt oder beide gerne reisen. Aber ich möchte nicht, dass er ALLES wegen mir cool findet und und deshalb diese Sachen anfängt. Ich fühle mich dadurch von ihm getäuscht und ich glaube auch nicht, dass er glücklich wird, wenn er mein Leben nachlebt. Er hat sich die letzten Jahre seinen Mitmenschen immer sehr angepasst und irgendwie auch so ein bisschen ihre Leben gelebt hat- bis er eben irgendwann rausgefunden hat, dass dies ihm doch nicht glücklich macht.
Ich möchte auch nicht alles mit ihm teilen. Ich würde schon noch gerne ich sein, und nicht mit dem Partner verschmelzen. Außerdem sehe ich ihn durch diese Dynamik teilweise als Konkurrenz an, was in einer Beziehung totaler Bullshit ist.
Habt ihr einen Rat für mich?
Ich habe schon öfters mit ihm gesprochen, ihm meine Sichtweise erklärt und versucht, ihm keine Vorwürfe zu machen. Er ist sehr reflektiert und versteht meine Sichtweise teilweise auch, aber er findet das Alles trotzdem sehr interessant und möchte so rausfinden, wer er ist. Unsere Gespräche haben bis jetzt nichts verändert.
Ich möchte ihm nicht "verbieten", sich in meinem Bereich weiterzubilden oder meine Hobbys nachzugehen oder zu reisen. Im Gegenteil, ich würde ihn gerne supporten, seinen Weg zu finden/gehen. Aber jedes Mal, wenn wir darüber sprechen, bekomme ich Bauchschmerzen und einen Fluchtinstinkt...
Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass er in meiner Wahrnehmung erst über seine neuen Träume/Wünsche/Interessen spricht, wenn ich zuvor gesprochen über meine habe. Er würde mir am liebsten auch alles recht machen und richtet sich immer nach mir, wann wir uns sehen usw. ...
Er würde alles für mich tun und behandelt mich auch sooo gut! Aber die Situation belastet mich so stark, dass ich immer öfter über eine Trennung nachdenke...
7 Antworten
Mach ihm klar, dass du Zeit für dich benötigst. Manche Personen brauchen einfach mehr Raum. Und frag ihn vielleicht nicht, ob er mitkommen will, wenn du es gar nicht magst. Ansonsten finde ich es nicht verkehrt, dass er die Dinge ausprobieren will. Kann es ja für sich machen oder nur ab und zu mal zusammen.
Dass du "beleidigt" bist, weil er der Meinung ist.die gleichen Dinge erreichen zu können wie du, ist meiner Meinung nach dein Problem. Da meldet sich einfach das Ego. Dich nervt ja auch, dass er dich nicht nach Tipps fragt.
Ich finde ihr solltet eure Grenzen klar kommunizieren. Ihm aber zu untersagen neue Dinge auszuprobieren finde ich albern. Sie gehören ja nicht dir.
Ein paar sollte sich den Rücken freihalten und den anderen stärken. Also vor Schaden bewahren und den anderen motivieren.
Wenn er dir zu "anhänglich" ist. Dann passt ihr vielleicht auch einfach nicht zusammen.
Ich finde Ben hat schon eine sehr gute Antwort gegeben. Du musst ihn einfach zu verstehen geben, dass dich das triggert. Ich bin der Meinung, dass er das verstehen wird. Deiner Beschreibung nach hört er sich nach einem super Typen an.
Ich nehme jetzt ein Beispiel aus meiner Beziehung. Vielleicht hilft es ja.
Ich mache es meistens mit meiner Freundin so. Wenn einem etwas stört, also bei einem Thema, welches wir bereits besprochen haben. Dann sprechen wir das in dem Moment an. Auch nicht mit meinem Vorwurf. Ein einfaches ich möchte, dass du jetzt das und das tust. Am besten keine Verneinung wie "nicht". (Meistens, weil manchmal sind Leute dabei oder jemand hat einen schlechten Tag. - vor anderen hält man immer zusammen und stärkt den anderen, auch, wenn man anderer Meinung ist.)
