Hallo, ist der Text so sprachlich in Ordnung?
Der Metatext ist der Kommentar, der den Schlüssel für den Aufführungstext bereitstellt, mit dem der Zuschauer sich konfrontiert sieht.
Zum Beispiel verkürzt Thalheimer den ersten Aufzug, der aus 8 Auftritte besteht, auf zwei Auftritte.
Es entfallen folgende Auftritte: der zweite, der dritte, der vierte, der fünfte und der achte Auftritt. Durch diese Verkürzung des Aufzugs auf zwei Auftitte merkt man, wie sehr sich Thalheimers Fassung zu der originall Fassung verändert hat. Durch diese Veränderung erzeugt der Regisseur eine schnellere Dynamik.
Im zweiten Aufzug werden ebenfalls Verkürzungen vorgenommen. Der erste Auftritt ist gestrichen worden, da es sich wohl um eine kurze und unbedeutende Szene handelt, bleibt die Struktur erhalten. In diesem Auszug sind der zweite und vierte Auftritt zusammengelegt worden. In dieser Zusammenlegung fällt auf, dass es keine religiösen Anspielungen, wie Namen der Heiligen, gibt.
Durch diese Striche in der Inszenierung wirde Emilia Galotti bodenständiger dargestellt als in Lessings Originall. Das Publikum der heitigen Zeit kann sich mit Thalheimers Emilia besser identifizieren.
Im Originaltext möchte Emilia von ihrem Vater durch den Dolch erlöst werden, doch diese Szene findet sich in der Inszenierung nicht wieder. Der Dolch wirde in der Inszenierung durch eine Pistole ersetzt. Aus der Pistole wird kein Schuss ausgelöst. Plötzlich tauchen aus den Türen in schwarz gekleidete Paare auf, die einen Walzer tanzen. Das könnte auf Emilias positive Zukunft hindeuten. Der achte Auftritt, der mit Emilias Tod endet, ist in die Inszenierung nicht aufgenommen worden. In Thalheimer Fassung findet das Schuldgeständnis Odoardos und die Schuldzuweisung gegen den Prinzen keine Entsprechung.
4 Antworten
Der Metatext ist der Kommentar, der den Schlüssel für den Aufführungstext bereitstellt, mit dem der Zuschauer sich konfrontiert sieht.
Zum Beispiel verkürzt Thalheimer den ersten Aufzug, der aus acht Auftritten besteht, auf zwei Auftritte.
Es entfallen folgende Auftritte: der Zweite, der Dritte, der Vierte, der Fünfte und der achte Auftritt. (Hier bin ich mir allerdings nicht 100% sicher) Durch diese Verkürzung des Aufzugs auf zwei Auftitte merkt man, wie sehr sich Thalheimers Fassung zu der Originalfassung verändert hat. Durch diese Veränderung erzeugt der Regisseur eine schnellere Dynamik.
Im zweiten Aufzug werden ebenfalls Verkürzungen vorgenommen. Der erste Auftritt ist gestrichen worden. Da es sich wohl um eine kurze und unbedeutende Szene handelt, bleibt die Struktur erhalten. In diesem Auszug sind der zweite und vierte Auftritt zusammengelegt worden. In dieser Zusammenlegung fällt auf, dass es keine religiösen Anspielungen, wie Namen der Heiligen, gibt.
Durch diese Striche in der Inszenierung wurde Emilia Galotti bodenständiger dargestellt als in Lessings Original. Das Publikum der heutigen Zeit kann sich mit Thalheimers Emilia besser identifizieren.
Im Originaltext möchte Emilia von ihrem Vater durch den Dolch erlöst werden, doch diese Szene findet sich in der Inszenierung nicht wieder. Der Dolch wurde in der Inszenierung durch eine Pistole ersetzt. Aus der Pistole wird kein Schuss ausgelöst. Plötzlich tauchen aus den Türen in schwarz gekleidete Paare auf, die einen Walzer tanzen. Das könnte auf Emilias positive Zukunft hindeuten. Der achte Auftritt, der mit Emilias Tod endet, ist in die Inszenierung nicht aufgenommen worden. In Thalheimer Fassung findet das Schuldgeständnis Odoardos und die Schuldzuweisung gegen den Prinzen keine Entsprechung.
Es heißt Originalfassung. Und Lessings Original. Und es heißt wurde und nicht wirde. Der heutigen Zeit und nicht der heitigen Zeit.
Habe ich hier was falsch geschrieben?
Bei der "Publikumsbeschimpfug" handelt es sich um ein Sprechstück von Peter Handtke. Das Stück wurde in den 60er Jahren geschrieben und läuft ungefähr folgendermaßen ab: Es sind vier Schauspieler auf der Bühne zu sehen. Sie haben keine Rollen - es sind namenlose Spieler. Sie stellen die ganze Zeit klar, dass sie nicht schauspielen, sondern sprechen.
