Heidelberg oder Charité?
Hey,
rein optimistisch mal angenommen, ich hätte zwei Studienplatzangebote für Medizin bekommen. Uni Heidelberg und die Charité, welches Angebot sollte ich annehmen und warum?
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus :)
Viele Grüße
3 Antworten
Hallo giapn,
ganz klar Heidelberg!
Das ist eine Studentenstadt und nirgends studiert es sich schöner, nicht unbedingt besser und schneller, als dort.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Die Uni in Heidelberg ist sehr groß, aber hat gute Bewertungen. In seiner freien Zeit als Student oder Studentin kann man prima die Zeit nutzen, um in einem gemütlichen Café am Computer zu arbeiten, neue Leute kennenzulernen und nebenbei etwas Leckeres essen. Viele Studenten machen das habe ich gehört.
Keins davon…
Warum muss es unbedingt eine der beiden Unis sein?
In Heidelberg wird dir die Vorklinik unnötig schwer gemacht und wenn du Pech hast gehörst du halt zu denen die ausgesiebt werden.
Charite soll die Lehre wohl ganz okay sein, aber dann in dem Krankenhaus zu arbeiten… Da solltest du dich zum PJ dringend aus dem Staub machen.
Informier dich doch mal richtig bei den Medizinstudenten, welche Unis wirklich gut sind. Es waren schon genug Studenten blöd genug sich von dem Image der Unis blenden zu lassen. Doof, wenn man sich das dann die ganze Zeit vorwerfen muss…
Ob das bedeutet, dass dort Studenten willkürlich durchfallen, so wie es an min. einer anderen deutschen Uni ist, kann ich jedoch nicht beurteilen
Ich schon, sonst würde ich es nicht schreiben. Mit willkürlich durchfallen hat das nichts zu tun. Der Punkt ist, dass Heidelberg im schriftlichen Physikum auf Platz 1 bleiben will, weshalb sie die Vorklinik um einiges schwerer machen. Die Inhalte, die man dort für Klausuren lernen muss, übersteigen die des Physikums. Das sorgt zwar dafür, dass man im Physikum kaum noch durchfallen kann, was einem aber sehr wenig bringt, wenn man es gar nicht dort hin schafft. Die Uni brüstet sich ja sogar noch damit, weil man so die Studenten sicher durchs Physikum bringen würde. Ich wollte mir das nicht antun, ich kenne genug aus Heidelberg die es getan haben und nun bereuen. Der Punkt ist ja: Wenn ich freiwillig mehr Stoff lernen will als ich fürs Staatsexamen können muss, kann ich das ja trotzdem tun, auch an jeder anderen Uni. Warum man jedoch freiwillig sein Bestehen davon abhängig machen sollte, erschließt sich mir nicht. Da lässt man sich frisch vom Abi aber halt gerne von der tollen Elite Uni, an der nur die besten der besten aufgenommen werden blenden. Außer maximal nem anerkennenden Blick von späteren Kollegen macht es halt auch keinen Unterschied, an welcher Uni man studiert hat.
Du gehst so gar nicht auf mich ein...
Die Inhalte, die man dort für Klausuren lernen muss, übersteigen die des Physikums.
Ich habe nicht in Heidelberg studiert (mich damals bewusst gegen Heidelberg entschieden) und hier war es ebenfalls so und da hat deswegen auch niemand gejammert. Die Hauptunterschiede und somit auch -gründe für die Notenunterschiede der schriftlichen Examina liegen darin, dass man in Heidelberg schlichtweg am meisten Vorbereitungszeit bekommt. In Heidelberg gibt es z.B. vor dem M2 ein komplettes Semester, in dem nichts ansteht und man sich ausschließlich auf die Doktorarbeit und/oder Prüfungsvorbereitung konzentrieren kann. Platz 2 (Würzburg) bietet ähnlich viel Zeit, sodass viele Studierenden in den Urlaub vorher fahren und entspannt im Staatsexamen sitzen können. Und das ist viel wert! An anderen Unis muss man zwei Lerntage des Lernplans an einem durchbringen, wenn man nicht länger studieren möchte und sitzen dann völlig übermüdet in der Prüfung. Und diese Unis fangen ihre Semester auch nicht später, sondern früher an, sodass dazwischen auch kaum Zeit für die Vorbereitung ist, zumal das nie so effektiv sein kann.
