Hilfe! BEZIEHUNG mit einem Witwer?
Mein Freund ist seit 8 Monaten Witwer. Mit seiner Frau war er 20 Jahre verheiratet. Sie ist vor 1 1/2 Jahren zum zweiten Mal schwer erkrankt und hat die Prognose "nicht heilbar" und höchstens einem Jahr Lebenserwartung erhalten. Wir haben uns vor 6 1/2 Monaten kennen gelernt. Es war "verrückt" und war nicht geplant.. Als ich ihn traf, war er sicher, viel Zeit für die Trauer zu brauchen. Uns traf die Liebe ganz unerwartet.. Wir haben beide Kinder. Es ist nicht so einfach, weil NATÜRLICH nur wenige Menschen diese Liebe nachvollziehen können.. Schwieriger ist aber, dass eines seiner Kinder mit unserer Liebe große Probleme hat.. obwohl wir vor den Kindern nicht toootal verliebt 'machen'.. Immer wieder ist dieses Kind total traurig, dass sein Vater sich so schnell verlieben konnte.. usw. Hat jemand Erfahrungen zu diesem Thema?? Also auch im Umgang mit den Kindern..
Ich freue mich über ernst gemeinte, respektvolle Antworten.. Tipps.. 😊
10 Antworten
Also erst einmal Glückwunsch für Euch zwei.
Für die Liebe gibt es keine Gesetze.
Das Kind sollte Dich mit Vornamen nennen, auf keinen Fall mit "Mutter".
Und es braucht Raum zum Trauern.
Im Bereich Bonn und Umgebung gibt es
http://www.traudichtrauern.de/
Ein Angebot für trauernde Kinder und Jugendliche in Bonn und Umgebung
im Zentrum für Palliativmedizin des Malteser Krankenhauses Bonn-Hardtberg
Google doch mal, ob es bei Euch vergleichbare Angebote gibt.
Weitere überregionale Links:
http://kinder-krebskranker-eltern.de/
„Flüsterpost“ – Ein Hilfsprojekt für Kinder krebskranker Eltern
http://www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker-eltern.de/
Ausführliche Informationen im Internet
http://allesistanders.de/
Projekt der Hospizgruppe Freiburg e.V. für trauernde Kinder und Jugendliche
http://notfallseelsorge.de/old/Besondere%20Einsaetze/gedankenbarkowski.htm
Mit Tod und Trauer umgehen
Gedanken zur Entwicklungspsychologie von Pfarrer Thomas Barkowski
Stichworte zu Trauerphasen, Entwicklungspsychologie und ihren Konsequenzen sowie Anregungen zum Umgang mit dem Friedhof.
Ein Angebot auf den Seiten der Notfallseelsorge
Vielleicht helfen diese Links mit ihren Informationen, manche haben Materialien, die sie zusenden können. Und vielleicht habt Ihr damit Anregungen, ähnliche Angebote vor Ort für das Kind zu finden.
Ich sage immer: Jede Träne verbindet mich mit dem, um den ich sie vergieße. Das Kind darf traurig sein und wütend, dass die Mutter weg ist. Niemand kann sie ersetzen.
Das solltest Du auch gar nicht erst versuchen, glaube ich.
Dankeschön für die Tipps und Links und Gedanken!
Ich werde mal durchschauen, was ich noch so finde an Infos..
Ich habe keine eigenen Erfahrungen aber verwitwete Menschen in meiner Bekanntschaft.
Glückwunsch, wenn es euch beide erwischt hat, auch wenn der Tod seiner Frau noch nicht lange her ist. Andererseits konnte sich dein Freund sicherlich schon längere Zeit auf den Tod seiner Frau einstellen. Es gibt Menschen, die trauern jahrelang ohne jemals fähig für eine neue Beziehung zu werden. Bei anderen geht das eben schneller.
Wie du schreibst: das kann man nicht planen.
Dass eines seine Kinder Probleme damit hat, kann ich gut verstehen,weil es seiner verstorbenen Mutter gegenüber eine große Loyalität verspürt und vermutlich eher zu den Menschen gehört, die eine lange Zeit für ihre Trauer brauchen. Nichtsdestoweniger ist hier sein Vater, dein Freund, im größeren Dilemma. Er hat den eigentlichen Loyalitätskonflikt zwischen dir und seinem Sohn auszuhalten, der irgendwie auch die verstorbene Frau, seine Mutter, verkörpert.
Ich bin sicher, dass du sehr feinfühlig mit dem Sohn umgehst. Bitte gehe auch mit deinem Freund so feinfühlig um! Das ist ein schwieriger Balanceakt, den ihr da vollführen müsst. Aber mit viel Geduld wird sich auch der Sohn an euch gewöhnen.
Vielleicht ist es da hilfreich, die anderen (Stief-)Geschwister mit ins Boot zu nehmen. Die haben einen eigenen Zugang zu ihm, da sie ihm altersmäßig näher stehen und mit ihrem unkomplizierten Umgang mit dir und deinem Freund ein "Vorbild" sein können.
"Wir schaffen das!" ist gar kein so schlechter Spruch, auch wenn viel über ihn gespottet wird. Man muss einfach auch an seinen Erfolg glauben und hartnäckig an ihm arbeiten.
Ich drücke euch die Daumen.
Ich würde euch/ Vater mit Kind vielleicht eine Familientherapie raten. Dort kann auch bei Trauerfällen etc. Geholfen werden.
Ich bin mir sicher, dass auch dein Freund/du dort die besten Tipps bekommt.
Und natürlich ist auch das Alter der Kinder/des Kindes wichtig. Ich glaube das hattest du nicht genannt?
Nein, Nein, Nein. Ich bin 14 wäre ich in der Situation würde ich garantiert nicht wollen das die neue meines Vaters mit zu einer Therapie kommt.
@ SpiderFreak14.. Danke für deine Nachricht! Ich würde mich da auch raus halten.. ich denke, dass der Vater/Witwer mit seinen Kindern trauern darf.. Manchmal wüsste ich gerne, wie ich den Umgang mit dem jüngsten Kind gestalten kann..
wie gesagt würde ich da das Gespräch mit/unter der Anwesenheit von "Profis" empfehlen. Manchmal gibt es auch von Hospizvereinen besondere Trauetkreise für Kinder. Ich wünsche euch allen das Beste.
Ich denke der Witwer hat schon vorher Abschied genommen, er wusste das sie sterben wird und konnte daher planen etc.
Man lass dir von dem Kind nicht die liebe kaputt machen, das Kind trauert eben noch und versteht nicht warum sein Papa so schnell was neues hat! Dein Partner wusste das die Frau stirbt, also hat er schon seine zeit gehabt zu trauern! Liebe kann man nicht planen!
Vielen Dank für deine Nachricht!
Ja.. da ist einerseits eine große Liebe.. aber das Ganze ist nicht einfach. Wie du schreibst.. Balanceakt! Das trifft es. Ich könnte nicht gut damit umgehen, wenn man einfach darüber hinweg ginge, wie es den Kindern dabei geht.
Ich hoffe, wir schaffen das - und das gut.