Präzises Beispiel: uns beiden stört es manchmal, wenn der andere aufgeregt am Handy tippt, weil einen der Ex-Partner triggert (haben beide Kinder mit dem Ex) zuletzt habe ich ihr bei einem Ausflug einfach die Hand auf die Schulter gelegt und gesagt. Kannst du bitte das Handy wegstecken und dich heute Abend darum kümmern. Wenn sie das bei mir macht, dann bleibt es bei mir gut hängen. Es kommt so ein, "stimmt wir haben darüber gesprochen", Gedanke.
Es ist vielleicht nicht ganz das gleiche. Aber ähnlich. Wenn er also wieder sagt, wir gut er etwas kann im Gegensatz zu dir. Versuche es doch damit. -> Das finde ich super. Können wir bitte das Thema wechseln, da ich über etwas anderes sprechen möchte.
Ich hoffe es geht irgendwie in die Richtung und ist nicht zu weit hergeholt und hilft euch.
Alles gute :)
ich habe nicht wirklich eine lösung, kann nur sagen das ich dich zu 100% verstehe und die selben gedanken wie du hätte.
hatte sowas ähnliches (bei weitem nicht so extrem) und es ist auf eine trennung hinausgelaufen.
Ich verstehe dich sehr gut und gebe dur völlig Recht, bisschen Freiraum und unterschiedliche Interessen sollten in einer Beziehung vorhanden sein. Eigentlich sollte er vom Alter her wissen das er ohne Ausbildung oder sonstiges deinen Job nicht so weiteres ausüben kann und erst recht nicht besser als du. Weshalb er alles besser machen möchte als du ist mir auch schleierhaft, keine Ahnung ob er sich in seiner Männlichkeit gekränkt fühlt oder sein Ego nicht damit zurecht kommt wenn eine Frau in irgendeinem Bereich besser ist als er, ist mir völlig unverständlich.
Auch bezüglich auf die Reise, weiß nicht was er damit bezwecken möchte wenn er zur selben Zeit im auf dem selben Kontinent eine Reise machen möchte. Selbst wenn er Angst um dich hat, könnte er's dir ja sagen und mit dir darüber reden.
Meiner Meinung ist dss alles zuviel und fast schon toxisch, kommt mir vor als möchte er überall besser sein um irgendwann über dir zu stehen und sich überlegen zu fühlen.
Meiner Meinung nach hat die Beziehung keine Zukunft mehr, denn früher oder später erdrückt er dich mit dieser Art von Aufmerksamkeit, wie gesagt, bisschen Freiraum braucht man schon.
Hallo Marina,
das ist ein sehr komplexes Problem. Das Verhalten deines Freundes lässt sich durch mehrere Komponenten erklären:
- Starker drang nach Symbiose / Zusammenwachsen. Diesen Drang (als paar zusammen wachsen zu wollen) hat fast jeder Mensch, manche mehr, manche weniger. Bei deinem Freund scheint es sehr stark ausgeprägt zu sein, für viele Menschen wahrscheinlich zu stark. Ich möchte das gar nicht in gut oder schlecht bewerten, doch es ist ein extrem, welches ein passendes Gegenstück braucht oder einen toleranten Menschen.
- Starkes Konkurrenzdenken: Er möchte besser werden. Besser als andere, besser als sein früheres Ich, vielleicht auch besser als Du. Dieses Konkurrenzdenken kann Fluch und Segen zugleich sein. Es ist eine starke Motivation zum Handeln, kann aber auch Mitmenschen zur Flucht bewegen, die sich nicht in einer solchen Konkurrenzsituation wohl fühlen. Es beißt sich auch mit der 1. Eigenschaft. Auf der einen Seite Zusammenwachsen, auf der anderen Seite konkurrieren. Da entsteht ein Widerspruch.
