Haltbarkeit/Lebensdauervon Festplatten?

7 Antworten

HD´s sind sehr unterschiedlich. Es gibt HD´s, die kaputt gehen, wenn sie einfach nur im Schrank liegen. Andere halten scheinbar ewig.

Meiner Erfahrung nach halten Festplatten im täglichen Betrieb (kein Dauerbetrieb wie in einem NAS) rund 5-7 Jahre. Danach fangen die meisten mit Geräuschen an und das ist i.d.R. der Startschuss für den Zerfall.

Aber es gibt wirklich große Unterschiede bei HD´s.

Fabian2888 
Fragesteller
 25.08.2022, 10:57

Stimmt, sicher u.a. auch Marke etc zumindest Intenso oder WD ganz gute Erfahrungen- auf Geräusche achte ich jetzt sicher mehr 👍 danke

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tanteerna68  25.08.2022, 11:02
@Fabian2888

Wenn Du aber wirklich sicher gehen möchtest, dass deine Daten nicht verloren gehen, dann empfiehlt sich immer ein RAID System. Moderne PC´s können das. Du musst nicht zwangsläufig ein NAS aufbauen. Schau mal ins Handbuch deines Motherboards.

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Fabian2888 
Fragesteller
 25.08.2022, 11:14
@tanteerna68

habe leider keines, denke da aber im Internet via PDF fündig zu werden 🙂

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Festplatten sind üblicherweise für einen bestimmten Einsatzzweck konzipiert und auf die dabei auftretenden Anforderung optimiert.
Entsprechend für den jeweiligen Einsatzzweck die passende Platte auswählen.

Bei Datensicherungen greife ich gerne auf Enterprise-Class Platten zurück, z.B. WD Gold oder Ultrastar. Die kosten zwar mehr als vergleichbar grosse Desktop-Platten, sind allerdings bei gleicher Nutzung langlebiger. (Mir ist davon in den letzten 10 Jahren nur eine Platte ausgefallen.)

Kommt auf sehr, sehr viele Parameter an. Grundsätzlich sollte man aber die Lebensdauer in Betriebsstunden bei optimalen Bedingungen und Starts sehen.

Das Anlaufen der Platten aus Standby oder Off ist auch ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Bei Serverplatten sagt mir meine Erfahrung: Entweder sie machen sich in den ersten 2 Jahren bemerkbar oder gar nicht (ich habe bei zwei Kunden sogar noch SCSI-DAS von 1996 mit 14x7,2GB laufen, weils für den Einsatz keinen Ersatz gibt, alle in den ersten Jahren einmal durchgetauscht).

Externe Platten (also single) sind mehr Bewegung und Erschütterung ausgesetzt, für Backups setze ich daher lieber auf NAS oder gleich Cloud bei Anbietern, die die Daten auch verfügbar halten. Oft genug sind leute zu mir gekommen mit defekten USB-Platten. Wenns um kleine, regelmäßige Backups geht (z.B. Buchhaltungsprogramm, etc.) setze ich gerne auf (z.B. 5 Stk., für jeden Tag ne andere Farbe) USB Sticks, die dann jährlich ausgetauscht werden.

Privat setze ich auf einen Server2019, auf dem alle Daten landen. Das ist ein alter PC mit AHCI SATA Controllern (2 Karten mit 12 Ports und 6 Onboard) und derzeit 16 2TB großen billigen, extrem lahmen Notebook Festplatten, 2 2TB SATA SSDs und zwei Onboard M2 SSDs. Windows managed die Platten, das RAM und SSD Caching, so dass die Performance fürs Backup reicht, es können 2 Platten und eine SSD ausfallen, ohne das was passiert. Netto bleiben halt nur ~20TB übrig, was mir aber reicht. Und ich kann jederzeit erweitern, entweder einzelne Platten gegen größere tauschen oder neue dazu packen.

Früher galt mal: Quantum baut billige, große, langsame und nicht sonderlich langlebige Platten, solange bis eine 10x größere nix mehr kostet, halten sie idR. aber doch.