Das sorgt zwar dafür, dass man im Physikum kaum noch durchfallen kann, was einem aber sehr wenig bringt, wenn man es gar nicht dort hin schafft.
Wer schafft es denn tatsächlich nicht dorhin? Im Schnitt hat man an den meisten Unis 3 Versuche pro Prüfung. Wenn man mal irgendwo durchfällt. Wenn ich mal irgendwo durchgefallen wäre und ich mein Studium nicht aufgeben möchte, würde ich alles daran setzen, dass das kein zweites Mal passiert. Und erfahrungsgemäß sind davon ohnehin eher die Mamis bzw die früheren Wartezeitler (jetzt vermutlich ZEQler) betroffen, die noch nicht wissen, wie viel im Studium gefordert wird.
Das sorgt zwar dafür, dass man im Physikum kaum noch durchfallen kann
Wer ordentlich lernt, fällt auch nicht durch. Obwohl die Noten in den letzten Jahren immer schlechter geworden sind und die Durchfallquote gestiegen ist, liegt die Durchfallquote aktuell "nur" bei 10%. Und ja, hauptsächlich betroffen sind die Mamis, die aufgrund der Kinderbetreuung nicht anständig lernen konnten sowie Personen, denen andere Schicksalsschläge dazwischen gekommen sind oder Personen, die die Prüfungen nicht ernst nehmen ("Ich muss doch nur Amboss lernen, da steht doch schon alles"...-> Nein, tut es nicht. Amboss ergänzt lediglich die Informationen recht schnell, um das weiterhin behaupten zu können. Zum Bestehen bzw. eine 3 reicht es jedoch)
10% finde ich im Grunde nicht sehr viel (wenn auch zu viel dafür, dass wir Ärztemangel haben und immer mehr ins Ausland abwandern). An meiner Uni waren die Durchfallquoten bei so mancher Prüfung deutlich höher (z.T. um die 50%). Und dennoch haben wir es alle geschafft. Viele ohne irgendwelche Zweitversuche und die anderen eben nach ein paar Versuchen mehr.
Mit willkürlich durchfallen hat das nichts zu tun.
Nimm es doch bitte so, wie es dort steht. Ich weiß, dass das an min. einer deutschen Uni so ist. Und ja, wenn man in einer mündlichen Prüfung vom Prüfer gesagt bekommt, dass es den "M. gluteus medius" nicht gäbe und sich solche Fehlbewertungen durch eine ganze Prüfung ziehen, dann entspricht das genau dem, was ich geschrieben habe.
Ich wollte mir das nicht antun,
Dann hast du dort ebenfalls nicht studiert, glaubst aber, dass du so einiges besser beurteilen könntest. Woher kommt deine Arroganz?
Wenn ich freiwillig mehr Stoff lernen will als ich fürs Staatsexamen können muss, kann ich das ja trotzdem tun, auch an jeder anderen Uni.
Wo hast du denn studiert? Ich habe mich schon immer gefragt, wo das bitte so sein soll...
Außer maximal nem anerkennenden Blick von späteren Kollegen
Du scheinst sehr naiv zu sein. Nein, das interessiert wirklich keinen.
PS: Bleiben wir doch bitte beim Thema.
Nachtrag: Du hast Im Sommer 2023 dein Abitur gemacht, bist jetzt also max. im 3. Semester und scheinst einen Tunnelblick zu haben. Ich bleibe also dabei, dass da nur Quatsch bei rauskommt, wenn man unspez. Fragen stellt oder Studierende fragt, die noch "neu" sind und gar nicht alles beurteilen können.
Es tut mir Leid, dass du mehr im Studium leisten musst, als gewünscht.
Nachtrag 2: Ich finde es völlig legitim, den Studenten gute Noten zu ermöglichen. Man denkt doch viel lieber an seine Unizeit zurück und beginnt eher dort am Uniklinikum, wenn man gut behandelt wurde und mit guten Noten rausgeht als wenn man selbst im M3 druchfällt "einfach nur weil halt".
Hey Johanna,
Danke für deine durchaus sehr hilfreich Antwort um Einiges klarzustellen.
Magst du mir eventuell sagen, wieso du dich gegen Heidelberg entschieden hast und welche Uni du, als erfahrene Vorgängerin, mir empfehlen könntest?