- Starker Drang nach persönlicher Entwicklung, der oft mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten einher geht. Solche Menschen wollen alles mögliche lernen und entdecken. Sie lieben die Vielfalt, machen nie etwas wirklich länger als 2-3 Jahre. Barbara Sher hat mehrere Bücher über diese Menschen geschrieben und bezeichnet sie dort als "Scanner" Typen. Nachdem sie eine Fähigkeit beherrschen oder ihr Ziel erreicht haben, verlieren sie völlig das Interesse daran und gehen zum nächsten über. Auch dies ist weder gut noch schlecht, sondern einfach eine Charaktereigenschaft.
Mögliche Lösungen:
Ich sehe keine dieser Eigenschaften als per se gut oder schlecht an. Allerdings können sie in einer Beziehung leicht zu Problemen führen, wie du sie beschreibst. All diese Verhaltensweisen kommen aus der eigenen Persönlichkeit heraus, welche sich nur sehr schwer ändern lässt. (Meist durch tiefe Traumata oder starke Liebe).
Lösung 1
Es könnte also sein, dass du ihn verlässt und ihn das schwer trifft (Traumata) und er sich darauf hin ändert. Das bringt dir natürlich nicht mehr viel. Oder aber er liebt dich sehr, sieht ein, dass seine Persönlichkeit ein Problem in eurer Beziehung ist und ändert sich darauf hin. Dies muss in erster Linie von ihm kommen und ist kein leichter Schritt.
Eine Persönlichkeits-Anpassung in gewissen Grenzen ist möglich, jedoch auch extrem schwer. Wenn er das möchte, findet er sicher einen Weg.
Lösung 2
Lerne, dich mit den Eigenheiten Deines Freundes anzufreunden. Sehe die guten Seiten, erfreue dich daran, akzeptiere seine Schrullen. Selbst wenn er deine jetzigen Hobbies kopiert: Nach ein paar Jahren wird er sich eh wieder etwas Neues suchen und du kannst wieder wie gewohnt deinem Hobby oder Beruf alleine nachgehen. Dieser Weg braucht Zeit und Geduld und Toleranz.
Lösung 3
Trennung. Beide obigen Varianten verlangen eine Menge von euch. Nicht jede Beziehung oder jeder Mensch schafft dies. Ich würde zuerst Lösung 1 und 2 probieren und wenn es nicht klappt, zu Lösung 3 übergehen, weil sonst nur Lösung 4 bleibt: Krank werden. Auf Dauer ist solch eine Beziehung schädlich für euch beide.
Hintergrund / Eigene Erfahrung
Ich ticke sehr ähnlich wie du deinen Freund beschreibst. Nicht ganz so extrem, aber tendenziell schon die gleiche Richtung. Ich wollte auch immer gerne viel mit meiner Partnerin zusammen unternehmen. Manchen ist das zu viel. Allerdings bin ich auch sehr introvertiert und brauche Zeit für mich alleine. In dieser Zeit hat dann meine Partnerin ihr Leben ausgelebt. Ich kann aber auch ohne Probleme mal ne Woche Urlaub zusammen unternehmen, 24/7 zusammen sein. Mit der richtigen Partnerin ist das toll, weil die das auch so wollen. Mit manchen geht es jedoch gar nicht, die brauchen viel mehr ihren Freiraum und ihre eigene Welt.
Das Konkurrenzdenken hatte ich früher auch stärker ausgeprägt, nimmt glaub ich mit den Jahren ab. Ab ca. 35 Jahre wurde ich wesentlich entspannter ;-)
Der starke Drang nach persönlicher Entwicklung ist etwas tolles und wollte ich nicht verändern. Allerdings habe ich im Laufe der Jahre auch mehr über mich heraus gefunden, darüber, was ich gerne möchte und mache. Daher muss ich diesen Drang nicht mit Freunden oder einer Partnerin ausleben, sondern gehe nun meinen eigenen Themen nach. Auch dies ist ein Prozess, der wahrscheinlich mit den Jahren von alleine "besser" wird, bzw, selbstständiger.
Hey Ben,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Nachricht!
