Hat Lada im Deutschen Raum früher verkauft?

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Die Deutsche Lada in Buxtehude hat tatsächlich mit einigem Erfolg Lada-Autos in Deutschland verkauft. Vor allem der Lada Samara, der ab etwa 1988 angeboten wurde und zunächst durchaus konkurrenzfähig war bis auf die schlechte Verarbeitung, war in Deutschland aufgrund seines günstigen Preises nicht ganz bedeutungslos und ein "Wendegewinner" zudem noch - selbst der Lada Forma als Stufenheck-Limousine erreichte nennenswerte Verkaufszahlen, nur Exoten wie der Lada Aleko und der bei Valmet in Finnland gebaute Lada Baltic blieben außen vor.

Die Autos waren nicht gut, aber hart im Nehmen und technisch solide. Die russischen Ladas wurden nach dem Transport in Deutschland erstmal halb auseinander genommen und verbessert (neue Reifen, Radios, Konsolen, Scheinwerfer usw.), damit sie sich in einem Zustand befanden, der den deutschen Kunden überhaupt zugemutet werden konnten. Perfekt waren sie nach dieser Überarbeitung immer noch nicht, aber durchaus realistische Angebote für kühle Rechner, denen es nur auf das Fahren angekommen ist. Es gab in den 90ern über 300 Lada-Händler in Deutschland, die auch in der Presse beworben wurden, ich kann mich an die Annoncen erinnern - die waren oft recht gewitzt und es gab regelmäßig Sondermodelle wie den Lada Samara "Holiday" (ca. 1992) und den Lada Nova "Junior". Das war alles gar nicht so fern - man sah diese Autos in den 90ern durchaus rumfahren.

Lada wurde allerdings bedeutungslos, als die neuen Modelle (110/111/112) weder ABS noch Airbags hatten und dem westlichen und japanischen Standard um 10-15 Jahre hinterher fuhren. Dann haben nur noch ein paar Jäger und Förster den Niva gekauft; den Samara gab es bis etwa 2004 als günstigsten Neuwagen Deutschlands für rund 7.000 Euro Listenpreis, aber immer noch im konsequenten 80er-Stil - Charme hatte das Teil, aber das reicht nicht. Modelle wie Kalina oder Granta waren überflüssig, weil es dann auch Dacia gegeben hat, die mit dem Renault-Image halbwegs punkten konnten und moderner waren.

Ein Problem war auch die ab 2000 "unexakte" Führung in Deutschland: Die Deutsche Lada wurde mehrfach umfirmiert, ging 1999 das erste Mal Konkurs (hier ein Bericht vom Juni 1999) und wurde hernach von Dieter Trzaska selbst wieder aufgebaut - es war oft Kamikaze und selbst die Händler wussten nicht immer, wie es weitergeht. 2015 gab es die Deutsche Lada noch mit Dieter Trzaska selbst - hier ein Bericht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gab und gibt in Deutschland diverse Lada-Händler, allerdings natürlich nicht wie Sand am Meer.

Meist haben die aber immer auch andere ( Exoten..? ) Marken im Angebot, allein von Lada konnte man bislang wohl kaum leben.

Zur Zeit wird natürlich nix importiert, traurig ist darüber übrigens auch die Kastenbrot-Fangemeinde ( UAZ Buchanka ).

Der Hersteller Avtowaz ( Lada ist eine seiner Marken) hat 800.000 bis 2.500.000 Fahrzeuge Jährlich gebaut, sowohl zu Sowjetzeiten als auch danach.

Und etwa 80 Prozent der Fahrzeuge gingen ins Ausland , darunter auch nach Deutschland.

Es gab ein Netzwerk aus Ladahändern in Deutschland, jedoch seit dem Ukrianekrieg haben die so zu sagen gewechselt zu anderen Automarken.

Die Ehemaligen Ladahändler haben noch Restbestände auf Lager, ich selber habe einen davon noch gekauft.

Hier und da sehe ich wie die Händler doch noch welche rein bekommen, aber halt eher in geringen Mengen.

Wen du einen haben Möchtest, ich wüste noch wo es Momentan welche gibt.

Kleiner Fanfakt übrigens : der Niva war das am meisten Exportierte Fahrzeug Welt weit , weil dieser eine Marktlücke deckte und diese Markrtücke gibt es übrigens wieder.

Ein Geländegängiges Fahrzeug, welches für einfache Menschen zugänglich sein Sollte und dabei aber so konzepiert ist das sogar Hobbyschrauber diesen Reparieren könnten/ verstehen könnten.

In Deutschland waren nur eine Hand Voll Modelle bekannt wie zb dke Shuguli und der Niva, aber an sich hatte Avtowaz wie jeder andere Hersteller gefühlt hunderte von Automodellen.

Der Lada wurde auch in Westdeutschland, Österreich und anderen westlichen Staaten verkauft. Der Begriff Lada wurde speziell für den Export dorthin entwickelt, in die Ostblockstaaten wurde das Fahrzeug vorher unter dem Namen Schiguli exportiert, später dann auch unter dem Namen Lada.

Soviel ich weiß, war der Lada Niwa bei Hobby-Jägern in Westdeutschland sehr beliebt.

Schnell entwickelte sich der „Niwa“ zum Erfolgsmodell, das auch ins westliche Ausland exportiert wurde.[

https://de.wikipedia.org/wiki/WAS-2121_Niwa

Er war preiswert und mit einem Leatherman, Draht und Klebestreifen leicht zu reparieren ;o)