Ich weiß was auf mich im Studium zukommen wird, daher habe ich auch keine Problem damit, „zu viel“ zu lernen.
Vielen Dank und Liebe Grüße
Es tut mir Leid, dass du mehr im Studium leisten musst, als gewünscht.
Wie kommst du denn da drauf?😂 Muss ich definitiv nicht, ich bin top zufrieden an meiner Uni.
Dann hast du dort ebenfalls nicht studiert, glaubst aber, dass du so einiges besser beurteilen könntest. Woher kommt deine Arroganz?
Besser beurteilen als wer/was? Ich gebe nur das wieder, was ich von meinen Freunden aus Heidelberg höre. Und das ist nix gutes. Die meisten in Heidelberg bereuen, dass ihnen vorher nicht klar, worauf sie sich einlassen. Das finde ich schade, deshalb will ich hier aufklären.
Ich weiß, dass das an min. einer deutschen Uni so ist. Und ja, wenn man in einer mündlichen Prüfung vom Prüfer gesagt bekommt, dass es den "M. gluteus medius" nicht gäbe und sich solche Fehlbewertungen durch eine ganze Prüfung ziehen, dann entspricht das genau dem, was ich geschrieben habe.
Natürlich gibts das, solche Prüfer gibts wahrscheinlich an jeder Uni. Es ging aber gerade um schriftliche Klausuren. Die sind in Heidelberg nicht schwer weil man Leute durchfallen lassen will (wie auch bei ner schriftliche Prüfung), sondern weil sie einfach schwerer sind.
Man denkt doch viel lieber an seine Unizeit zurück und beginnt eher dort am Uniklinikum, wenn man gut behandelt wurde
Eben. Und wenn ich dran denke wie wahnsinnig toll man sich bei uns an der Uni um uns kümmert, und dann höre was in Heidelberg so abgeht… Ich wiederhole mich.
Danke für deine Antwort! Welche Uni würdest du mir empfehlen? Heidelberg und Charité hat sowohl von den Studenten als auch national und international einen sehr guten Ruf (Studycheck, THE, CHE), daher dachte ich die 2 seien am besten für mich. Danke für deine Hilfe.
LG
Das kommt ganz drauf an, was dir wichtig ist. Ich würde mir erstmal überlegen, ob du einen Modellstudiengang oder Regelstudiengang möchtest. Wenn du dir den Modellstudiengang vorstellen kannst, dann ist es durchaus nicht verkehrt, den zu machen. Auch wenn es viele dort nicht gerne zugeben, ist es am Ende doch leichter, schon alleine was die psychische Belastung betrifft, weil das Physikum wegfällt. Da ist Aachen sehr zu empfehlen, bei denen ist das ganze wohl super organisiert und das Gegenargument des chaotischen Modellstudiengang fällt weg. Gegen Aachen spricht also eigentlich sehr wenig, wenn du da reinkommen würdest, würd ich mir das also mal überlegen.
Alle jammen und gefühlt sind diejenigen, die am meisten jammern diejenigen, die es am einfachsten haben.
Die Vorklinik ist überall hart, wirklich "ausgesiebt" wird jedoch nirgendwo. Die Abbrecherquote ist lächerlich gering.
Allerdings ist es korrekt, dass Studenten in Heidelberg gegeneinander aufgehetzt und das Konkurrenzdenken unnötig gefördert wird. Auch befürchte ich, dass so manche mündliche Prüfung dort nicht ganz fair abläuft (s. Einzelergebnisse der Staatsexamina vs. Gesamtergebnisse). Ob das bedeutet, dass dort Studenten willkürlich durchfallen, so wie es an min. einer anderen deutschen Uni ist, kann ich jedoch nicht beurteilen. "Alte" Universitäten neigen eher zu solchen Macken...
So wichtig! Die Charite hat doch sogar den umliegenden Krankenhäusern gedroht, dass sie ihnen den Status des Lehrkrankenhauses entziehen sollten, wenn diese es wagen, die Studenten im PJ zu bezahlen und ihnen Lehre statt Ausbeutung zu bieten.
Man sollte sich Ansprechpartner suchen, denen gezielte Fragen stellen (also nicht nur "wie schwierig ist es", "bist du zufrieden?", ... Sonst kommt da nur Quatsch bei raus.