Hasse ich mich zurecht dafür?

3 Antworten

Ich habe auch lange gedacht, das ich nicht fähig wäre schwere komplexe Aufgaben zu lösen, bis ich so schlechte Noten in der Schule bekam, dass ich dachte ich wäre völlig unfähig. Dadurch kam ich an einen Punkt, wo mir alles egal war und ich einfach nicht mehr zur Schule ging, mit einer Ausnahme: Ich erschien ausschließlich zu den Klausuren und ich lernte für diese nie länger als 24 Stunden im Voraus. Wenn man dann noch die Ambition hat, dennoch gute Noten zu schreiben, bleibt einem keine andere Wahl als daran zu glauben, das es einem gelingen wird innerhalb dieser kurzen Zeit den Stoff zu verinnerlichen. Und genau das ist der Punkt, worauf ich nach dieser langen Einleitung hinauswill: Du solltest immer an dich glauben und dir vertrauen das es dir leicht fällt schwierige und komplexe Aufgaben zu verstehen und zu lösen , dann wird dir das deutlich einfacher gelingen, als wenn du glaubst, dass es dir schwer fällt.

Hier dazu noch ein passender Text aus der Wissenschaft:

"Der Glaube versetzt Berge: Du kannst Deine Intelligenz nämlich nur verbessern, wenn Du daran glaubst! Eine Studie der Michigan State University hat gezeigt, dass Studenten, die davon überzeugt waren ein IQ könne sich nicht verbessern, grundsätzlich schlechter in IQ-Tests abschnitten. Diejenigen, die an das Gegenteil glaubten, machten nicht nur weniger Fehler, sondern konnten auch Probleme besser lösen."

"Je tiefer die Sonne hinterm Hügel steht, umso länger wirft der Berg vor dir einen Schatten auf dich"

Ich weiß das mir niemand den Kopf abreißt, aber ich rede mir immer ein, das sie eventuell von mir genervt sein könnten und selber gerade beschäftigt sind.

Dann rede dir mal lieber ein, dass es für deinen Arbeitgeber sche.. teuer ist, wenn du einfach nur auf deinen Monitor starrst und nix machst und beschäftigt tust, denn der wird dir irgendwann den Kopf abreißen, wenn sich das so fortzieht.

Ja deine Kollegen werden mal beschäftigt sein und auch mal total gestresst sein oder total genervt sein, dass du so einfache Fragen stellst. So what. Vielen davon ging es vor einigen Jahren auch nicht anders als dir nun. Da muss man durch.

Ich würde mich heute z.B. als guter Entwickler bezeichnen und würde sagen im aktuellen Unternehmen habe ich auch am meisten auf den Kasten. Als ich hier angefangen habe dachte ich die ersten Wochen aber auch, ich werde niemals da rein finden, die merken relativ schnell dass ich überhaupt keine Ahnung habe und schmeißen mich raus bevor die Probezeit vorbei ist. Manchmal gibt es einfach einen Moment, wo es Klick macht.

Wichtig ist für dich natürlich, deine Probleme zu verstehen und an dir zu arbeiten. Die meisten Programmiersprachen haben zwar viele tolle fancy Features aber die Grundfunktionalitäten und Sprachkonstrukte sind doch relativ überschaubar und damit lässt sich meist auch alles lösen. Das mag dann mit einen bestimmten Feature, dass für die Sprache einzigartig ist ggf. etwas besser gehen aber das ist erstmal Erfahrung und Optimierung und kann hinten anstehen.

Ergo ist erstmal die Frage, was ist dein Problem. Verstehst du die Aufgabe komplett nicht bzw. weißt nicht was du machen sollst? Verstehst du Teile der Aufgabe nicht? Verstehst du nicht welche Daten und co. du z.B. aus einer Datenbank benötigst für diese Aufgabe? Weißt du nicht wie man man die Aufgabe in Code umsetzt, wo Verzweigungen bzw. Entscheidungen sind, wo Wiederholungen, also Schleifen sind?

Letztlich musst du Probleme verstehen, sie in Teilprobleme zerlegen und diese dann lösen. Natürlich kommt später im Berufsleben noch unendlich viel dazu, von Code Qualität in Bezug auf Lesbarkeit, Testbarkeit, Performance und, und, und. Sich an unbekannte Probleme ran zu arbeiten ist aber etwas, dass dich ein Leben lang begleitet. Und das ggf. nicht immer mit so viel Zeit, wie du sie nun hast, sondern mit richtig Stress.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012