hatte sie eine schwere kindheit?
Hallo Leute, ich bin jetzt seit 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen (wir sind beide 16). Jedenfalls kenne ich sie natürlich ziemlich gut und weiß das sie damals mit ihren Eltern recht viel durchgemacht hat... Sie ist Einzelkind und ihre Kindergarten und Grundschulzeit verlief schön, sie hat mit ihrer Familie tolle Urlaube gemacht (segeln, snowboard fahren...). Sie sagt selber auch das ihre Kindheit bis sie ca 10 war sehr schön war. Dann hat sie realisiert das ihr Vater ein Alkoholproblem hat. Sie wollte sich damals für ihn einsetzen und ihn dazu bringen, weniger zu trinken. Sie hat mir erzählt das sie früher richtig Angst um ihn hatte. Ihre Mutter hat mehrfach mit einer Trennung gedroht und es war nahezu immer laut im Haus. Meine Freundin hat sich damals jeden Abend wegen dem Alkohol mit ihm gestritten. Manchmal musste sie sich sätze anhören, die die seele eines kindes unheimlich belasten und die man so schnell nicht vergisst. Eben Worte die ein jungesMädchen nicht vom eigenen Vater hören sollte. Einmal ist er auch auf sie zugekommen, hat sie geohrfeigt, auf sie eingetreten und sie weggeschubst...Die Mutter hat er auch ab und zu geschlagen...Nicht verprügelt aber ab und zu eben eine Ohrfeige... Dazu kommt das er die Mutter STÄNDIG betrogen hat. Einmal hat er angeblich sogar seine Affäre mit nach hause gebracht. Er hat sich Escort Damen (oder wie man das nennt) gebucht und auch mit ihnen geschlafen, sein Suchverlauf war voller "schmuddel Sachen" (hat meine Freundin gesehen). Er musste auch ins Krankenhaus weil er so viel getrunken hat und sein Bluthochdruck viel zu hoch wurde. (hat er regelmäßig). Meine Freundin war auch mal beim Pyschologen weil sie das gefühl hatte damit nicht zurecht zu kommen. ich glaube die Alkoholsucht des Vaters hat sie richitg mitgenommen, es sind damals eben viele Kleinigkeiten zusammen gekommen die sie doch sehr verletzt haben. Ihre Mutter wollte sich auch nie trennen, und hat die Schläge auch geleugnet. Sie stand direkt daneben wo meine Freundin geschlagen und beleidigt wurde und hat nicht eingegriffen..und später hat sie es sogar abgestritten, geschweige denn das sie selber geschlagen wurde.... jedenfalls habe ich das gefühl das meine freundin relativ kalt ist und auch verlutängste hat...sie sagte, sie tut sich schwer damit komplimente zu machen und kann es nicht haben wenn sich ihr aufpasskind an sie kuschelt. ist doch irgendwie komisch oder? Wie kann ich ihr helfen und würdet ihr sagen sie hatte eine schwere kindheit oder jugend ?
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8 Antworten
Hallo! Es gibt für mich keinen Zweifel, das Deine Freundin eine schwere Kindheit gehabt hat! Die Kindheit sollte eine Zeit sein, in der wir beschützt werden, in der wir vertrauen können, in der wir uns geborgen fühlen! All das hat Deine Freundin nicht so erleben dürfen! Statt dessen ist sie in die Konflikte Ihrer Eltern hineingezogen worden! Und was nicht weniger schlimm ist, Ihre Mutter hat das alles auch noch abgestritten! Die Kindheit prägt uns ganz enorm! Deine Eltern haben Ihr vieles vorgelebt, was falsch ist! Sie haben Ihr Vertrauen enttäuscht! Die Alkoholkrankheit des Vaters ist an sich schon schlimm genug! Noch schlimmer finde ich es allerdings, wenn man das eigene Kind in den Sumpf mit hinein zieht! Ich würde Ihr zu einer Therapie raten, wo sie erstens alles aufarbeiten kann und zweitens damit umgehen lernt! Menschen, die den Wert der Kindheit auf das spätere Leben nicht ernst genug nehmen, machen einen großen Fehler! Wenn man solche Erlebnisse nicht verarbeitet, sondern sie verdrängt, dann kann das fatale Folgen haben! Irgendwann einmal geht das mit dem Verdrängen nicht mehr und dann kommt alles an die Oberfläche und mündet in Depressionen, unerklärlichen Ängsten, usw.
Ich finde es absolut super und wichtig, das du für deine Freundin da bist! So jemanden hat nicht jeder im Leben! Das Wichtigste ist, das Sie Dir vertrauen kann! Vielleicht muß Sie das erst lernen! Von den Eltern jedenfalls hat sie es nicht gelernt..!
Alles liebe Euch beiden,
Anne
Hey,
Ich würde sagen dass eine schwere Kindheit für jeden etwas anderes bedeutet und dass dies nicht verallgemeinert werden kann. Allerdings wird es für sie ziemlich schwer gewesen sein, die Umstellung von der kleinen perfekten Familie zur "kaputten" Familie. Sie hat dadurch wahrscheinlich den Bezug und das Vertrauen zu ihren Eltern verliren, was eins der schlimmsten Dinge ist die einem passieren können. Um sie zu verstehen solltest du dich mal in ihre Lage versetzen: wie würdest du reagieren wenn du nicht mehr darau vertrauen kannst, dass deine Eltern dich beschützen? Wem könntest du dich öffnen? Es ist verständlich dass sie sich nicht wohl fühlt wenn das Aufpasskind sich an Sie kuschelt, da es sie wahrscheinlich an ihre eigene Kindheit erinnert. Demnach sind auch Verlustängste verständlich, da sie alles aus ihrer Kindheit jetzt in eure Beziehung überträgt. Das beste was du machen kannst ist sie nicht in die Wnge zu treiben und ihr zu zeigen dass sie keine Angst haben braucht und dass jemand da ist dem Sie vertrauen kann. Und wenn sie sich dann weiblich sicher fühlt, kommt der Rest mit der Zeit. Aber solche Wunden heilen nicht schnell, da die Eltern ihre wichtigsten Bezugspersonen sein sollten und waren.
Auf jeden Fall ist das eine schwere Kindheit und du willst ihr helfen, aber das ist nicht unbedingt einfach. Du bist kein Psychologe, trotzdem kannst du einiges tun. Sei immer für sie da, wenn sie reden will. Ihr könnt gemeinsam alles aufarbeiten, was so passiert ist. Wie sieht es den jetzt mit dem Vater aus? Es kann doch auch sein, dass sie immer noch sehr unter ihm leidet.
Frag sie was sie genau gegenüber ihrem Vater empfindet, wenn sie wütend ist. Kann ein Brief an ihn, in dem sie ihm mal richtig die Meinung geigt, sehr befreiend wirken.
LG Blitzd
Ich glaube, das mit dem kind ankuscheln hat nicht unbedingt was mit ihrer Kindheit zutun. Das kann auch andere Gründe haben, manche leute mögen solche nähe einfach nicht so gerne. Ich denke sie hatte eine schwierige kindheit. Ich kenne viele menschen die ähnliches durch gemacht haben und die ähnliche folgen haben.
Hallo! Guckt mal auf der Webseite von Al-Anon.de. Alkoholismus schadet nicht nur demjenigen, der säuft, sondern allen Menschen, die mit ihm zusammenleben. Ich selbst dachte auch "So schlimm war es doch bei mir nicht!" Heute weiß ich, wie viele falsche Verhaltensweisen ich durch die Auswirkungen des Saufens meiner Mutter gelernt hatte.