Quantum gibts nimmer, Enterprise Platten (Eeagate Exos, WD Gold, Ultrastar...) sind nicht fürs laufende an/aus gebaut.

Die ext. Platten sind ja auch nur Festplatten in einem SATA>USB Gehäuse. Bei manchen Herstellern (meist HDD Hersteller, nicht Handelsmarken) gibts da dann Unterscheidungen für Desktop Einsatz (mit dem PC starten/abschalten, als Erweiterung, wird nicht bewegt), Backup (kürzere Betriebszeiten, eventuell mehr Starts, wird bewegt) oder mobilen Einsatz (wird oft und kurz betrieben, und viel bewegt).

Ich verlasse mich NIEMALS auf eine einzelne Festplatte. Selbst bei den geizigsten Kunden wird auf mehrere gesichert.

Wenns nur ein einmaliger Speicher sein soll (z.B. alten PC aufräumen), die Platte dann im Schrank vergammelt, ist es aber ganz egal.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das ältere Festplatten länger halten liegt nicht an der Qualität. Ganz im Gegenteil sogar die Qualität ist um welten besser geworden.

Der Grund ist die Sektorgröße. Früher wurden die Daten in deutlich größeren Sektoren gespeichert. Deshalb war auch alles immer so klobig, riesig, schwer und super langsam.

Heutige HDDs haben eine deutlich höhere Datendichte. So hoch, das eigendlich keine HDD ohne defekte aus der Produktion kommt. Durch einen auf jede HDD zugeschnitten Chip wird dem Controller dann mitgeteilt welche Sektoren defekt sind und nicht beschrieben werden können. Mit der Zeit können weitere Sektoren dazu kommen.

Auch der Lese/Schreibkopf ist deulich dünner und leichter geworden um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Das alles ist durch deutlich höhere Qualität möglich geht aber trotzdem alles natürlich auch auf kosten der Langlebigkeit.
Aber ganz ehrlich lieber ne schnelle Festplatte die 5 Jahre hält als eine langsame die 20 Jahre hält.

Erfahrungen habe ich sehr unterschiedliche, da es auch einfach auf den nutzen ankommt. Viele HDDs in einem Server halten nicht so lange wie eine einizige, die gut gedämpft und entkoppelt in einem festen PC steht. Externe HDDs gehen kaputt sobald du die etwas doller auf den Tisch legst und so weiter.

Für langzeit archivierung sind HDDs eigendlich nicht geeignet. SSDs oder andere Speichermedien allerdings noch weniger.

Für langzeit archivierung wird meist LTO verwendet also ja, Kassetten. Kann sich nen normaler Mensch natürlich nicht leisten.
Wenn du HDDs zur Offline Archivierung nutzen willst dann mache mehrere Backups und kontrolliere regelmäßig ob noch alles in Takt ist.
Außerdem sollten die Festplatten bei möglichst gleicher Temperatur und geringer Luftfeuchtigkeit lagern und vor Vibration oder schlägen gut geschützt sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – FISI Tägliche PC-Probleme, Ausbilder, 1st Level Supervisor
Fabian2888 
Fragesteller
 25.08.2022, 11:41

Super Erklärung und Tipps, danke Dir🙂 geht auch nur um Offline Sicherung, stimmt

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Also mir sind im Laufe der letzten 10 Jahre mehrere HDDs gestorben. Im Schnitt haben sie ca. 30.000 Stunden erreicht. An den Werten kann man sich jedoch nur grob orientieren, ein Kollege hat zwei Platten mit über 50.000 Stunden im Betrieb, ohne jegliche Fehler.

Es ist immer die beste Methode, die S.M.A.R.T.-Werte (Self Monitoring and Reporting Technology) von Festplatten regelmäßig abzufragen. Sobald die Reserve-Sektoren kleiner und die Anzahl von schlechten Sektoren zunimmt, sollte man sich eine neue Platte kaufen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker
Fabian2888 
Fragesteller
 25.08.2022, 10:53

Danke, guter Hinweis mit S.M.A.R.T👍

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