Helgoland vom Nordstrand in Wangerooge sichtbar?
Hallo, ich brauche mal eure Hilfe. Kurz gesagt, mein bester Kumpel war vor kurzem an der Nordsee. Genauer gesagt in Wangerooge. Dort hatte er einen Mann mit einer Profi Kamera mit Super Zoom am Strand getroffen.
Er durfte durchsehen und es war ihm laut eigener Aussage möglich die Insel Helgoland zu sehen. Er konnte sogar durch die Felsspalte der langen Anna schauen. Außerdem hätte er mit seiner Kamera kleine Boote die nicht mehr sichtbar waren herangezoomt und man konnte sogar die Bugwelle erkennen. Von größeren Schiffen sowieso meint er. Wie ist das möglich. Die Schiffe waren die, die aus dem Hamburger Hafen ein oder auslaufen. Wenn man sich die Strecke beim Schiffsradar anschaut sind es ca 30 KM.
Wie ist es möglich das man auf 30KM Entfernung noch die Bugwelle der Schiffe heranzoomen kann wenn das Schiff so weit weg ist. Man kann nur 5 km weit sehen wenn man direkt am Strand steht. Danach müsste es doch bergab gehen. Ich brauche dringend eine fachliche Erklärung dafür. Mit den Schiffen weiß ich ja nicht wie weit die wirklich weg waren. Aber die lange Anna erkennen? Das kann nicht möglich sein.
Aber er verwettet sein Leben darauf und wenn ich es nicht glaube, kaufen wir eine Kamera für 2000 Euro und der Gewinner darf die Kamera behalten.
Laut Rechnern im Internet liegt Helgoland von da aus über 40km weit weg und müsste über 100 Meter hoch sein damit man es überhaupt noch hinter dem Wasser sehen kann. Es ist aber nichtmals 60 Meter hoch. Was gibt es dafür für eine Erklärung?
Selbst im Internet gibt es Fotos von Helgoland von Wangerooge aufgenommen. Aber die könnten ja vom Leuchtturm gemacht sein. Er stand aber wohl direkt am Wasser am Strand Maximal 4 Meter über dem Meeresspiegel seien seine Augen gewesen.
Ich würde mich freuen wenn es dafür eine Erklärung gibt die ich ihm dann präsentieren kann. Außerdem möchte ich keine 1000 Euro verlieren und absagen wäre ja auch feige. Ich bin in einer Zwickmühle.
Was kann ich sagen wenn wir wirklich Helgoland vom Strand aus sehen warum das so ist. Und ich möchte jetzt keine blöden Kommentare wie "klar ist die Erde rund, es gibt Tag und Nacht" oder son abwegigen Kram. Darum geht es nicht. Ich möchte das Problem lösen und wissen ob ich die Wette annehmen soll, kann... whahtever? LG Larry
3 Antworten
Ja, allein aufgrund der Erdkrümmung kann man, sofern man jetzt nicht auf einen Turm oder ähnliches steigt, kaum weiter als 5km sehen. Das man man sich näherungsweise sogar selbst mit einfachsten Möglichkeiten ausrechnen. Helgoland ist aber 40km entfernt...
Nur unter ganz seltenen und ungewöhnlichen Bedingungen, kann es dazu kommen dass aufgrund der (Temperatur-)Schichtung der Luft das Licht entsprechend abgelenkt wird und man über den eigentlichen Horizont hinaus blicken kann. Z.B eine Inversionswetterlage. Dein werter Kollege beschreibt hier aber keine seltenen Sonderfälle sondern behauptet ja das jederzeit zu können?!
Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Da hilft auch keine noch so gute Kamera, die änder nichts an der annähenrd linearen Ausbreitung von Lich innerhalb der Atmosphäre (sofern keine besondere Wetterlage vorliegt) oder der Erdkrümmung.
Leider lohnt es sich oft nicht bei sowas groß zu diskutieren. Vermutlich könntest du ihm Beweise liefern und er würde es trotzdem abstreiten.