Ich bin eigentlich auch ein Mensch, der gerne viel Zeit mit jemanden verbringt und war auch eher "anhänglich" in meiner vorherigen Beziehung. Ich denke auch, dass das der Grund ist, warum ich Angst vor dem "Verschmelzen" habe. Weil ich weiß, wie es ist, wenn die Beziehung und der Partner an erster Stelle stehen, das bei dem Gegenüber aber nicht der Fall ist.
Und ja, ich finde es blöd, dass es bei uns gerade umgedreht ist! Ich mag ihm ja auch nicht weh tun!
Aber ich habe auch viel an mir gearbeitet, kann mittlerweile sagen, dass ich keinen Partner zum glücklich sein brauche und ich bin mit mir selbst im Reinen. Ein Partner ist eine tolle Ergänzung im Leben, aber ich bin auch ohne Partner zufrieden und kann ein schönes Leben führen. Ich bin gerne viel unter Menschen, die ich gut kenne und bei denen ich mich wohlfühle, aber ich verbringe mittlerweile auch seeehr gerne Zeit mit mir selbst.
Ich bin seine erste Freundin (wir sind beide in den späten 20igern) und er ist in unserer Beziehung so unbeschwert und mit voller Leidenschaft dabei. Wenn ich ihm vorschlagen würde, morgen auszuwandern, wäre er ohne Zögern sofort dabei und würde sich mit dem Land und der sonstigen Organisation nach mir richten. Er zeigt sich oft sehr selbstbewusst, aber sagt über sich, dass er ein geringes Selbstwertgefühl hat und sich manchmal selbst nicht mag.
Ich versuche ihn schon dabei zu stärken und bekräftigen, aber ich mag auch nicht die Mutter-Rolle übernehmen und generell auch nicht immer die Richtung vorgeben. Ich bin genauso Mensch wie er und ich bin auch nicht unfehlbar. Es macht mir Angst, dass mich jemand so krass findet, am liebsten alles von mir adaptieren möchte und mich schon beinahe "vergöttert".
Wegen meinen vorherigen Erfahrungen, brauche ich länger, mich zu öffnen und das kommuniziere ich auch seit Anfang immer sehr offen.
Er ist natürlich sehr verständnisvoll, geht darauf ein und gibt mir meinen Freiraum. Aber oft nur eine kurze Zeit. Dann kommt zum Beispiel wieder eine "Begeisterungswelle". Ich denke, dass er dann durch gemeinsame Interessen bei Hobbys oder Berufswahl versucht, mehr Einheit zu schaffen. Aber diese Einheit setzt mich so unter Druck. Es fühlt sich so an, als möchte er mir "meins" wegnehmen und sofort alles zu einem "uns" machen...
Bei unseren Gesprächen drehen wir uns immer wieder im Kreis, er versteht mich, ich verstehe auch ihn und irgendwie können wir beide aber nichts ändern oder annähern, zumindest nicht langfristig...
Ich denke, dein Bauchgefühl liegt richtig und dem kannst dem nachgehen.
Eine gewisse "Angst" vor dem Verschmelzen ist völlig normal und in deinem Fall auch berechtigt, wie ich finde. Es tut keinem Menschen gut, wenn er sich vollkommen aufgibt und nur an der anderen Person orientiert.
"Ich mag ihm ja auch nicht weh tun!" Ihr habt da einen Prozess vor euch der so oder so schmerzhaft sein wird. Mein Tipp: Stell dich drauf ein, dass es unangenehm wird. Ihr wirkt mir beide recht clever, ich bin mir sicher, ihr verkraftet diesen "Veränderungsschmerz". Leider gehört der oft dazu.
Wenn du alleine klar kommst und dein Leben führen kannst, bist du in diesem Punkt wahrscheinlich schon einen großen Schritt weiter als dein Freund. Ich musste auch erst dahin kommen. Mittlerweile bin ich sehr froh drum, diesen Weg gegangen zu sein. Eine Partnerin wäre prima und ich glaube, ich kann eine tolle Beziehung führen. Doch es muss nicht sein, kann mein Leben auch alleine gut und erfüllend gestalten.