Schon zum Beginn des Stückes wird dem Publikum klar, dass das Stück kein klassisches Theaterstück sein wird. Es sind vier Schauspieler zu sehen, die sehr legere Kleidung tragen und keine Kostüme. Das Stück hat keine Bühne und Kulissen und auch keine Handlung. Das Stück ist viel mehr eine Art Kommunikation mit dem Publikum. Mit dem Einterten der Schauspieler in den Zuschauerraum werden die Grenzen des Bühnenraums ganz aufgehoben.
Im Zuschauerraum brennt das Licht und nicht wie es üblich ist, ohne Licht. Die Schauspieler schauen das Publikum direkt an und richten das Wort an das Publikum. Die vier Sachauspieler sprechen im Chor, durcheinader oder gegeneinander, macnhmal wechseln sie sich auch ab.
„Publikumsbeschimpfung“, nicht "Publikumsbeschimpfung". Die vier Schauspieler sprechen im Chor durcheinander oder gegeneinander, manchmal wechseln sie sich auch ab.
„Im Zuschauerraum brennt das Licht und nicht wie es üblich ist, ohne Licht.“ Das zum Beispiel würde ich umformulieren.
So? Im Zuschauerraum brennt das Licht und nicht wie üblich, ohne Licht.“
Das liest sich immer noch etwas befremdlich. Wie wäre es so: „Im Zuschauerraum brennt unüblicherweise das Licht.“?
„Schon zum Beginn des Stückes wird dem Publikum klar, dass das Stück kein klassisches Theaterstück sein wird.“
Ich würde „sein“ hier weglassen.
aus 8 Auftritten
zur Originalfassung
ist gestrichen worden. Da
"In diesem Auszug sind der zweite und vierte Auftritt zusammengelegt worden."
(Aufzug? Weiter oben schreibst du, dass der zweite und vierte Auftritt entfallen.
Lessings Original. Das Publikum der heutigen Zeit
Aus der Pistole wird kein Schuss abgefeuert.
In Thalheimers Fassung finden
Findest du hier Fehler?
Das in der zweiten Hälfte des 18 Jhdts. ausgeprägte Verständnis von Theater fokussiert das, was auf der Bühne gezeigt und gesagt wird. Brecht konstatierte 1948 „im Kleinen Organen für das Theater“ Theater bestehe darin, dass zur Unterhaltung lebende Abbildungen von „überlieferten oder erdachten Geschehnissen“ hergestellt würden. Fast alle Theater sind Produktionsbezogen.
Man könnte sagen, dass es Parallelen zwischen Brechts epischem Theater und der Methode Handkes in Publikumsbeschimpfung gibt. Sowohl Brecht als auch Handke möchten das Publikum zur Reflexion anregen. Der Unterschied liegt in der Fiktion. Brecht verbindet das Theater mit einer erfundenen Geschichte, die das Publikum zum Überlegen bewegen und „Reflexion über das eigene Handeln und Handeln Anderer initiieren.“ Handke dagegen sagt, dass es am besten sei, „Literatur zur Gänze frei von unnötiger Fiktion zu halten“
Du hast dich einmal bei "Auftritte" verschrieben
dargestellt, als in Lessings Original
"Plötzlich tauchen aus den Türen in schwarz gekleidete Paare auf, " Würde ich umformulieren (letzter Absatz)
Letzter Absatz: ist nicht in die Inszenierung aufgenommen worden (würde ich so schreiben :-))
So? "Plötzlich tauchen in schwarz gekleidete Paare aus dern Türen auf, "
Findest du hier Fehler?
Das in der zweiten Hälfte des 18 Jhdts. ausgeprägte Verständnis von Theater fokussiert das, was auf der Bühne gezeigt und gesagt wird. Brecht konstatierte 1948 „im Kleinen Organen für das Theater“ Theater bestehe darin, dass zur Unterhaltung lebende Abbildungen von „überlieferten oder erdachten Geschehnissen“ hergestellt würden. Fast alle Theater sind Produktionsbezogen.
Man könnte sagen, dass es Parallelen zwischen Brechts epischem Theater und der Methode Handkes in Publikumsbeschimpfung gibt. Sowohl Brecht als auch Handke möchten das Publikum zur Reflexion anregen. Der Unterschied liegt in der Fiktion. Brecht verbindet das Theater mit einer erfundenen Geschichte, die das Publikum zum Überlegen bewegen und „Reflexion über das eigene Handeln und Handeln Anderer initiieren.“ Handke dagegen sagt, dass es am besten sei, „Literatur zur Gänze frei von unnötiger Fiktion zu halten“
Damit du dir sicher bist: Es entfallen folgende Auftritte: der zweite, der dritte, der vierte, der fünfte und der achte Auftritt. 😊