Eine Inversionswetterlage führt letztendlich genau zu dem was im TAZ-Artikel verlinkt ist. Das Licht breitet sich nicht mehr geradlinig aus sondern wird zum Boden hin "gebogen" womit man ein Stück hinter den Horizont blicken kann. Aber Inversionswetterlagen sind ie absolute Ausnahme, nciht die Regel.
Ja..das denke ich mir auch. Aber warum sollte er dann die 1000 Euro für die Kamera auf spiel setzen wenn er sich da nicht ganz sicher ist. Das macht keinen Sinn für mich und blöd ist er eigentlich auch nicht. Ich schaue mir mal das mit der Fatamorganaefekten genauer an.
Es kann ja durchaus sein dass er gerade an dem Tag viel Glück hatte und genau so eine entsprechende Wetterlage herrschte die zu der besagten Lichtbrechung führt. Vielleicht ist ihm aber nicht bewusst dass das nicht der Normalfall ist sondern an der besonderen (und eher seltenen) Wetterlage lag.
Die Entfernung beträgt 43,60 km. Der höchste Punkt der Langen Anna liegt 47 m über dem Meeresspiegel. Für die Sichthöhe auf Wangerooge habe ich 5 m angenommen (Wangerooge liegt selbst 3 m über dem Meeresspiegel). Hier ist das einmal ausgerechnet (Quelle: https://dizzib.github.io/earth/curve-calc/?d0=43&h0=5&unit=metric)
Die Gipfel sollten also unter dem Horizont verborgen sein.
Tatsächlich treten aber bestimmte optische Phänomene im Wattenmeer auf, die zu veränderten Abbildungen führen können und reale Strukturen an Positionen erscheinen lassen, an denen sie sich eigentlich nicht befinden. Hier sind einige Beispiele aufgeführt:
https://www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/wattenmeer/landschaft/fata-morgana/
U. a. wird hier berichtet, dass man Helgoland manchmal von St. Peter-Ording aus sehen könne (Entfernung etwa 50 km). Sicher wird das dann von Wangerooge auch manchmal möglich sein. Man sollte sich also überlegen, was mit "sehen" gemeint ist. Die reale Struktur oder das veränderte Abbild.


Erstmal vielen Dank für deine aussagekräftihge Antwort und die Mühe. DIe Bilder auf der verlinkten Seite haben ihn jetzt nicht so überzeugt. Er meinte es wäre in Farbe gewesen und Helgoland hat einen hellen Streifen auf den Felsen. Selbst den hätte er erkannt. Ist es möglich vorherzusagen wann diese Inversionswetterlage entsteht? Finde dazu nichts. Ist wohl am häufigsten zwischen April und Oktober hab ich herausgefunden, und ne warme Luftschicht wird benötigt. Also gibt es die in den WIntermonaten nicht? Winter wär nicht so gut für einen Trip nach Wangerooge. Das würde ne windige Angelegenheit...aber mir deutlich mehr Zeit verschaffen :-)
Es ist möglich über einen Fata-Morgana-Effekt
Hey..danke für die Antwort. Gibt es dazu seriöse Quellen. Was in der TAZ steht ist jetzt nicht gerade so...naja. Das sieht mir nicht sehr vertrauenswürdig aus.
Musst du selbst mal googeln. Ich habe das auch gegoogelt, weil ich das mal irgendwo gehört habe. Der Taz-Artikel war halt das erste, was kam. Aber es gab noch andere Artikel darüber
Also das mit der Inversionswetterlage beschäftigt ihn erstmal. Er will nachforschen und sich melden. Bin mal gespannt. Er wollte wissen ob man die Inversionswetterlage irgendwie vorhersagen kann. Er würde auch fahren wenn wir keine Inversionswetterlage hätten um das zu testen. Voraussetzung..Klarer Himmel ohne Bewölkung.
So funktioniert der Link:
Ahh..also ist das nur ganz selten möglich. Inversionswetterlage hab ich noch nie gehört :-) ich Google das mal..Danke