Das mit dem geringen Selbstwertgefühl kann schon hinkommen, weshalb er sich wohl eher an andere orientiert. Auch dies lässt sich stärken. Da er selbst schon sehr aufgeschlossen ist und vieles ausprobiert und anscheinend auch gut ist, liegt es nicht an den Fähigkeiten sondern an der eigenen Sichtweise zur Person. Was mir da sehr geholfen hat: Jeden Tag 5-10 Minuten Dinge aufschreiben, die ich gut gemacht habe, wofür andere mir dankbar sind und mich wertschätzen. Nach 2-3 Wochen hatte ich schon ein ganz anderes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Könnte deinem Freund auch helfen. Nur als Vorschlag.
Ich glaube nicht, dass es da viel hilft, wenn du ihn da bestärkst. Dann wird er nur wieder abhängig von dir, oder anderen Personen, von Lob durch andere. Damit er ein gutes Selbstwertgefühl aufbauen kann, muss er es in sich selbst finden, von sich aus. Er muss selbst das Gute und Wertvolle in sich entdecken.
Zu viel darüber sprechen wird auch grundlegend nichts verändern. Ein offener Austausch ist zwar gut, aber mehr reden bringt meiner Ansicht nach nicht viel mehr. Ich denke, ihr könnt beide an dieser Erfahrung wachsen und euch weiter entwickeln. Das braucht dann Mut, Offenheit, den Willen dazu, ein paar Tools und natürlich Zeit.
Ist schon ein spannendes Thema und ein wichtiger Punkt in eurer Beziehung. Ich wünsch euch, dass es klappt und ihr einen Weg findet.
Hey, ich verstehe was du meinst. Und ich würde reden! Ganz klar sag ihm was du denkst! Er ist doch keine verdammte KI die programmiert ist alles toll zugibst was du sagst! Und wenn ihr euch wirklich mögt (was schon so klingt) werdet ihr eine Lösung finden. Es engt dich ein und nimmt dir den freirsum der dir zusteht das wird er bestimmt verstehen. Aber wenn er es schmeichelnd findet wen du ihn kopierst denkt er vllt anderst herum das selbe?
viel Glück euch und was denkst du?
Danke Martin für deine Nachricht!
Tatsächlich versuche ich das schon. Wenn ich alleine oder mit meinen Freunden Sport möchte, frage ich ihn auch nicht. Er ist da auch sehr verständnisvoll und möchte mir auch meinen Freiraum geben.
Er versteht es nicht wirklich, aber versucht mir da entgegenzukommen und dafür bin ich auch sehr dankbar.
Seiner Meinung nach braucht er selbst keine Grenzen mir gegenüber, weil ich einfach so toll bin und er gerne mit mir Zeit verbringt und er auch alles machen kann, wenn ich da bin. (Ich denke aber von mir selbst nicht, dass ich so toll bin :D Jede:r hat Macken)
Und zum Konkurrenzdenken bzw. beleidigt sein:
Das ist in der Tat mein Problem. Ich hadere damit, dass Männer in meiner Wahrnehmung oft Frauen überlegen sind, sowohl im Sport als auch im Job. Das ist mein Päckchen und ich arbeite auch daran. Ich bin sehr ehrgeizig und tue mich schwer, "Schwäche" zu zeigen (vor allem vor Männern).
Aber mein Partner macht es mir nicht einfacher, wenn er mir immer wieder den direkten Vergleich geben möchte, dass er in kürzerer Zeit viel besser als ich sein kann. Ich möchte ihn nicht als Konkurrenz sehen und tue dies auch nicht, wenn mir von seinen alten Hobbys erzählt und dort einfach besser ist. Im Gegenteil.
Ich freue mich dann für ihn und möchte ihn auch bestärken, dass er bei den Dingen, die er bereits gut kann und an denen er Gefallen gefunden hat, weiterzumachen.